Trainer-Effekt beim SK Rapid, der nach fast vier Monaten mal wieder ein Heimspiel gewann und in der 15. Runde der ADMIRAL Bundesliga Aufsteiger FC Blau-Weiß Linz mit 1:0 besiegte. Marco Grüll bescherte dem Grün-Weiß-Neo-Cheftrainer Robert Klauß mit dem Tor des Tages einen gelungenen Einstand. Mit 21 Punkten liegen die Hütteldorfer zwar derzeit weiter "nur" auf Rang 7, bleiben jedoch dran an den Top6. Während die Oberösterreicher wie bei der 0:5-Hinspiel-Niederlage wieder ohne Treffer blieben und leer ausgingen. Gut gefüllt dagegen die STATEMENTS aus beiden Lagern

Strotzte vor Tatendrang und avancierte zum Matchwinner: Marco Grüll, der in der finalen BL-Partie der 15. Runde gegen den FC Blau-Weiß Linz den Unterschied ausmachte und stets für Gefahr sorgte.

„Wenn du so nah dran bist ist es enttäuschend, wenn vorne der letzte Punsh fehlt“

Gerald Scheiblehner (Cheftrainer FC Blau-Weiß Linz):
…über die Performance in der Bundesliga: „In den ersten fünf Runden sind wir in der Außensicht nicht bundesligatauglich aufgetreten. Ich freue mich, dass wir mittlerweile anders auftreten und gegen jeden Gegner eine Chance haben.“

…über den Auftritt seiner Mannschaft: „Wir haben große Teile des Matchplans umgesetzt. Wir haben defensiv sehr gut gearbeitet, aber nach Ballgewinn zu viele Fehler gemacht. Wir sind kaum in das letzte Drittel gekommen. Wir hatten in der ersten Halbzeit durch einen glücklichen Ballgewinn eine Riesenchance. Das musst du dann wohl machen, wenn du so ein Spiel gewinnen willst. Das war am Ende zu wenig, damit du hier etwas mitnimmst.“

…über die Worte an die Mannschaft nach der Niederlage: „Ich habe ihnen zum Auftritt gratuliert. Aber für einen Sieg bei Rapid braucht es einfach mehr. Da müssen wir uns steigern. Es bringt uns nichts, wenn wir knapp verlieren. Wenn du so nah dran bist ist es enttäuschend, wenn vorne der letzte Punsh fehlt.“

„...weil wir mit fünf hinten tief gestanden und gut verteidigt haben"

Simon Seidl (Offensivakteur FC Blau-Weiß Linz):

…über die Gründe der Niederlage: „Wir haben gut verteidigt, aber beim Umschalten hätten wir uns bessere Chancen herausspielen müssen.“

…auf die Frage, warum sich sein Bruder Matthias nicht gut entfalten konnte: „Weil wir mit fünf hinten tief gestanden und gut verteidigt haben. Da ist es nie einfach, durchzukommen.“

…auf die Frage, ob er damit rechne, in die Top-6 zu kommen: „Es wird schwierig, aber wieso nicht. Jede Woche Gas geben und mal schauen, was dabei rauskommt.“

„Rapid hat heute mit viel Glück gewonnen"

Manuel Maranda (Spieler Blau-Weiß Linz):

…über den Matchplan: „Es ist sehr viel aufgegangen. Wir haben es defensiv stark gemacht. Wir haben fast gar nichts zugelassen. Normalerweise ist das ein 0:0. Aber mit dem Ball waren wir heute nicht zwingend genug.“

…über den Schuss von Marco Grüll: „Es ist extrem bitter. Man kann nicht alles verhindern. Du kriegst so ein Tor, obwohl du nichts zulässt. Rapid war auch nicht sehr zwingend. Sie hatten exakt zwei Torchancen. Rapid hat heute mit viel Glück gewonnen.“

„Heute ist nur Freuen und Genießen“

Robert Klauss (Cheftrainer SK Rapid Wien):

…über den geglückten Einstand: „Wenn man gegen so einen tiefstehenden Gegner spielt, muss man das Tor erzwingen. Wir hätten uns gefreut, wenn das Tor in der ersten Halbzeit fällt, dann geht das Spiel mehr auf. Aber so hat es gereicht für den ersten Heimsieg.“

…über die Art und Weise des Sieges: „Wir wollten eine gute Balance zwischen Offensive und Defensive bekommen, weil wir wissen, dass Linz sehr gut im Umschalten ist. Bis auf eine Situation haben wir uns sehr gut verhalten. Wir müssen unsere Abläufe im letzten Drittel verbessern und unsere Präsenz im Strafraum erhöhen. Vom Engagement her war das gut. Jetzt gilt es, an den offensiven Themen zu arbeiten.“

…auf die Frage nach Veränderungen nach dem System „Barisic“: „So weit sind wir noch gar nicht, um über tiefgreifende Veränderungen nachzudenken. Wir wollten die zwei nächsten Spiele nutzen, um unsere Ausgangssituation zu verbessern. Was wir heute schon sehr gut gemacht haben, ist der Gegenpressingimpuls, aus dem Ballbesitz heraus dominant sein und nichts zuzulassen. Daran werden wir arbeiten und das hat man schon gut gesehen. Wir werden nicht so viel verändern, weil die Mannschaft gute Dinge macht und gute Abläufe hat.“

…über eine Verlängerung des Vertrages von Marco Grüll: „Es ist nicht ganz so einfach, den Vertrag zu verlängern. Er ist ein sehr wertvoller Spieler für uns, immer torgefährlich. Ich würde mich freuen, lange mit ihm zusammenzuarbeiten.“

…auf die Frage, wie er den Sieg genießen wird: „Wir werden als Mannschaft zusammen das Gefühl genießen und das aufsaugen. Wir werden als Trainerteam vielleicht etwas essen gehen. Heute ist gar keine Analyse mehr. Heute ist nur Freuen und Genießen.“

„Richtig geil. Wir haben beide daran gearbeitet, in den Profibereich zu kommen"

Matthias Seidl (Offensivakteur SK Rapid Wien):

…auf die Frage, was sich sein Bruder Simon jetzt anhören müsse: „Als Brüder ist immer Rivalität und Brüderschaft da. Ich freue mich über den Sieg, aber wünsche ihm und Blau-Weiß alles Gute.“

…auf die Frage, wie grausig es war, gegen Blau-Weiß zu spielen: „Bisschen ungemütlich. Wenn sie hinten Defensivpressing spielen und wir vorne im Zwischenraum die Bälle kriegen dann kommt von jeder Seite ein Gegner daher. Da muss man schnell denken und schnell spielen. Teilweise ist uns das gelungen. Im letzten Drittel hat uns die Genauigkeit gefehlt.“

…auf die Frage, wie es sich anfühlt, gemeinsam in der Bundesliga zu spielen: „Richtig geil. Wir haben beide daran gearbeitet, in den Profibereich zu kommen. Ich bin richtig stolz auf ihn, dass er es geschafft hat.“

…auf die Frage, ob er sich mehr Brüderduelle oder dem anderen die Top-6 wünscht: „Ich hoffe wir kommen beide in die Top-6.“

„Es wird nicht gleich alles verändert, nur weil ein neuer Trainer kommt"

Marco Grüll (Spieler SK Rapid Wien):

…auf die Frage, ob es einen Dosenöffner brauchte: „Wir haben uns auf das vorbereitet, dass Blau-Weiß tief stehen wird. In so einer Partie brauchst du ein Schweinstor.“

…über die siebzehn Abschlüsse und nur ein Tor: „Sie haben das defensiv sehr gut gemacht. Wir waren geduldig und haben das Tor mit Glück gemacht, aber auch nichts zugelassen.“

…über die Veränderungen unter dem neuen Trainer: „Es wird nicht gleich alles verändert, nur weil ein neuer Trainer kommt. Wir passen kleine Details an, was ganz Normales. Wir haben gewusst, dass nicht alles schlecht war, aber nur die Ergebnisse nicht gepasst haben. Im Fußball zählen die Ergebnisse.“

…auf die Frage, ob die Mannschaft über den Trainerwechsel überrascht war: „Das hat die Mannschaft nicht zu beurteilen, dafür sind andere tätig. Wenn man die Spiele gesehen hat waren es keine schlechten Leistungen. Gegen Hartberg haben wir zum Beispiel gut gespielt, viele Chancen gehabt aber haben das Spiel 1:0 verloren. Am Ende kommt es leider auf das Ergebnis an.“

…über den ersten Heimsieg nach Spieltag 2: „Natürlich hätten wir uns mehrere Heimsiege gewünscht. Nichtsdestotrotz musst du so ein Spiel erstmal 1:0 gewinnen. Es hat schon genug Partien gegeben, in denen wir es nicht rübergebracht haben.“

„Natürlich werden wir nicht alle durchdrehen und sagen, es war alles perfekt"

Lukas Grgic (Mittelfeldspieler SK Rapid Wien):

…auf die Frage, ob es einen Trainereffekt gebe: „Ich glaube ein Trainerwechsel gibt immer neuen Schwung. Für Spieler, die wenig eingesetzt wurden, werden die Karten neu gemischt. Natürlich werden wir nicht alle durchdrehen und sagen, es war alles perfekt. Vorher war auch nicht alles schlecht. Da müssen wir eine gute Mitte finden.“

…auf die Frage, wie sich die Ansprache des Trainers verändert: „Sehr interessant, sehr emotional, klar in seinen Worten. Er hat uns einen Punsh vor dem Spiel gegeben.“

 „Es gibt nur das Team-Rapid“

Steffen Hofmann (Geschäftsführer SK Rapid Wien);

…über seine Rolle bei der Barisic-Entlassung: „Es ist kein Geheimnis, dass Zoran Barisic von mir und vielen im Club ein langjähriger Begleiter war und ganz ein toller Mensch. Jetzt haben wir diese Entscheidung getroffen. Ich denke, das war aufgrund des achten Platzes. Ein Sieg zuhause in sieben Spielen war einfach zu wenig. Wir haben den Turnaround leider nicht geschafft.“

…auf die Frage, ob es eine Grüppchenbildung in Team-Barisic und Team-Rapid gegeben habe: „Es hat überhaupt keine Teams gegeben. Es gibt nur das Team-Rapid. Wir treffen Entscheidungen gemeinsam. Wir haben so lange am Trainer festgehalten, wie man das eben macht. Bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wurde, haben wir gesagt, der Trainer steht nicht zur Diskussion. Das passiert so in ganz Europa. Solange es keine definitive Entscheidung gibt, steht man zu seinem Trainer.“

…über den neuen Trainer Robert Klauss: „Er ist schon länger im Geschäft bei Nürnberg. Das ist ein ähnlich emotionaler Club wie Rapid. Von daher weiß er, was auf ihn zukommt.“

Siehe auch SPIELBERICHT und  Ligaportal-LIVETICKER

Statement-Quelle: Sky Sport Austria

Fotocredit: GEPA ADMRIAL und Josef Parak