Das mit 8.600 Zuschauern ausverkaufte, emotionsgeladene Vorarlberg-Derby zwischen SC CASHPOINT Rheindorf Altach gegen Aufsteiger SC Austria Lustenau endet mit 1:2. Die wichtigsten Statements zu dieser  Partie des 5. Spieltages der ADMIRAL Bundesliga bei Sky Sport Austria - siehe auch Spielbericht.

Kapitän Jan Zwischenbrugger (li.) und der SCR Altach hatten letzendlich das Nachsehen gegen den couragierten Aufsteiger aus der Nachbarschaft, hier mit Sommer-Neuzugang Anthony Schmid (kam von ADMIRAL 2. Liga-Vizemeister FAC zu Austria Lustenau). 

CASHPOINT SCR Altach – SC Austria Lustenau 1:2 (1:1)

Tore: 1:0 (25.) Tibidi (Kopfball, Assist Thurnwald), 1:1 (29.) Maak (Kopfball, Assist Teixeira), 1:2 (89.) Teixeira.

Gelb-Rote Karte: Nuhiu/Altach (90.+2). Schiedsrichter: Sebastian Gishamer.

"Wir waren nicht mutig genug"

Miroslav Klose (Trainer SCR Altach) über...

...die Niederlage: „Es ist natürlich enttäuschend, dass wir das Spiel verloren haben. Viel enttäuschender ist aber, wie die Mannschaft das angegangen ist. Wir waren nicht mutig genug und ich habe mir von meiner Mannschaft mehr davon erhofft, wie ist der Gegner gemacht hat. Diese Gier und dieser unbedingte Wille das Tor zu erzielen war beim Gegner heute mehr zu spüren.“

was heute gefehlt hat: „Das werde ich morgen mit den Spielern besprechen und das knallhart und ehrlich analysieren. Das müssen wir, damit wir weiter nach vorne kommen. Wir müssen ehrlich zu uns sein, denn das wird entscheidend sein. Oft ist es bei uns der Kopf. Wir hatten heute mehr zu verlieren und das haben die Spieler im Kopf gehabt.“

den Saisonstart: „Wenn wir heute einen Dreier gemacht hätten, dann wäre es ok. So ist es einfach zu wenig. Wir müssen uns jetzt besinnen und auf die nächsten Spiele vorbereiten. Es kommt jetzt Schlag auf Schlag.“

"Von Minute 1 an war es zu ängstlich"

Torhüter Tino Casali (SCR Altach) über...

...die Enttäuschung: „Die Enttäuschung ist riesig. Die Performance war heute richtig schlecht von uns. Es war sicherlich unsere schlechteste Saisonleistung. Dass es genau beim Derby ist, ist unerklärlich. Das tut mir extrem leid für die Fans.“

was gefehlt hat: „Es hat so viel gefehlt. Wir haben unser Spiel nicht so durchgezogen, wie wir es in den Runden davor gemacht haben. Es ist sehr enttäuschend und unerklärlich.“

ob eine Angst da war, dass Derby zu verlieren: „Von Minute 1 an war es einfach zu ängstlich. Wir haben nie zeigen können, dass wir die bessere Mannschaft sind und haben verdient verloren.“

„Das hätte uns niemand zugetraut“

Markus Mader (Trainer Austria Lustenau) über...

die Bedeutung des Spiels (vor dem Ankick): „Es geht vor allem um die 3 Punkte, aber natürlich bei einem Derby geht es auch um das Prestige, um Leidenschaft, um Emotionen. Hoffentlich werden die Spieler dem gerecht.“

ob heute noch gefeiert wird: „Die nächsten Tagen wird nicht allzu viel los sein, aber heute wird viel los sein. Viele unserer Fans werden jetzt den Heimweg antreten und im Austriadorf noch ausgiebig feiern. Wir werden uns dazugesellen, das haben wir uns auch verdient. Übermorgen fängt aber wieder die Vorbereitung für die nächste Herausforderung an.“

den Sieg: „Ich kann es schon genießen, aber ich möchte nicht überschwänglich sein. Wir stehen ganz am Anfang einer Saison, wo wir sehr gut reingefunden haben und jetzt überglücklich mit 10 Punkten dastehen. Das hätte uns niemand zugetraut. Wir sind in Lustenau stille Genießer und wissen, dass wir am Boden bleiben müssen.“

…die Unterstützung der Fans: „Sie unterstützen uns von der ersten bis zur letzten Minute. Solche Geschichten wie heute, schreibt nur der Fußball. Matthias Maak, ein Ex-Altacher, macht das Tor und in der Halbzeit habe ich gesagt, Jungs, wir haben jetzt die große Chance auf unser Publikum zu spielen, wir schieben noch eines rein und dann gehen wir als Sieger vom Platz. Das sie es so gut umsetzen, hätte ich natürlich nicht gedacht."

…den positiven Start von Lustenau in die Saison: „Wir wissen, dass wir jedes Wochenende extrem gut performen müssen, damit wir überhaupt die Punkte bekommen. Es bleibt keine Zeit zu träumen. Es bleibt nur Zeit zum Arbeiten. Das machen wir zurzeit gut und wir sind alle happy und glücklich, dass es so gut läuft.“

Maak: „Durch Altach wäre ich nie zur Austria gekommen“

Kapitän Matthias Maak (Austria Lustenau) über...

...den Sieg: „Das hätte uns keiner zugetraut, dass wir so in die Saison starten. Speziell dieses Spiel ist für uns, für die Fans und für das Trainerteam sehr wichtig. Umso schöner ist es jetzt mit 3 Punkten nach Lustenau zu fahren.“

seine Zeit bei Altach: „Der Kreis hat sich glaub ich endlich geschlossen. Es war, wenn ich ehrlich bin, ein richtiges scheiß Jahr in Altach. Aber durch Altach wäre ich nie zur Austria gekommen, also von dem her hat alles irgendwie einen Sinn im Leben.“

"Ein unglaublich geiles Gefühl"

Stefano Surdanovic (Austria Lustenau) über...

...den Sieg: „Unbeschreiblich. Nach einem 1:0 Rückstand das noch zu drehen. Das ist ein unglaublich geiles Gefühl und noch so einen Last-Minute-Treffer, unglaublich einfach.“

…die hitzige Schlussphase: „Das war einfach ein Derby. Es wurde von beiden Seiten sehr gut gespielt und sehr hart gespielt. Wir freuen uns für die 3 Punkte und hoffen, dass wir jetzt gut feiern können.“

Pius Grabher (Austria Lustenau): „Es fühlt sich sehr sehr gut an. Es war wie erwartet ein Derby mit vielen Emotionen. Sogar eine Viertelstunde nach dem Spiel haben die Fans noch immer eine Riesengaudi. Den Schwung wollen wir jetzt mitnehmen.“

„Ganze Mannschaft spielt als Aufsteiger einen sehr erfrischenden und auch erfolgreichen Fußball“

Andreas Herzog (Sky Experte) über...

...Bryan Teixeira: „Er ist schon der Grund, warum es so gut gerade läuft, aber die ganze Mannschaft spielt als Aufsteiger einen sehr erfrischenden und auch erfolgreichen Fußball.“

Fußball von Lustenau: „Es sind Phasen im Spiel, wo sie vorne anlaufen. Sie haben dann auch wieder Situationen, wo sie nicht so sattelfest in der Defensive sind. Dann haben sie aber diese Qualität nach vorne – unausrechenbar würde ich fast sagen. Das nutzen sie jetzt noch in den ersten Runden aus, aber in der nächsten Runden wird jeder wissen, dass man vor Austria Lustenau gewarnt sein muss.“

Fotocredit: GEPA-ADMIRAL