Nach den Aufeinandertreffen der Top-4 in der Tabelle der ADMIRAL Bundesliga am Samstag kommt es am Sonntag in der 7. Runde der laufenen 50. Jubiläums-Saison u.a. zum Kellerduell zwischen den bisher noch einzig sieglosen Teams im Oberhaus: SC Austria Lustenau vs. WSG Tirol. Vor dem West-Duell - Sonntag ab 14:30 Uhr im Ligaportal-Liveticker - haben sowohl das gastgebende Schlusslicht als auch der Vorletzte Wattens lediglich 2 Zähler, resultierend aus je 2 Remis bei 4 Niederlagen, auf dem Konto. Wer schafft den Turnaround, welche Unserie reißt?

Beim jüngsten Aufeinandertreffen unterlag Austria Lustenau am 20. Mai 2023 im Reichshofstadion mit 2:4 der WSG Tirol. Johannes Naschberger erzielte für die Wattener in der 34. Min. die 1:0-Gäste-Führung. Worauf sich die Silberberger-Schützlinge damals in einen wahren Torrausch spielten und binnen 18 Minuten auf 4:0 davon zogen! Vier Tore von der 34. bis 51. Min. - Wattener Wundertüte halt...vor 4 Monaten!

Duell auf Augenhöhe am Rheinufer

Nach der zuletzt enttäuschenden 2:4-Heimniederlage gegen Aufsteiger FC Blau Weiß Linz in der ADMIRAL Bundesliga nutzten Cheftrainer Thomas Silberberger und sein Trainerteam den einwöchigen Stillstand des BL-Betriebs, um an verschiedenen Stellschrauben bei den Grün-Weißen zu drehen.

Die Silberberger-Elf absolvierte in den vergangenen 10 Tagen ebenso viele Einheiten, in denen im ersten Abschnitt der ligabedingten BL-Pause der Fitnessaspekt im Vordergrund stand. "Es wird ein sehr intensives und hart umkämpftes Match werden. Beide Mannschaften wollen natürlich das Tabellenende verlassen. Ich erwarte mir ein absolutes Spiel auf Augenhöhe", blickt Cheftrainer Thomas Silberberger auf jenes Duell voraus, in dem die WSG Tirol den Turnaround schaffen und den ersten, heißersehnten Saisonsieg einfahren will.

Dass im Ländle die Wende zu schaffen ist, bewies die Silberberger-Elf vergangene Saison bereits eindrucksvoll, als man nach 5 Sieglos-Spielen in der Qualifikationsgruppe die Mader-Elf mit einem 4:2-Auswärtserfolg in Runde 30 auswärts im Reichshofstadion furios besiegte.

Wattener Wiedersehen mit Nikolai Baden Frederiksen

Nach einem etwas ruhigeren Start in die Transferphase schlug die Lustenauer Austria kurz vor Ende der Sommertransferperiode noch einmal richtig am Transfermarkt zu und holte mit Nikolai Baden Frederiksen jenen Spieler auf Leihbasis von Vitesse Arnheim, der den Tiroler Bundesligisten in der Saison 2020/21 mit 18 Toren nahezu im Alleingang in die Meistergruppe der ADMIRAL Bundesliga hievte.

Nur wenige Tage später ließen die Vorarlberger erneut aufhorchen und gaben die Verpflichtung von Bundesliga-Urgestein Jonathan Schmid bekannt, der nicht weniger als 299 Einsätze in der deutschen Bundesliga vorzuweisen hat. Mit Jean Hugonet (zum 1. FC Magdeburg) und Hakim Guenouche (zum FK Austria Wien) verloren die Vorarlberger allerdings auch zwei absolute Leistungsträger in der Abwehrreihe, die vergangene Saison gemeinsam auf 62 ADMIRAL BL-Einsätze für den letztjährigen Finalisten des Europacup-Play-offs kamen.

Personelle Situation bei der WSG Tirol:  Der bisherige Top-Torjäger Luca Kronberger (erzielte 3 der 5 Tiroler Tore) steht nach seinem Bänderriss beim Testspiel in Dornbirn nicht zur Verfügung. Einsätze von Valentino Müller (Achillessehnenreizung) sowie Bror Blume (Knochenödem) sind derzeit noch fraglich.

Mit 11 (Lustenau) bzw. 13 (WSG) Gegentoren belegen auch die Fakten, dass beide Teams bisher hinten anfällig sind. Die Defensive zu stärken und zudem im Umschaltspiel nach Vorne effizienter zu sein, galt es in der Pause die Hebel anzusetzen. Die Lustenauer haben den schwächsten Angriff der Liga, in 6 Partien gelangen dem zwischenzeitlich verletzungsbedingt fehlenden Top-Torjäger Lukas Fridrikas und Co. nur 3 Treffer.

Austria-Cheftrainer Markus Mader zu den Aktivitäten in der BL-Pause: "Der Fokus lag bei uns auf der Arbeit gegen den Ball und vor allem auch auf der Chancenverwertung." Der 55-Jährige gab trotz des missglückten Saisonstarts seinen Schützlingen auch einige Tage frei, damit diese den Kopf freibekommen. "Das haben wir in der letzten Saison auch immer wieder gemacht und es hatte damals schon positive Effekte."

Gegen die WSG vor dem Comeback steht Identifikationsfigur Pius Grabher, der seine Oberschenkelverletzung auskuriert hat. Dafür fehlt Abwehrchef & Kapitän Matthias Maak (Rückenschmerzen). Fraglich ist der Einsatz von Stürmer Lukas Fridrikas wegen muskulärer Probleme.

Mader geht von einem offensivorientierten Gegner aus Tirol aus: "Das ist der Silberberger-Stil. Sie werden ganz sicher nicht abwarten und sich hinten reinstellen. Es wird ein Duell auf Augenhöhe, das wir annehmen müssen."

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL