Die Freude über den ersten WM-Titel seit 36 Jahren für Argentinien schwappte bis in den "Bullen-Stall" zum FC Red Bull Salzburg, wo Nicolás Capaldo nach seiner Anfang Oktober erlittenen Knieverletzung seither für sein Comeback kämpft und anfangs auch in Buenos Aires behandeln ließ. Beim WM-Finale am 18. Dezember war der 8-malige U23-Nationalspieler der Gauchos gar live im Lusail Stadium in Katar und fieberte gegen Frankreich mit Messi & Co.! Und vor allem mit "Big" Mac Allister, der zu den Leistungsträgern zählte und - wie Capaldo im Kicker Sportmagazin verriet - zuvor vom 24-jährigen Roten Bullen Tipps erhielt.

Sehnt sein Comeback herbei: Nicolás Capaldo, der im Herbst zu 10 BL- (je 2 Tore + Assists) und 3 Champions League-Einsätzen kam. 

"Für ganz Argentinien was Wunderschönes"

Nach dem grandiosen Final-Spektakel, das nach regulärer Spielzeit 2:2 und nach Verlängerung 3:3 endete, war die Freude dann nach dem erfolgreichen Elfmeterschießen der "Albiceleste" und dem damit verbundenen 3. WM-Titel unbeschreiblich, ekstatisch. Bis nach Salzburg. Nicolás Capaldo im Interview gegenüber der deutschen Fachpublikation mit Hauptsitz in Nürnberg: "Das ist wirklich für ganz Argentinien etwas Wunderschönes, etwas, das es seit langer Zeit nicht gegeben hatte. Entsprechend groß war die Freude im ganzen Land."

Natürlich machte der Südamerikaner, für den beim FC Red Bull Salzburg der ehemalige, brasilianische Deutschland-Legionär Ratinho (Spitzname "das Mäuschen", 1998 Deutscher Meister mit dem 1. FC Kaiserslautern) als Dolmetscher fungiert, gegenüber anderen Mitspielern in der "Salzburger Welt-Auswahl" auch ein paar Scherze: "Ich hab' die Brasilianer, mit denen ich das engste Verhältnis habe, etwas beim Schmäh genommen. Vor allem Bernardo hab' ich ein bisschen gehäkelt. Und natürlich die Franzosen, die wir im Finale geschlagen haben."

"Mein Vater sagte immer, eines Tages fahren wir gemeinsam zur WM"

Capaldo verriet, dass der Salzburger Mittelfeld-Außenspieler während der Winter-WM Kontakt zu Spielern des argentinischen Nationalteams hatte und selbst sogar nach Katar flog, um das Endspiel live mitzuverfolgen: "Schon als ich klein war, hatte mir mein Vater immer gesagt, eines Tages würden wir gemeinsam zu einer WM fahren. Es war verrückt und einfach nur wunderschön, das mit meinem Vater und meiner Freundin erleben zu können."

Und was war mit seinem Kumpel Alexis Mac Allister? Dem ehemaligen Boca-Juniors-Akteur, der inzwischen in der englischen Premier League der seit Januar 2020 bei Brighton & Hove Albion unter Vertrag steht hatte Capaldo sogar einiges "mit auf den Weg" gegeben im Laufe des 4-wöchtigen Turniers, das für Argentinien mit einer Niederlage gegen Saudi Arabien begann...zugleich ein "Weckruf".

"Habe Alexis geschrieben, was er im Match besser machen soll"

Capaldo: "Ja, Alexis hab' ich nach den Spielen spaßhalber geärgert und ihm geschrieben, was er im Match besser machen soll. Blödeleien zwischen Kollegen halt. Mit ihm habe ich den engsten Kontakt."

Eigens Ballkontakt auf dem Rasen würde der 24-jährige Argentinier, der auch die italienische Nationalität hat, allzugern bald wieder haben. Der Rechtsfuß, der im Sommer 2021 für kolportierte 4,5 Mio. Euro von Boca Juniors nach Europa bzw. Österreich und zum FC Red Bull Salzburg kam und seither für den österreichischen Serienmeister wettbewerbsübergreifend mit Champions League, Meisterschaft und ÖFB-Cup gesamt 55 Pflichtpartien (mit je 7 Toren und Assists) absolvierte, kann nach seiner Anfang Oktober erlittenen Knieblessur endlich wieder am Mannschaftstraining teilnehmen.

Die Mannschaft um Chefcoach Matthias Jaissle befindet sich derzeit bis kommenden Samstag zum einwöchigen Trainingslager im spanischen Marbella. 

"Es fehlt nur noch ein kleiner Schritt"

"Das Knie zwickt nach wie vor ein bisschen. Ich habe im Training gute Tage, an denen ich gar nichts spüre und dann wieder andere, wo es bei jeder Übung stört. Aber es fehlt nur noch ein kleiner Schritt, dass ich wieder komplett schmerzfrei bin", meint Capaldo zu seinem Gesundheits-Status Quo.

Für den es nach fast vier Monaten Pause heißt, weiter Geduld aufzubringen und Step by Step auf sein Comeback hinzuarbeiten, um keinen Rückfall zu erleiden. Für das Top-Duell im ÖFB-Cup-Viertelfinale am Freitag, 3. Februar, gegen Vizemeister SK Sturm Graz wird es womöglich noch nicht reichen, doch eventuell eine Woche darauf im nächsten Heimspiel zum Bundesliga-Frühjahrsauftakt gegen Aufsteiger Austria Lustenau (Samstag, 11. Februar, 17 Uhr).

 

Fotocredit: FC Red Bull Salzburg via Getty