Nach drei mitreißenen Heimspielen mit allesamt Siegen hat es den FC Blau-Weiß Linz nun in dieser ADMIRAL Bundesliga-Saison erstmals doch erwischt. Gegen keinen Geringeren wie Champions-League-Starter und Doublegewinner SK Puntigamer Sturm Graz gingen die Scheiblehner-Schützlinge diesmal leer aus. Dabei war auch gegen die Steirer bis zur letzten Minute, ja gar letzten Sekunde ein Punktgewinn wie in der Vorsaison drin. Ligaportal fragte nach bei Erfolgstrainer Gerald Scheiblehner. Nachfolgend seine STATEMENTS sowie jene bei Sky Sport Austria

Kapitän Fabio Strauss fehlte in dieser Saison in den ersten drei Spielen wegen muskulärer Probleme, ehe der 30-jährige Salzburger heute erstmals bei Halbzeit ausgewechselt wurde.

„Über 90 Minuten wäre der Punkt, aufgrund der kämpferischen Leistung, verdient gewesen"

Gerald Scheiblehner (Cheftrainer BW Linz) über...

...sein Fazit zum Spiel: „Über 90 Minuten wäre der Punkt, aufgrund der kämpferischen Leistung, verdient gewesen. Am Ende muss man aber sagen, dass Sturm die bessere Mannschaft war. Man weiß, dass Sturm Graz mehr Qualität in der Mannschaft hat. Bei einem einzelnen Spiel muss man gewisse Momente nutzen, dann kann man auch gegen Sturm Graz gewinnen.

Diese Momente haben wir heute nicht genutzt. Wir waren nach Ballgewinn zu unsauber, haben kaum Konter gespielt, wie wir es eigentlich geplant hätten. Am Ende muss da ein Tor rausschauen, wenn man solche Chancen hat. Gratulation an Scherpen, der da tolle Paraden gezeigt hat.“

…seine Lehren aus dem Spiel: „Wir müssen im Ballbesitz schon noch einen Schritt gehen. Ballgewinne sind das eine, dann musst du aber mehr daraus machen. Wenn du so viel investierst, dann musst du dich mehr mit zwingenden Torchancen belohnen. Das haben wir nicht geschafft.

Wir sind mit der Intensität des Gegners in gewissen Situationen nicht zurechtgekommen. Wir haben dann den Druck des Gegners nicht umgemünzt, dass wir uns aus Drucksituationen befreien können. Wir müssen daraus lernen. Es ärgert mich trotzdem, denn wir haben heute schon etwas liegen gelassen."

„Wenn es normal runterläuft, geht das heute 2:2 aus"

…die offensiver werdende Art seiner Mannschaft: „Wir gehen in die Richtung, wie wir spielen wollen. Man muss immer schauen, was der Kader liefern kann. Am Ende zählen dann die Punkte. Jetzt haben wir einen Schritt gemacht, haben den Kader verbessert. Jetzt können wir das spielen, was wir eigentlich alle wollen. Heute haben wir es nicht so gut gemacht.

Über 90 Minuten muss ich trotzdem ein Lob an die Mannschaft machen, weil sie kämpfen bis zum Ende und noch an die Torchance glauben. Wenn es normal runterläuft, geht das heute 2:2 aus. Deshalb bin ich am Ende schon stolz, dass wir so knapp dran sein können, gegen einen Gegner wie Sturm Graz. Mittlerweile sind wir nicht mehr in der Rolle, dass uns niemand ernst nimmt, sondern die fahren alle hierher und sind sehr gut auf uns eingestellt.

Trotzdem waren wir heute ganz knapp dran. Das macht uns Mut. Wenn man andererseits solche Chancen vorfindet, will man schon gerne einen Punkt mitnehmen. Aber Fußball ist halt nicht immer so, wie man es sich wünscht. Oder wie es sein sollte. Deswegen muss man eine Niederlage auch mal akzeptieren, auch wenn es weh tut."

„Mit mehr Spielrhythmus hätte er wahrscheinlich dieses Foul nicht gemacht"

...die Aktion von Silvan Wallner beim Grazer Elfmeter„Ich muss es mir erst noch genauer ansehen. Aber es ist halt auch so bei Blau-Weiß, dass wir Spieler haben, die Spielzeiten brauchen und auch bekommen. Einen Innenverteidiger zu wechseln ist grundsätzlich immer ein Risiko in so einem schwierigen Spiel. Ich denke, dass der Silvan in der zweiten Halbzeit ein gutes Spiel gemacht hat. Aber mit mehr Spielrhythmus hätte er wahrscheinlich dieses Foul nicht gemacht.

Wir schauen, dass wir die Spieler weiter bringen. Wir schauen, dass wir sie weiterentwickeln. Und wenn dann mal Fehler passieren, dann muss man es genauso mitnehmen. Es tut mir leid für ihn, weil es natürlich schon ein unnötiges Foul war im Endeffekt. Sturm ist dann sehr leicht in Führung gegangen. Aber ich stehe zu den Spielern und vertraue ihnen. Wenn man den Spielern keine Chance in wichtigen Spielen gibt, dann werden sie nicht besser."

...dass Motiv, Silvan Wallner nach der Halbzeitpause für Kapitän Fabio Strauss zu bringen„Ein Kapitän hat viele Aufgaben, aber er hat keinen Freibrief. Ich habe von Silvan in der Offensive mehr erwartet, weil seine Stärken im Andribbeln und in Ballbesitz sind. Das ist in der ersten Halbzeit mit drei gegen zwei nicht so gelöst worden, wie ich es mir vorgestellt habe. Das war in der zweiten Halbzeit besser. Deswegen habe ich Silvan gebracht. Das hat mit dem Kapitän nichts zu tun.

Es geht immer um die Leistung. Fabio hat eine solide Leistung gebracht. Das Problem in der ersten Halbzeit war halt, wie gesagt, dass wir in Ballbesitz zu viele Fehler gemacht haben. Nicht nur Fabio, sondern auch andere Spieler. Das wollten wir korrigieren und besser machen. Das ist auch teilweise gelungen. Fabio ist ein Topspieler für uns."

„Das Duell Scherpen gegen Ronivaldo in der zweiten Halbzeit endet mit 3:0 für Scherpen"

Thomas Silberberger (Sky Experte) auf die Frage, ob sich Blau-Weiß Linz einen Punkt verdient gehabt hätte: „Aufgrund der letzten Großchancen vielleicht schon. Wenn man das ganze Spiel sieht, hat Sturm einen abgeklärteren Tag erwischt und schon verdient gewonnen, auch wenn man sich zum Schluss mit drei Großchancen nicht belohnen kann. Das Duell Scherpen gegen Ronivaldo in der zweiten Halbzeit endet mit 3:0 für Scherpen.“

 

Siehe auch:

SK Sturm Graz entführt drei Punkte beim FC Blau-Weiß Linz

SK Sturm-Siegtorschütze Kiteishvili: „Haben den besten Tormann der Bundesliga"

 

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL und Harald Dostal/www.sport-bilder.at