Sag zum Abschied leise "Servus" - Gerhard Schlatzer beendet Karriere

Gerhard Schlatzer war ein begnadeter Mittelfeldspieler. Seine Spielerstationen sind große Namen im Fußball - er trug das Dress unter anderem von Flavia Solva, Villacher SV, SV Feldkirchen, LUV Graz und dem GAK. Bis zu Einsätzen in der Bundesliga für die Rotjacken schaffte er es, neunzig Partien absolvierte er in der 2.Bundesliga und 16 Partien im ÖFB Cup. Dann kam seine Zeit als Trainer. In knapp zwanzig Jahren saß der Fußballlehrer mit der UEFA Lizenz bei 568 Spielen auf der Bank. Nun beendet er kurz vor dem wahrscheinlichen Aufstieg seines SC Unterpremstätten in die Oberliga seine Laufbahn.

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Gerhard Schlatzer (links) ist ab sofort nur noch auf Tribünen zu finden, hier mit Ligaportal Redakteur Florian Kober

Ein Tag veränderte das Leben des erfolgreichen Trainers

Vor fünf Jahren übernahm Schlatzer dann den SC Unterpremstätten und führte diese Mannschaft mit akribischer Arbeit und einem guten Gespür für junge Talente an die Spitze der Unterliga Mitte. Vor drei Jahren spielte man auswärts in Eggersdorf. Noch vor Spielbeginn fühlte sich der Trainer plötzlich nicht wohl und er erlitt einen Herzinfarkt. Spieler in seiner Mannschaft, im Brotberuf als Mediziner tätig, begriffen die Situation sofort und retteten ihm das Leben. Es war damals eine bedrückende Stimmung auf dem Platz und auf der Tribüne. Schließlich wurde das Spiel abgesagt, alle gingen alle nach Hause und der Erkrankte wurde ins Spital geflogen. 

Es folgte eine erstaunliche Erholung und nach der Zeit der Genesung stieg Schlatzer wieder als Trainer in Premstätten ein. Nunmehr steht das Team kurz vor dem Aufstieg in die Oberliga. Aber am nächsten Wochenende wird Schlatzer beim vorentscheidenden Spiel gegen den GAK nicht auf der Bank sitzen. Er wird überhaupt nicht mehr auf der Bank sitzen.

Vor zwei Monaten spielte sein Team wieder in Eggersdorf. Ausgerechnet dort schlug sein eingebauter Defibrillator wieder an. Wieder kam der Notarzt, wieder waren die Rettungskräfte vor Ort. Es folgte eine sofortige erneute Einweisung ins Spital und es herrschte auch unter den Eggersdorfer Fans tiefe Ratlosigkeit. Das war das endgültige Alarmzeichen den Trainerjob sein zu lassen. Mittlerweile ist er wieder erholt.

Am 14.April übernahm Peter Scherz das Training in Unterpremstätten. Er wird das Werk von Schlatzer vollenden und die Gelb-Blauen in die Oberliga führen.

Dem Fußball wird Schlatzer treu bleiben, jedoch nur noch auf der Tribüne - am nächsten Samstag auch!

 

Bericht Florian Kober

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