Ein Blick auf die nackten Zahlen lässt Böses vermuten. Nach drei Runden der Saison 2024/25 in der ADMIRAL Bundesliga steht die Austria Klagenfurt mit einem Punkt am Tabellenende. Doch die Verantwortlichen der Violetten halten den Ball flach, erkennen die steil nach oben zeigende Leistungskurve und vertrauen auf die Künste ihres erfahrenen Trainers Peter Pacult, das Team in die Erfolgsspur zu führen. Der Fokus liegt voll auf dem Gastspiel am Samstag (17 Uhr, Ligaportal-LIVETICKER) im Tivoli-Stadion bei der WSG Tirol. Außerdem vermelden die Waidmannsdorfer eine Kooperation mit dem Kärntner Regionalligisten SK Treibach.

In der Vorsaison entschied das Pacult-Team beide Duelle gegen die WSG Tirol zu seinen Gunsten. Zunächst gab es einen 3:1-Auftaktsieg am Innsbrucker Tivoli und dann am 28. Oktober in Klagenfurt dank dem Tor des Tages von Florian Jaritz (Foto) einen 1:0-Erfolg daheim. Der 26-jährige, waschechte Klagenfurter absolvierte zuletzt gegen den SK Stum sein 206. Spiel im Trikot der Kärntner und hat damit am meisten Spiele für die Austria Klagenfurt (seit der Neugründung 2007).

„Sind absolut davon überzeugt, dass wir die Qualität haben, auch in dieser Saison gute Rolle zu spielen“

„Wir haben den Kader im Sommer neu aufgestellt, viele Leistungsträger abgeben müssen und eine Reihe von jungen Spielern geholt, die zwar großes Talent, aber recht wenig Erfahrung haben. Es passiert nicht von heute auf morgen, dass eine Mannschaft zusammenfindet und alles direkt reibungslos funktioniert. Aber wir sind absolut davon überzeugt, dass wir die Qualität haben, auch in dieser Saison eine gute Rolle zu spielen“, sagt Geschäftsführer Sport Günther Gorenzel.

Die Vorstellung zum Auftakt im Kärntner Derby beim WAC (1:4) war enttäuschend, keine Frage. Doch die Reaktion der Waidmannsdorfer in den beiden folgenden Heimspielen gegen den SK Rapid (1:1) und vor allem gegen Double-Gewinner SK Puntigamer Sturm Graz (0:2) relativierte den schlechten ersten Eindruck. Hier lieferte das Pacult-Team eine hervorragende Vorstellung ab, musste sich nach spielentscheidenden Fehlern des Schiedsrichter-Gespanns und VAR - siehe HIER und HIER - unglücklich geschlagen geben.

„Kann mich nicht erinnern, dass Graz in einem Match erst in der 75. Minute zum ersten Torschuss kam"

„Sturm ist Meister, Pokalsieger, tritt in der Champions League an. Doch unserer Mannschaft ist es gelungen, sie vor riesige Probleme zu stellen, stand kompakt in der Defensive, hatte zudem die besseren Chancen. Ich kann mich nicht erinnern, dass Graz in einem Match erst in der 75. Minute zum ersten Torschuss kam – und das vom Elfmeterpunkt. Wir haben zwar das Spiel verloren, können aber dennoch viel Positives mitnehmen“, bekräftigt Gorenzel.

Zum Beispiel, dass die Violetten trotz des personellen Umbruchs mit 13 Abgängen und neun Zugängen schon wieder eine starke Einheit bilden. Das wurde bereits im Duell mit Rapid deutlich, als Kapitän Thorsten Mahrer früh in der zweiten Halbzeit die Rote Karte sah, die Austria aber das Remis in Unterzahl ins Ziel brachte. Und auch gegen Sturm überzeugte Klagenfurt als Kollektiv.

„Klar, in Wolfsberg hat es nicht gepasst. Doch danach konnte die Truppe unter Beweis stellen, dass sie absolut konkurrenzfähig ist. Die Burschen sind fit, jagen jedem Ball hinterher und besonders hervorzuheben ist aus meiner Sicht, dass einer für den anderen da ist. Wir haben wieder eine Gruppe mit Top-Charakter und das stimmt mich sehr positiv für den weiteren Verlauf der Saison. Es ist an der Zeit, dass wir uns belohnen“, blickt Gorenzel voraus.

Die nächste Gelegenheit bietet sich schon am Samstag (17 Uhr, Sky live), in der vierten Runde der ADMIRAL Bundesliga 2024/25 treten die Waidmannsdorfer am Tivoli bei der WSG Tirol an. Es ist die erste von drei Partien innerhalb von sieben Tagen, denn schon am 27. August (19 Uhr) geht’s bei Drittligist ASV Siegendorf um den Einzug ins ÖFB-Cup-Achtelfinale, ehe Blau-Weiß Linz am 31. August (17 Uhr) in der Meisterschaft im Wörthersee-Stadion gastiert.

Ben Bobzien beim Autogrammschreiben für jugendliche Fans. Talenteförderung ist das Motiv für die Kooperation mit dem SK Treibach.

Zusammenarbeit mit SK Treibach

Die Austria Klagenfurt setzt bei der Ausbildung junger Spieler künftig auch verstärkt im Nachwuchsbereich auf Kooperationen mit ambitionierten Amateurklubs aus der Region. Im ersten Schritt vereinbarten Geschäftsführer Sport Günther Gorenzel und Akademie-Leiter Robert Micheu eine Zusammenarbeit mit dem SK Treibach.

„Es ist unser Anspruch, die hoffnungsvollsten Talente bei der Austria zu fordern, zu fördern und auf ihrem Weg bestmöglich zu begleiten. Dabei ist es uns auch ein großes Anliegen, den Fußball in Kärnten im Gesamten zu stärken. Es ist klar, dass nicht jeder Nachwuchskicker im Profibereich landet, daher profitieren auch die Klubs in den Ligen auf Regional- und Landesebene“, sagt Gorenzel.

„SK Austria Klagenfurt und der SK Treibach gehen künftig im Nachwuchs einen gemeinsamen Weg. Um den Spielerinnen und Spielern eine überregionale Plattform bieten zu können, werden ab sofort der Bundesligist und der Regionalligist im Nachwuchs bei ausgewählten Turnieren gemeinsam auftreten. Diese Plattform fördert die Entwicklung der Spielerinnen und Spieler außerhalb des Meisterschaftsbetriebs. Wir freuen uns auf die Kooperation. Es wird eine engmaschige Zusammenarbeit geben“, so Stefan Luschin, Nachwuchsleiter des SK Treibach.

„In den vergangenen Monaten sind mehrere Vereine aus der Region an uns herangetreten, um die Möglichkeit einer Zusammenarbeit zu eruieren und wie diese aussehen könnte. Die Austria ist offen dafür und gern bereit, Einblicke zu gewähren und mit Amateurklubs bei der Entwicklung im Nachwuchsfußball zusammen zu arbeiten. Wir sehen hier eine Win-win-Situation für alle“, führt Austria-Akademieleiter Robert Micheu aus.

Der Regionalligist SK Treibach gehört im Jugendbereich zu den führenden Vereinen in Kärnten, im Rahmen der Kooperation mit den Violetten wird es einen regelmäßigen Austausch über Trainingsinhalte und die Steuerung im Nachwuchs geben, Spieler und auch Trainer sollen fortgebildet werden. Zudem wird es gemeinsame Teilnahmen an internationalen Turnieren geben.

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL und SK Austria Klagenfurt