Austria Klagenfurt bittet zum „Meister-Ball“. In Runde 3 der ADMIRAL Bundesliga-Saison 2024/25 und Teil zwei ihres einwöchigen Heimspiel-Doppels empfangen die Kärntner Double-Gewinner SK Puntigamer Sturm Graz (Samstag, ab 17 Uhr im Ligaportal-LIVETICKER). Für die Pacult-Elf geht es in diesem Duell um „Bonuspunkte“. Auch ohne den gesperrten Kapitän & Abwehrchef Thorsten Mahrer ist die Lust bei den Gastgebern groß, dem Champions-League-Teilnehmer ein Bein zu stellen. Allerdings war das Wörthersee-Stadion in den letzten Jahren eine "Glücksstätte" für die Steirer, die von 12 BL-Duellen zehn gewannen (1U, 1N).

Seit dem Bundesliga-Aufstieg in 2021 ging Austrias Klagenfurt gegen den SK Sturm Graz "in die Knie", verlor alle sechs Heimspiele gegen die Steirer und blieb dabei fünf Mal ohne Torerfolg, um überhaupt nur einen Treffer zu erzielen. Mut macht lediglich, dass fast auf den Tag genau vor einem Jahr am 12. August 2023 die Kärntner Violetten (im Bild Sommer-Abgang Andy Irving, l.) Jusuf Gazibegović & Co. in Graz-Liebenau ein 0:0-Remis abrangen.

„Nur zu verteidigen, wird nicht reichen"

SKA-Cheftrainer Peter Pacult mit Rück- und Ausblick: „Mit einem Mann weniger in der kompletten zweiten Halbzeit haben wir es gegen Rapid sehr ordentlich gelöst. Das erwarte ich auch gegen Sturm. Wir wollen den Schwung mitnehmen, läuferisch und kämpferisch voll auf der Höhe sein. Darüber hinaus müssen wir aber auch spielerisch zulegen, mehr Sicherheit ins Passspiel bringen. Nur zu verteidigen, wird nicht reichen."

Im Duell mit dem SK Rapid (1:1) hatte Kapitän Thorsten Mahrer kurz nach Beginn des zweiten Durchgangs die Rote Karte gesehen. Es war eine Entscheidung, die bei den Protagonisten beider Klubs sowie zahlreichen Experten für Unverständnis sorgte und hinterher in manchen Medien sogar als „Skandal“ bezeichnet wurde. Doch die Waidmannsdorfer lieferten zu Unrecht dezimiert einen heroischen Fight.  

„Die Mannschaft hat gegen Rapid in Unterzahl tapfer verteidigt und sehr hart dafür  gekämpft. Es war ein gutes Gefühl und sehr wichtig für die Moral, dass wir nach der Niederlage in Wolfsberg zum Auftakt erstmals anschreiben konnten, zumal wir das Unentschieden im Duell mit einem formstarken uns hoch einzuschätzenden Gegner geholt haben“, stellt Austria-Coach Pacult fest.

So gehen die Kärntner mit breiter Brust in die Partie gegen den Branchen-Primus des Vorjahres, der mit einer Niederlage beim SK Rapid (0:1) in die Saison gestartet war, zuletzt aber das Steirer Duell gegen den TSV Hartberg (2:0) souverän für sich entscheiden konnte. Die Rollen sind klar verteilt, die Schwarz-Weißen treten die Reise an den Wörthersee als klarer Favorit an.

„Wenn wir sie spielen lassen und ihnen Räume geben, dann werden wir große Probleme bekommen“

„Mit Sturm erwartet uns das nächste große Kaliber, der Titelverteidiger und Cup-Sieger, der diese Titel in der vergangenen Saison auch völlig verdient eingefahren hat. Wir wissen, worauf sie Wert legen, wie sie das Match anlegen, und haben uns entsprechend darauf eingestellt. Klar ist: Wenn wir sie spielen lassen und ihnen die Räume geben, dann werden wir große Probleme bekommen“, warnt Pacult.

Die personelle Situation hat sich im Verlauf der Woche leicht verschlechtert. Zum einen wurde Abwehr-Chef Mahrer trotz der harten Kritik von allen Seiten an seinem Ausschluss vom ÖFB-Strafsenat für ein Spiel gesperrt, der 34-Jährige muss gegen Graz also zuschauen. Zum anderen meldete sich Stürmer Sebastian Soto mit Knieproblemen ab, der Angreifer wird ebenfalls auf der Tribüne sitzen.

Routinier Marco Knaller setzte sich im Kampf um das Einser-Leiberl in der Vorbereitung gegen Youngster Simon Spari durch. Gegen Double-Gewinner SK Sturm Graz hat der 37-Jährige eine neue Austria-Abwehrformation vor sich.

„Mit dieser Leidenschaft müssen wir in jedes Spiel gehen, das sollte jeder verinnerlichen"

Zwar nicht auf den Rängen, doch womöglich wohl weiter auf der Bank sitzen wird der 22-jährige Simon Spari. Der dreimalige ÖFB-U21-Teamtorhüter kam im Sommer vom Zweitligisten Floridsdorfer AC und hat sich erstmal "hinten anzustellen." Wobei es wohl bei den Waidmannsdorfern der heißeste Zweikampf des Sommers. Marco Knaller und Zugang Simon Spari bewarben sich nach dem Weggang vom 25-jährigen Deutschen Philipp Menzel (zum 1. FC Saarbrücken) um den Platz im Kasten der Austria Klagenfurt und lieferten sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Am Ende traf Chefcoach Peter Pacult eine Bauchentscheidung für den 37-jährigen Knaller, der das Vertrauen mit einer starken Leistung gegen den SK Rapid (1:1) in Runde zwei der ADMIRAL Bundesliga 2024/25 rechtfertigte.

„Natürlich bin ich froh und glücklich, dass ich der Mannschaft helfen konnte. Wir haben nahezu die gesamte zweite Halbzeit plus Nachspielzeit in Unterzahl agiert und alles rausgehauen, was drin war. Mit dieser Leidenschaft müssen wir in jedes Spiel gehen, das sollte jeder verinnerlichen. Denn das ist die Basis, um erfolgreich sein zu können. Wir haben uns in jeden Ball reingeworfen und sind dafür belohnt worden“, stellte Marco Knaller fest.

Wie seine Vorderleute hatte auch der gebürtige Villacher zum Auftakt der Serie im Kärntner Derby in Wolfsberg (1:4) einen schwachen Tag erwischt. Doch Pacult hielt am 1,92 Meter-Mann fest, der die Abwehrschlacht im Duell mit den Grün-Weißen mit starken Paraden krönte und seinen Anteil daran hatte, dass die Violetten am Ende den ersten Zähler am Konto anschrieben.

„Wir sind der Außenseiter, aber das heißt sicher nicht, dass wir chancenlos in die Partie gehen"

„Ich denke, man konnte erkennen, dass wir aus dem enttäuschenden Match beim WAC unsere Lehren gezogen haben. In erster Linie ging es darum, kompakt in der Defensive zu stehen und bei Ballgewinn schnell umzuschalten. Das ist in manchen Situationen gut gelungen, allen voran beim frühen Führungstreffer. Sicher fehlte es an der nötigen Ruhe, aber das wird sich noch einspielen“, betonte Knaller.

Und weiter: „Mit Sturm kommt ein Team, das in der Champions League (Anm.: im Wörthersee Stadion in Klagenfurt) antreten wird. Die Voraussetzungen sind ähnlich wie gegen Rapid, wir müssen mit Laufbereitschaft und Zweikampfhärte dagegenhalten und Nadelstiche in der Offensive setzen, wenn sich die Räume bieten. Wir sind der Außenseiter, aber das heißt sicher nicht, dass wir chancenlos in die Partie gehen."

Tickets für den „Meister-Ball“ sind am Freitag bis 17 Uhr an der Kassa Nord sowie rund um die Uhr im Online-Shop erhältlich. Die Tageskassen im Sportpark öffnen am Samstag um 11 Uhr (Nord) oder 14 Uhr (West und Süd) Die Austria rechnet für das Duell mit dem Double-Gewinner mit mehr als 5000 Zuschauern.

Siehe auch:

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Fotocredit: RiPu-Sportfotos und GEPA-ADMIRAL