Seit Sonntag ist Thomas Müller Rekordspieler von Bayern München. Seinen 710. Einsatz für den Rekordmeister krönt er mit seinem Treffer gegen den SC Freiburg.

Rekordspieler und Torschütze: Thomas Müller (Foto: FIRO/FIRO/SID)

Rekordspieler und Torschütze: Thomas Müller

Foto: FIRO/FIRO/SID

München (SID) Rekordspieler Thomas Müller kletterte auf den Zaun und ließ sich von den Fans von Bayern München feiern, seine Mitspieler standen ein wenig dahinter und jubelten der Vereins-Ikone zu. Mit seinem 710. Pflichtspiel-Einsatz überflügelte Müller die Torhüter-Legende Sepp Maier - und seinen großen Tag krönte er mit dem Treffer zum 2:0 (1:0) gegen den SC Freiburg.

Inmitten der Fans bejubelte Müller diesen besonderen Sieg, "710 Mal 100 Prozent für den FC Bayern und kein Ende in Sicht. Danke, Chapeau und weiter so, Thomas!", war auf einem riesigen Plakat in der Kurve zu lesen. Schon direkt nach Abpfiff hatte Müller strahlend Glückwünsche von allen Seiten entgegengenommen. Seine Mitspieler, die Gegner, die Trainer und auch die Schiedsrichter - sie alle gratulierten dem 34-Jährigen, der im August 2008 sein erstes Pflichtspiel für die Bayern absolviert hatte.

Müller war es, der mit seinem Treffer in der 78. Minute letzte Zweifel an einem erfolgreichen Heimdebüt des neuen Trainers Vincent Kompany beseitigte. Der deutlich überlegene Rekordmeister aus München gewann gegen Freiburg verdient, tat sich aber über weite Strecken schwer. Durch das "Weltklassetor von Thomas", wie es der Freiburger Kapitän Christian Günter bei DAZN nannte, kochte die Stimmung schon vor dem Schluss hoch. Dass der 1. FC Heidenheim aufgrund der besseren Tordifferenz an der Tabellenspitze steht, war da zu verschmerzen.

Superstar Harry Kane gelang die Führung in der 38. Minute nach einem wieder einmal umstrittenen Handelfmeter nach VAR-Überprüfung. "Wahnsinn" sei die Entscheidung, dort einen Elfmeter zu geben, sagte Günter. Kane war es egal, der Engländer war vor der Partie für seine 36 Treffer in der vergangenen Saison mit der Torjägerkanone ausgezeichnet worden. In dieser Spielzeit war es sein erstes Tor. Kurz vor Ende vergab Lucas Höler (90.+7) einen ebenso fragwürdigen Handelfmeter für die Freiburger.

Mitte der zweiten Halbzeit begann die große Party des Thomas Müller. Der 34-Jährige wurde in der 59. Minute eingewechselt und stieg damit zum alleinigen Rekordspieler auf. Der Weltmeister von 2014, der mit nun 475 Ligaspielen schon die Bayern-Bestmarke hält, übertrumpfte damit Torwartlegende Sepp Maier. 19 Minuten nach seiner Einwechslung erzielte er seinen 245. Treffer für die Bayern.

Kompany schickte eine mutige Aufstellung ins Spiel. In Min-Jae Kim und Dayot Upamecano bot er nur zwei Verteidiger auf, Joshua Kimmich ließ sich immer wieder nach hinten zurückfallen. Zunächst taten sich die Bayern aber schwer. Sie bestimmten zwar das Geschehen, Chancen konnten sie sich aber erst einmal nicht erspielen.

Und wenn sich einmal Räume boten, fehlte den Münchnern die Präzision. Auch der viel gepriesene Michael Olise konnte zunächst keine Akzente setzen. So dauerte es knapp 20 Minuten, ehe Jamal Musiala, Olise und Mathys Tel die ersten Möglichkeiten hatten.

So benötigten die Bayern in einer zähen ersten Hälfte, in der Freiburg offensiv nicht in Erscheinung trat, die Hilfe des VAR. Kane köpfte Max Rosenfelder den Ball an die Hand, Schiedsrichter Christian Dingert entschied nach Videostudium auf Strafstoß.

Nach dem Wechsel wurde das Gästeteam aktiver. Patrick Osterhage prüfte den bis dahin beschäftigungslosen Manuel Neuer (60.). Die Partie wurde offener. Kingsley Coman verzog knapp (72.) - dann folgte Müllers großer Auftritt.

SID ak wt

© 2024 SID