Auch nach 6 Runden bleibt Austria Klagenfurt weiter in der ADMIRAL Bundesliga unbesiegt (2S, 4U), verliert allerdings in der Tabelle Rang 3 an den kommenden Gegner der Kärntner Violetten - den LASK. Während Austria Wien (9. Platz, 5 Punkte; 1S, 2U, 3N) weiter auf den ersten Heimsieg wartet, nach 1:2-Rückstand allerdings dank Andreas Gruber in der Nachspielzeit noch ein 2:2-Remis rettete. Was in beiden Lagern folgende Statements in der "3. Halbzeit" folgen ließ.

 

„Draußen denkt man sich auch, warum schon wieder"

Michael Wimmer (Cheftrainer FK Austria Wien) über...

…das späte Remis: „Es ist extrem wichtig für die Moral. Ein Kompliment an die Jungs, sie haben bis zum Schluss alles hineingeworfen. Auch ein Kompliment an die Fans, die haben uns unterstützt bis zum Schluss. Dann so ein Lucky Punch zum Schluss. Wir hätten natürlich gerne gewonnen, aber so ist es extrem wichtig für die Moral und lässt uns jetzt in der Länderspielpause auch besser arbeiten.“

…die Fehler vor den Gegentoren: „Wir machen gleich das Tor, sind super im Spiel und kriegen dann aus einer Verkettung von Unglücklichkeiten das 1:1 aus dem Nichts. Es ist natürlich bitter und draußen denkt man sich auch, warum schon wieder. Man muss weitermachen und das haben die Jungs gemacht. Wir haben eine richtig gute zweite Halbzeit gespielt. Klar haben wir die Chancen, die wir hatten, nicht reingemacht und hatten mit zwei Lattenschüssen etwas Pech. Dann passen wir bei einem Standard nicht auf, das müssen wir besser machen. Sie haben bis zum Schluss weitergemacht und es freut mich, dass sie sich am Schluss noch mit einem Punkt belohnt haben.“

seine Einstellung (im Vorfeld): „Ich hinterfrage jeden Tag mein Training und ich hinterfrage jeden Tag meine Ansprachen. Ich habe mit meinem Co-Trainer einen Spiegel, den ich ständig nerve und frage: War es zu viel, war es zu wenig? Muss ich mehr, muss ich weniger? Auch meine Frau kann ein Lied davon singen, selbst die frage ich, wie etwas wirkt, weil ich glaube, das Wichtigste ist immer vor der eigenen Haustür zu kehren.“

…Mittelfeldspieler Matthias Braunöder (im Vorfeld): „Leider ist Matthias Braunöder, der eine riesige Qualität hat, bei mir noch nicht so zur Entwicklung gekommen, wie ich es mir gewünscht hätte. Er hat auch unter dem Trainerwechsel zwar nicht gelitten, aber er kam nicht so zum Zug, wie er es sich gewünscht hat. Er ist auf einem sehr guten Weg und hat jetzt schon Schritte gemacht in Sachen Dynamik und Zielstrebigkeit.“

 „Ich habe gewusst, ich kriege noch meine Chance"

Andreas Gruber (2:2-Torschütze FK Austria Wien) über...

das Remis: „Wir haben immer gezeigt, dass wir den Kopf nicht hängen lassen, dass wir immer weiter Gas geben und nach vorne spielen, auch wenn wir durch 2 Tore in Rückstand geraten. Wir haben immer daran geglaubt und auch ich habe gewusst, ich kriege noch meine Chance. Dass ich ihn dann so schön reinhaue, da bin ich überglücklich, dass wir wenigstens den einen Punkt gemacht haben.“

…das "Slapstick"-Gegentor zum 1:1: „Es ist bitter. Er will klären und kriegt ihn genau vor die Füße. Es passt derzeit genau zu unserem Spiel. Wir spielen brav und gut nach vorne und belohnen uns einfach nicht und kriegen blöde Tore. Das verfolgt uns jetzt schon eine ganze Zeit. Da müssen wir jetzt raus, weiter trainieren und Gas geben und dann fällt das vielleicht wieder auf unsere Seite.“

…die Länderspielpause: „Für uns ist es gut, dass wir jetzt eine Pause haben. Es waren viele Spiele in den letzten eineinhalb Monaten. Wir können jetzt daran feilen, dass wir die Kleinigkeiten abstellen und noch sicherer stehen.“

 „Im Großen und Ganzen ein gerechtes Remis"

Peter Pacult (Cheftrainer SK Austria Klagenfurt) über...

…das Spiel: „Im Fußball zählen Tore. Ob es leistungsgerecht ist, sollen andere beurteilen. Es war hüben wie drüben die Möglichkeit da. Wir haben schon wieder die ersten Minuten nicht auf den Platz gebracht, haben dann aber eine gute Antwort darauf gehabt. Dann war es ein Spiel, das offen war. Gute Chancen für Austria Wien, aber auch wir haben unsere Möglichkeiten gehabt.

In der 2. Halbzeit haben wir 10 Minuten nicht gut ins Spiel gefunden, dann hat sich die Mannschaft wieder erfangen. Es fällt das 2:1 für uns, aber in den letzten 2 Minuten waren wir einfach nicht clever genug bei zwei Situationen, um den Ball zu klären. Im Großen und Ganzen ein gerechtes Remis.“

…die bisherige Saison: „Wenn man nach 6 Spielen ungeschlagen ist, spricht das für die Mannschaft. Wir nehmen das mit in die Pause und werden auch dementsprechend arbeiten für die 2. Phase.“

"Leider haben wir den Anfang komplett verschlafen"

Christopher Cvetko (Mittelfeldspieler SK Austria Klagenfurt): "Leider haben wir den Anfang komplett verschlafen, sind in Rückstand geraten, haben uns aber gut zurückgekämpft. Auch die Spielkontrolle übernommen. Sind dann 2:1 in Führung gegangen und haben leider ganz zum Schluss noch den Ausgleich bekommen. Unter dem Strich geht das Unentschieden in Ordnung."

 

Till Schumacher (Linksverteidiger SK Austria Klagenfurt): "Als Fußballer gibt es kaum etwas Unangenehmeres, als in der 90. Minute den Ausgleich zu bekommen. Von daher ist die Gefühlslage nach Spielende richtig negativ und wir ärgern uns alle extrem. Trotzdem ist ein 2:2 in Wien mit Sicherheit kein schlechtes Ergebnis. Wir können darauf aufbauen, nehmen was Zählbares mit. Wir sind auf dem richtigen Weg und ich blicke optimistisch auf die nächsten Wochen."

„Man kann nicht 5 Minuten auf eine Entscheidung aus Meidling warten"

Viktor Kassai (Technical Director Referee Department ÖFB) über...

…die Schnelligkeit des VAR: „Man kann nicht 5 Minuten auf eine Entscheidung aus Meidling warten. Jede Saison muss besser werden, deshalb machen wir auch Trainings mit den VAR, damit sie schneller werden. Manchmal passieren eben Situationen, wo ein Check drei Minuten dauert, weil es so kompliziert ist und viele Situationen gleichzeitig passieren und es eine Frage von Zentimetern ist. Wir müssen schneller sein, das ist ganz klar. Wir arbeiten daran.“

…den Respekt gegenüber Schiedsrichtern: „Die UEFA hat Schwerpunkte für alle Nationalverbände verschickt, das heißt, mehr Respekt im Fußball und Trainer und Spieler müssen die Entscheidungen des Schiedsrichters mehr respektieren. Die Schiedsrichter müssen einen starken Charakter zeigen und sie müssen gelbe oder rote Karten zeigen, wenn jemand die Entscheidungen nicht respektiert.“

„Es ist eine Moralspritze, auch wenn es nur ein Unentschieden ist"

Marc Janko (Sky Experte) über...

…das späte Unentschieden für den FK Austria Wien: „Es ist eine Moralspritze, auch wenn es nur ein Unentschieden ist. Sie haben letzte Woche verloren gegen den LASK und jetzt doch noch einen Punkt mitzunehmen ist wieder ein Schritt nach vorne.“

…die Schiedsrichterleistung und Neuerungen im Schiedsrichterwesen: „Es wurde von Seiten des ÖFB Viktor Kassai an Land gezogen, weil der Wunsch da ist, dass alles professioneller abläuft und der internationale Standard auch in Österreich einkehrt. Ich denke, nach dem, was wir in den letzten Wochen gesehen haben, sind wir auf einem guten Weg.“

FK Austria Wien – SK Austria Klagenfurt 2:2 (1:1)

Sonntag, 03.09.2023 (17:00 Uhr), Generali Arena (Wien), Z: 13.500, SR: Christian Ciochirca

Torfolge: 1:0 Guenouche (3.), 1:1 Karweina (9.), 1:2 Gkezos (70.), 2:2 Gruber (91.)

Spielfilm im Live-Ticker

Statement-Quelle: Sky Sport Austria und ADMIRAL

Fotocredit: Josef Parak