0:8-Gegentore aus den letzten beiden ADMIRAL Bundesliga-Spielen in Linz! So saisonübergreifend die Bilanz für den SK Rapid und Cheftrainer Robert Klauß. Erst heuer am 28. April die 0:5-Klatsche beim LASK, heute das 0:3 beim FC Blau-Weiß Linz, gegen den die Hütteldorfer im Vorjahr noch in beiden Duellen makellos blieben (Gesamtscore 6:0). Dublizität der Geschehnisse: Im April bei den Athletikern schonte Klauß Spieler für das anstehenden ÖFB-Cup-Finale, heute für das Europa-League-Play-off-Rückspiel gegen den SC Braga am kommenden Donnerstag (21 Uhr, Ligaportal-LIVETICKER). Nachfolgend Zitate aus dem Rapid-Lager.

Das erste Gastspiel als SK Rapid-Trainer im schmucken Hofmann Personal Stadion hatte sich Robert Klauß sicher anders vorgestellt. So blieb dem 39-jährigen Deutschen wieder nurmehr in Linz die Gratulation zum Sieg an den gegnerischen Coach, hier Gerald Scheiblehner. Wie schon im April mit Thomas Darazs beim LASK. Die Linzer Klubs liegen Klauß in 2024 nicht. Persönliche Bilanz: 0:0 daheim und 0:5 gegen den LASK, diesmal 0:3 bei den Blau-Weißen vom Donaupark

„Wusste, dass wir nicht bei hundert Prozent sind und uns das mal erwischen kann"

Robert Klauß (Trainer SK Rapid) über...

…wie sich die überraschende Niederlage anfühle: „Ich weiß gar nicht ob es eine Überraschung war. Ich wusste, dass wir nicht bei hundert Prozent sind und uns das mal erwischen kann. Die Art und Weise der Gegentore ist aber indiskutabel. Viel Ballverluste, Ball nicht beschützt, entscheidende Duelle verloren. Was uns sonst auszeichnet war heute nicht gegeben. Deshalb bin ich sehr sauer. Wenn sie die Torchancen nicht reinmachen können wir hier 0:0 spielen und müssen niemandem einen Vorwurf machen. Aber drei Tore immer auf dieselbe Weise kassieren darf einfach nicht passieren.“

…die Bedeutung des Spiels: „Wir haben immer gesagt, dass wir uns nicht zu gut machen sollen und wissen, wo wir herkommen. Das Spiel war für die nächsten Wochen ganz wichtig. Wir werden noch oft Donnerstag Europacup-Spiele haben und am Wochenende Bundesliga. Es geht darum, trotzdem bei hundert Prozent zu sein. Achzig Prozent reicht einfach nicht, das haben wir heute gesehen.“

"Es geht darum, im Kopf bereit zu sein. Das war heute nicht der Fall"

…die Körperlichkeit: „Es geht um den Kopf, um die Einstellung. Wir waren in den Bundesligaspielen nie müde, nie schwächer als der Gegner und konnten immer zusetzen. Es geht darum, im Kopf bereit zu sein. Das war heute nicht der Fall.“

…wann ihm klar war, dass es kein Comeback mehr geben würde: „Mit dem 3:0 war klar, dass wir nicht mehr ins Spiel zurückkommen. Zur Pause hatten wir die Hoffnung, dass wir mit einem Anschluss wieder da sind. Es gab auch das Handtor, was das gleiche Muster hatte, wie das Tor davor. Da haben wir schon gemerkt, dass das heute sehr schwer wird.“

Führte den SK Rapid erstmals gegen seinen Ex-Klub als Kapitän an: Matthias Seidl, der gegen die Blau-Weißen einen schweren Stand hatte. Man kennt den 23-jährigen ÖFB-Teamspieler halt bei den Linzern, mit denen der Salzburger in der Saison 2022/23 den Bundesliga-Aufstieg schaffte.

"Man sollte beides gleich wichtig nehmen, was uns heute leider nicht gelungen ist"

Matthias Seidl (Kapitän SK Rapid) über...

…wie schwierig die erste Bundesliga-Saisonniederlage zu akzeptieren sei: „Schwierig ist, dass man ein 3:0-Klatsche kriegt. Wir sind gar nicht so schlecht gestartet und hatten zu Beginn einige Möglichkeiten. Die Gegentore sind ein bisschen fahrlässig gewesen. Man muss aber auch sagen, dass sie das gut ausgespielt haben. Wer 3:0 verliert muss damit leben.“

…über die Gefühle nach einer Niederlage gegen seinen Bruder: „Mir ist das wurscht. Er kann sagen, was er will. Wir kennen uns lang genug. Es ist vorbei und da hilft nichts mehr.“

…über das Spiel in zwei Wettbewerben: „Wir haben die letzten Wochen einige Spielerwechsel vorgenommen. Es ist schwer, die Balance zwischen Donnerstag und Sonntag zu halten. Europacup ist immer ein Highlight und eine Superstimmung. Die Bundesliga ist genauso ein Highlight. Man sollte beides gleich wichtig nehmen, was uns heute leider nicht gelungen ist.“

Staunte nicht schlecht über die Blau-Weißen: Niklas Hedl! Nach zwei "Zu-Null"-Siegen in der Vorsaison hatte der ÖFB-Team-EM-Teilnehmer diesmal gegen die Linzer das (neue) Spielgerät gleich drei Mal aus dem Netz zu holen und wurde dabei auch von seinen Vorderleuten im Stich gelassen. Beim Rapid-Akkordprogramm in diesen Wochen setzte es nach wettbewerbsübergreifend acht Spielen zuvor mit stolzen sieben Siegen und einem Remis nunmehr binnen vier Tagen zwei Niederlagen - in Braga und in Linz.

"Werden dann so abgeschlachtet"

Niklas Hedl (Torhüter SK Rapid) über...

...die Erklärung für die erste Bundesliga-Saisonniederlage: "Wir sind hierher gefahren mit dem Ziel, drei Punkte mit nach Hause zu nehmen und werden dann so abgeschlachtet bzw. mit 3:0 so abgefertigt. Wir haben Sachen auf dem Platz missen lassen, die wir in den letzten Wochen richtig gut gemacht haben. Wie Kampfgeist, wie Wille zeigen und alles geben. "

...zu ziehende Konsequenzen als Mannschaft, über wieder die gelungene Performance aus den ersten acht, neun Spielen zu erlangen: "Ich glaube, dass uns das Spiel heute sehr viel gelehrt hat. Wir können die Schlüsse ziehen, dass es nicht immer so einfach ist wie wir alle denken. Dass das kein Selbstläufer ist und wir jede Woche alles am Platz lassen müssen. Von den Emotionen und vom Kampfgeist her. Es ist nunmal passiert und ich hoffe, dass es nicht mehr passieren wird."

Siehe auch:

"Wien-Schreck" FC Blau-Weiß Linz nach 3:0-Coup über SK Rapid klar vor LASK

Spielfilm im Liveticker

STATEMENT-Quelle: Sky Sport Austria und SK Rapid

Fotocredit: Harald Dostal / www.sport-bilder.at