Zwei Punkte aus fünf Spielen - so sieht die bisherige Saison des SV Licht Loidl Lafnitz in der ADMIRAL 2. Liga-Saison 2024/25 aus. Das bedeutet Tabellenkeller. Wir sprachen an dieser Stelle mit dem Trainer der Oststeirer, mit Saban Uzun, der heuer seit Juli im Amt ist. Wir wollten von ihm unter anderem wissen, woran es hakt, dass es noch nicht mit dem ersten Saisonsieg geklappt hat.  

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Seit Juli im Amt: SV Lafnitz-Trainer Saban Uzun. 

"Junge Mannschaft braucht Zeit..."

LIGAPORTAL: Zwei Punkte aus fünf Spielen: Wie beurteilst du den bisherigen Saisonverlauf?

Uzun: "Für eine junge, neu formierte Mannschaft braucht es Zeit, um sich zu adaptieren. Wir müssen Geduld haben, weil sich die Spieler aufeinander abstimmen und unsere Spielidee verinnerlichen müssen. Es war nicht alles schlecht, auch wenn die Punkte fehlen, aber wir sind auf einem Weg, der uns langfristig weiterbringen wird."

LIGAPORTAL: Ihr seid im Cup gegen Hartberg mit einer deutlichen Niederlage ausgeschieden - ist der Sprung zur Bundesliga so groß?

Uzun: "An einem solchen Tag muss einfach alles zusammenpassen. Gegen ein Bundesliga-Team braucht man maximale Effizienz, und da konnten wir nicht alle Aspekte auf den Punkt bringen. Trotzdem hat das Spiel uns gezeigt, wo wir stehen und woran wir arbeiten müssen, damit wir unseren Spielern helfen, auf diesem Niveau konkurrenzfähig zu sein."

"...talentierten Spielern Plattform bieten"

LIGAPORTAL: Lafnitz setzt auf junge Spieler: Wo soll die Reise realistisch hingehen?

Uzun: "Unser Ziel ist es, jungen, talentierten Spielern eine Plattform zu bieten, um sich auf hohem Niveau zu beweisen. Ideal ist es, wenn sie dann den Sprung zu unseren Partnervereinen oder auch zu anderen Teams schaffen. Wir wollen ein optimales Umfeld schaffen, das die Entwicklung fördert, wobei dazu natürlich auch Erfahrung im Team benötigt wird."

"Gestaltungsmöglichkeiten und die klare Vision"

LIGAPORTAL: Was hat dich beim SV Lafnitz überzeugt?

Uzun: "Das Projekt hier ist sehr spannend. Mich hat besonders angesprochen, dass ich hier nicht nur Trainer bin, sondern auch die Möglichkeit habe, die DNA des Clubs mitzugestalten. Die Gestaltungsmöglichkeiten und die klare Vision, wohin sich der Verein entwickeln soll, haben mich sofort überzeugt."

LIGAPORTAL: Zählst du eher zu den strengeren Trainern? Bzw. wie legst du das Training an?

Uzun: "Gewisse Standards sind für eine Teamentwicklung essenziell, und es ist mein Job als Trainer, diese Standards hochzuhalten. Ich lege großen Wert auf Kommunikation und ein konstruktives Miteinander. Mein Training leitet sich vom Spiel ab, sodass die Spieler die Situationen erleben, wie sie sie auch im Spiel erwarten, das heißt: immer mit Ball, Tore, Mitspieler, Gegenspieler, immer Angreifen mit und ohne Ball sowie der Ballbesitzwechsel dazwischen."

LIGAPORTAL: Wie wird die Länderspielpause genutzt?

Uzun: "Die Pause ist wichtig, um die Akkus aufzuladen und zu regenerieren. Gleichzeitig setzen wir individuelle Schwerpunkte für einzelne Spieler, um sie gezielt weiterzuentwickeln."

LIGAPORTAL: Wo siehst du dich in zehn Jahren? 

Uzun: "Es ist schwer, so weit in die Zukunft zu schauen, aber wenn ich auf die letzten zehn Jahre zurückblicke, sehe ich, wie viel ich als Trainer gelernt und mich weiterentwickelt habe. Jede Herausforderung hat mich stärker gemacht und meine Vision geschärft. In den nächsten zehn Jahren möchte ich mich auf höchstem Niveau beweisen, sei es in der Bundesliga oder in der Champions League. Gleichzeitig ist es mir wichtig, dass ich dabei eine gute Zeit habe und den Fußball in seiner vollen Tiefe genieße. Erfolg ist für mich nicht nur das Erreichen von Zielen, sondern auch die Freude an der Arbeit und die Entwicklung meiner Spieler und des Teams. Ich bin gespannt, was der liebe Gott für einen Plan für mich hat und wie sich meine Reise weiterentwickeln wird.“

Foto: RB Leipzig/Motivio