Kommt es zum Duell der beiden Wiener Großklubs, so ist Hochspannung und Brisanz vorprogrammiert - so auch im Zuge der 343. Ausgabe am heutigen Sonntagnachmittag im Hütteldorfer Allianz Stadion. Durch den 2:1-Sieg des SK Rapid preschen die Grün-Weißen temporär gar an die Tabellenspitze vor, während der FK Austria Wien zum zweiten Mal en suite im Wiener Westen leer ausgeht. Unrühmlicher Höhepunkt des Ganzen waren heftigste Fan-Ausschreitungen samt Schlägerei und Pyrotechnik-Einsatz - siehe HIER und Ligaportal-LIVETICKER! Nachfolgend STATEMENTS aus dem Lager der Hausherren - betreffend das Sportliche und das Unsportliche.

ausschreitungen sk rapid wiener derby 22 09 2024

"Ich würde lieber darüber reden, dass wir sportlich einen Derbysieg daheim gefeiert haben"

Robert Klauß (Trainer SK Rapid):

…über die Geschehnisse nach Schlusspfiff: „Ich bin sicherlich schockiert, aber wir Fußballer sind die falschen Ansprechpartner, um Lösungen zu präsentieren. Wir sind diejenigen, die das Spiel bewerten. Ich habe eine klare Meinung dazu, was da draußen passiert ist. Meine Meinung ist aber völlig irrelevant. Ich entscheide nicht, was für Maßnahmen getroffen werden. Ich entscheide, wie wir Fußball spielen. Ich finde, dass es ein No-Go ist, was da draußen passiert ist. Es hat nichts im Stadion zu suchen. Es steht uns nicht und ist nicht gut. Es muss unterbunden werden. Es müssen harte Maßnahmen ergriffen werden. Das ist meine Meinung als Privatperson.

Wichtig ist, dass die Leute, die Entscheidungen treffen, die richtigen Dinge tun. Wenn ich sehe, wie das heute abgelaufen ist, waren wir Spieler und Trainer diejenigen, die schneller bei den Fans waren als Einsatzkräfte. Ich finde es schade, denn ich würde lieber über das Spiel reden.“

…über das Spiel: „Ich würde lieber darüber reden, dass wir sportlich einen Derbysieg daheim gefeiert haben. Wir haben wieder ein schönes Spiel gemacht. Das ist viel wichtiger, rückt aber leider in den Hintergrund. Das ist nicht gut. Ich glaube, dass wir heute gar nicht so ein gutes Spiel gemacht haben. Da müssen wir ehrlich sein. Wir haben das Spiel verdient gewonnen, weil wir mehr klare Torchancen hatten.

In Summe hatten wir zu viele Phasen im Spiel, wo wir zu wenig Kontrolle hatten, nicht zwingend genug waren und auch nicht gut verteidigt haben. Es ist in einem Derby nicht ganz so wichtig, dass man am Ende darüber spricht, wie es zustande gekommen ist, sondern es zählt, dass wir gewonnen haben. In Summe war es bisher unser schwächstes Heimspiel. Wir haben trotzdem gewonnen. Das ist gut, aber wir können natürlich besser spielen.“

"Grundsätzlich bin ich gegen Schlägereien, aber..."

Matthias Seidl (SK Rapid):

…über das Spiel: „Ich freue mich über den Derbysieg. Ein Derby gewinnt man nicht jeden Tag. Wir haben 2:1 gewonnen und ich konnte der Mannschaft mit einem Tor helfen. Es war eine gute Mannschaftsleistung über das gesamte Spiel. Wir sind super ins Spiel gestartet und haben eine gute erste Halbzeit gespielt. Wir hatten viel Kontrolle. Durch das Gegentor sind wir dann mit 1:1 in die Halbzeit gegangen. Wir waren ein bisschen unzufrieden, aber wir haben gewusst, dass alles möglich ist. In der zweiten Halbzeit haben wir alles versucht, um uns Chancen herauszuarbeiten. Wir haben verdient gewonnen. Austria hatte dann auch noch ein paar Kontersituationen davor. Diese haben wir aber gut verteidigt.“

…über die Geschehnisse nach Schlusspfiff: „Das ist nicht mein Gebiet. Ich sage nichts dazu. Grundsätzlich bin ich gegen Schlägereien, aber ich sage nicht mehr dazu. Man bekommt schon mit, dass es zugeht und viele Leute am Platz stehen. Man versucht natürlich erstmal, jemanden aufzuhalten, aber grundsätzlich können wir da nicht allzu viel machen und gehen eher in Sicherheit.“

Ausschreitungen

"...ist natürlich alles andere als lustig"

Steffen Hofmann (Geschäftsführer SK Rapid):

…über die Geschehnisse nach Spielschluss: „Es ist natürlich nicht schön anzuschauen. Wir haben ein richtig tolles Derby gesehen, bei dem es Hin und Her gegangen ist. Es war dann auch ein verdienter Sieg für uns. Alles, was nachher passiert ist, muss man einmal nacharbeiten. Wenn man natürlich sieht, dass da Sachen in Richtung unseres Familiensektors fliegen, dann ist es natürlich alles andere als lustig. Wir müssen uns morgen zusammensetzen, alles anschauen, analysieren und schauen, wie man weiter vorgeht.

Nach dem letzten Derby war es auch so, nur war es damals kein großes Thema. Man versucht natürlich das Bestmögliche. Die Dinge sind halt so, wie sie sind. Man kann sein Bestes geben. Manchmal hat man einen gewissen Teilerfolg und manchmal nicht. Es ist schade, dass wir uns zwar über das Sportliche heute freuen können, aber das, was nachher passiert ist, wollen wir nicht sehen.

Ich bin auch noch sehr emotional aufgrund der Vorfälle. Wir werden es uns in Ruhe ansehen, es durchdiskutieren und schauen, welche Schlüsse wir als Klub ziehen werden. Es hat sich jetzt zum zweiten Mal wiederholt. Es war das zweite Derby, bei dem so etwas bei uns im Stadion passiert. Man muss schauen, was man machen kann und ob es irgendwelche Möglichkeiten gibt, um solche Dinge zu verhindern. Wenn es diese Möglichkeiten gibt, dann werden wir alles tun, damit sowas nicht mehr passiert.“

Statementquelle: Sky Sport Austria
Fotocredit: Julian Biereder/Ligaportal