Traurig, aber wahr! Nach einer krassen Fehlentscheidung des Schiedsrichter-Teams um Arnes Talic wird die Austria Klagenfurt nun doppelt bestraft. Nachdem Thorsten Mahrer gegen den SK Rapid (1:1) zu Unrecht vom Platz gestellt worden war (49.) und die Kärntner fast die gesamte zweite Hälfte in Unterzahl absolvierten, verhängte der Senat 1 des ÖFB am Montag eine Sperre von einem Spiel - wir berichteten. Damit fehlt der Abwehrchef am Samstag gegen den SK Sturm Graz. Ligaportal fragte beim Kapitän nach. Auch Geschäftsführer Günther Gorenzel äußerte sich zum Urteil. VAR Sebastian Gishamer war nicht erreichbar.

"Steht für Art von Fußball, die wenig Spass macht zu spielen, wenn man für so was ausgeschlossen wird"

Thorsten Mahrer gegenüber Ligaportal: „Ich finde es natürlich sehr schade, dass ich gesperrt worden bin. Aber ich habe auch nichts anderes erwartet. Denn wenn sich zwei Schiedsrichter gemeinsam die Bilder anschauen und der Senat etwas anderes entscheiden würde, dann wirft das ja auch kein gutes Bild auf ihre Schiedsrichter. Von daher bin ich wenig überrascht. 

Schade, weil das für eine Art von Fußball steht, die wenig Spass macht zu spielen, wenn man für so was ausgeschlossen wird. Ich denke, da haben sich auch viele Zuschauer an den Kopf gegriffen."

„Prüfen intern die Möglichkeit des Einspruchs"

Geschäftsführer Sport Günther Gorenzel: „Das ist extrem bitter. Wir hatten darauf gehofft, dass die Sache fair und gerecht behandelt werden würde, nachdem sogar Rapid-Trainer Robert Klauß ganz klar geäußert hatte, dass kein Foul von Mahrer an Furkan Dursun vorlag und die Situation auch von völlig unabhängigen, neutralen Beobachtern entsprechend eingeschätzt wurde. Wir hatten eine Stellungnahme abgegeben und auf Freispruch plädiert. Nun prüfen wir intern die Möglichkeit des Einspruchs."

Drei Minuten nach Wiederbeginn der spannenden Partie in Klagenfurt waren SK Rapid-Angreifer Dursun und Mahrer in einen Zweikampf verwickelt gewesen. Dursun hatte den Ball nach außen am Klagenfurter Abwehrchef vorbeigelegt, doch Mahrer erkannte die Situation frühzeitig, konnte das Tempo aufnehmen und geschickt den Körper hineinstellen. Die beiden Spieler gerieten wegen der Dynamik aus dem Gleichgewicht, gingen gleichzeitig zu Boden und verhakten sich im Fallen mit den Füßen.

SK Rapid-Coach: „Das war noch nicht mal ein richtiges Foul"

Schiedsrichter Talic entschied auf Freistoß für den SK Rapid und zeigte Mahrer die Gelbe Karte. Dann schaltete sich Video Assistent Referee Sebastian Gishamer ein, beorderte Talic zum On-Field-Review, der daraufhin die Verwarnung einkassierte und den Austria-Anführer zur Überraschung aller Beteiligten vom Platz stellte.

SK Rapid-Coach Robert Klauß hinterher: „Das war noch nicht mal ein richtiges Foul. Der Verteidiger macht es gut, stellt den Körper rein, dann kommen beide zu Fall. Ich hätte weiterlaufen lassen als Schiedsrichter und gar nicht gepfiffen.“

Der ÖFB-Strafsenat erkannte „die Verhinderung einer klaren Torchance“ und sanktionierte dies mit der Mindeststrafe nach einem Platzverweis. Trainer Peter Pacult ist nun gezwungen, seine Defensive im kommenden Duell mit Double-Gewinner Sturm Graz am Samstag (17 Uhr) umzubauen. Dann dürfte Kosmas Gkezos wie schon nach Mahrers Ausschluss gegen Rapid die Position im Zentrum der Abwehrreihe einnehmen – und Mahrer müsste von der Tribüne des Wörthersee-Stadions zuschauen.

Siehe auch:

SK Austria Klagenfurt: "Krasser Fehler"! Strafsenat im Fokus

Mahrer-Ausschluss: "Absoluter Wahnsinn"! Pacult plädiert für "Freispruch"

WAC-Trainer Didi Kühbauer über Wiener Austria-Ausgleich: "Fehlentscheidung"

Fotocredit: RiPu-Sportfotos