Edt: "Wir sind ein Ausbildungsverein"

Schon vor dem Saisonbeginn der 1. Klasse Mitte-West war man sich beim FC Gartner Edt bewusst,  dass es in diesem Jahr wohl gegen den Abstieg gehen wird. Nach zehn sieglosen Runden in Serie - und ohne einem einzigen Heimsieg - überwintert die Mannschaft von Trainer Ernst Mittermayr mit lediglich neun Punkten auf dem Konto am zwölften Tabellenrang und befindet sich auf einem Abstiegsplatz. Trotzdem gibt man sich kämpferisch, will die Mannschaft mit einer guten Rückrunde den Klassenerhalt schaffen.

"Konnten gegen Spitzenteams punkten"
„Im Sommer hat uns ohnehin niemand etwas zugetraut und wir wussten auch selbst, dass wir nach den vielen Abgängen in den letzten Jahren gegen den Abstieg spielen werden, das haben wir schon auf uns zukommen gesehen. Nun stehen wir zwar knapp unter dem Strich, haben aber nur drei Punkte Rückstand auf den rettenden elften Platz. Die jungen Spieler mussten sich im Laufe der Hinrunde erst zusammenfinden - die Leistungen waren dann auch in Ordnung und wir haben auch gegen Spitzenteams wie Allhaming punkten können“, zeigt sich der Trainer trotz der durchwachsenen Hinrunde nicht unzufrieden mit seiner Mannschaft.

31 Abgänge in den letzten drei Jahren
Vor allem die Entwicklung der letzten Jahre wirkt sich derzeit sehr stark auf die Kampfmannschaft aus:   „Wir haben in den letzten drei Jahren insgesamt 31 Spieler abgegeben. Viele von ihnen Spielen jetzt sehr erfolgreich in höheren Ligen. So etwas kann kein Verein verkraften und deshalb ist es sehr schwierig für uns eine schlagkräftige Mannschaft aufzubauen, die in der Liga dann auch weiter vorne mitspielen kann. Wir sind gezwungen junge Spieler aus dem Nachwuchs in die Kampfmannschaft zu bringen - und das gelingt uns zum Glück auch. Leider können wir keines der Talente länger bei uns halten, zu reizvoll sind die Angebote von Vereinen aus den höheren Ligen. Ich gehe soweit und sage, dass wir ein richtiger Ausbildungsverein geworden sind“, erklärt Ernst Mittermayr, der auch stolz darauf ist, dass sich viele seiner früheren Schützlinge bei höherklassigen Vereinen durchsetzen konnten.

Mangelnde Erfahrung
In der abgelaufenen Herbstsaison konnte seine junge Truppe oft zeigen, dass sie mit den anderen Mannschaften durchaus mithalten kann. Den Grund, warum es aber dann doch nicht für positivere Ergebnisse gereicht hat, sieht der Trainer in der fehlenden Routine seiner Mannschaft, die  in vielen entscheidenden Spielmomenten  noch fehlt: „Das macht bei uns halt sehr viel aus, dass die Spieler zu unerfahren sind. Gerade vor dem Tor fehlt uns die Ruhe und deshalb haben wir in der gesamten Hinrunde zahlreiche gute Möglichkeiten leichtfertig vergeben und im Gegenzug oft ein einfaches Tor bekommen. Aber ich will den Spielern überhaupt keinen Vorwurf machen, dass ist ganz einfach so, wenn man hauptsächlich mit jungen Spielern spielt, die gerade erst aus dem Junioren-Bereich gekommen sind“. Deshalb möchte der Coach im Frühjahr seine derzeitige Mannschaft mit routinierten Spieler unterstützen. “ Es wäre toll, wenn wir auf jeder Linie einen Spieler bekommen könnten, der mit seiner Erfahrung der Mannschaft weiterhelfen kann. Wir werden die Augen offen halten, vielleicht gelingt es uns im Winter, dass wir die eine oder andere Verstärkung  bekommen “, sieht sich Mittermayr am Transfermarkt um.

Den Klassenerhalt möchte man mit dem einen oder anderen Routinier schaffen - dem Trainer ist aber bewusst, dass ein harter und spannender Abstiegskampf auf seine Mannschaft wartet: „Ich denke, die letzten Fünf in der Tabelle werden um die Plätze über dem Strich kämpfen. Es ist unser Ziel, die Klasse zu halten und dafür werden wir hart arbeiten. Wir haben auch noch Potenzial, das wir ausschöpfen können und ich hoffe, dass uns das nach einer guten Vorbereitung auch gelingt“. Trainingslager ist zwar keines geplant, aber ab dem 18. Januar wird wieder gemeinsam trainiert, werden sich die Spieler mit ihrem Trainer gezielt auf die schwierige Rückrunde vorbereiten.

Lukas Hörtenhuber

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