Trainer Noll - von der Oberliga in die Gebietsliga - das mit einer spannenden Aufgabe in Kaindorf

Der SV Schü Kaindorf stand im Frühjahr 2024 kurz vor dem Aus. Ein engagiertes neues Führungsteam unter der Leitung von Philipp Narath und Michael Dumuta als Obmänner, sowie Florian Riegler als Kassier, übernahm den Verein und brachte ihn wieder auf Kurs. Mit Felix Koller als sportlichem Leiter und Hauptsponsor wurde die Basis für einen erfolgreichen Neustart geschaffen.

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Teambuilding und ein starker Zusammenhalt sollen das Bild des Vereins prägen.

Als dann auch noch Michael Noll, ehemaliger Spieler des TSV Hartberg, das Traineramt übernahm, nahm das Projekt richtig Fahrt auf. Trotz einer schwierigen Vergangenheit zeigt das Team heute Einsatzbereitschaft und Zusammenhalt. Ligaportal sprach ausführlich mit Trainer Michael Noll über die Herausforderungen und seine Erwartungen für die Saison.

Interview mit Trainer Michael Noll

Ligaportal:  Michael, du bist Mitte Juni als Trainer des SV Schü Kaindorf eingestiegen. Was hat dich dazu bewogen, diesen Schritt zu gehen, nachdem du eigentlich eine Pause einlegen wolltest?

Michael Noll: Ich war wirklich auf eine Auszeit eingestellt, vor allem nach meiner Zeit als Trainer in Greinbach. Doch als Felix Koller auf mich zukam und mir das Projekt in Kaindorf vorgestellt hat, war ich sofort begeistert. Es ist nicht alltäglich, dass man die Chance bekommt, einen Verein, der kurz vor dem Aus stand, neu aufzubauen. Felix hat mir klargemacht, dass er voll hinter dem Verein steht und sogar als Hauptsponsor einsteigt – das hat natürlich auch ein gewisses Vertrauen vermittelt. Letztendlich war es die Herausforderung und das Potenzial, das ich in der Mannschaft gesehen habe, die mich überzeugt haben, das Traineramt zu übernehmen.

Ligaportal: Du hast das Team in einer schwierigen Phase übernommen, als die Mannschaft einen schlechten Ruf hatte. Wie hast du das Team motiviert und die Stimmung wieder ins Positive gekehrt?

Michael Noll: Es war tatsächlich eine gewisse Herausforderung. Der Ruf des Teams war alles andere als gut, und es hieß, die Mannschaft sei nicht wirklich zusammengewachsen. Aber als ich die Jungs kennengelernt habe, war ich positiv überrascht. Es gibt eine Reihe von Spielern, die sich voll mit dem Verein identifizieren und nur darauf gewartet haben, dass jemand kommt und an sie glaubt. Wir haben viel geredet, die Erwartungen klargestellt und vor allem gemeinsam trainiert, um den Teamgeist zu stärken. Die Jungs haben schnell verstanden, dass wir nur zusammen etwas erreichen können, und das spiegelt sich jetzt auch auf dem Platz wider.

Ligaportal: Was sind die größten Herausforderungen, die du bei der Umstellung von der Oberliga in die Gebietsliga wahrgenommen hast?

Michael Noll: Eine Umstellung gibt es natürlich, aber auch nicht so dramatisch, wie ich zunächst gedacht hatte. Der größte Unterschied liegt sicher in der Intensität und der Organisation des Trainings. In der Oberliga haben viele Spieler Berufe, die es ihnen erlauben, den Fußball fest einzuplanen. In der Gebietsliga ist das nicht immer der Fall, was es schwieriger macht, eine konstante Trainingsbeteiligung zu erreichen.

Außerdem gibt es in der Oberliga mehr Spieler mit Erfahrung aus höheren Ligen wie der Landes- oder Regionalliga. In der Gebietsliga ist die Quantität an hochtalentierten Spielern geringer, aber dafür sind die Jungs in Kaindorf hochmotiviert und arbeiten hart daran, sich zu verbessern. Das macht es auch für mich als Trainer spannend.

Ligaportal: Wie bist du mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden? Ihr habt fünf Punkte aus drei Spielen geholt und seid noch ungeschlagen.

Michael Noll: Ich bin sehr zufrieden mit dem Saisonstart. Wir wollten gut in die Saison starten, um die schwierige Vergangenheit hinter uns zu lassen, und das ist uns bisher gelungen. Es war wichtig, dass die Mannschaft gleich am Anfang Selbstvertrauen tankt, und das haben wir geschafft. Die Jungs haben sich auf dem Platz voll reingehängt und gezeigt, dass sie auf diesem Niveau bestehen können. Natürlich gibt es noch Bereiche, in denen wir uns verbessern können, aber für den Anfang ist das wirklich gut.

Ligaportal: Was ist euer konkretes Saisonziel?

Michael Noll: Wir haben uns vorgenommen, die Saison ohne Druck anzugehen. Wir wollen in der Tabelle ins Mittelfeld kommen und vor allem den Abstiegskampf vermeiden. Das Wichtigste ist aber, dass wir die Mannschaft weiterentwickeln und eine solide Basis für die Zukunft legen. Die Spieler sollen sich mit dem Verein identifizieren und Spaß am Fußball haben. Wenn wir das erreichen, bin ich zufrieden.

Ligaportal: Am Wochenende steht das Spiel gegen Stubenberg an. Wie bereitest du das Team auf diesen Prüfstein vor?

Michael Noll: Stubenberg ist sicherlich eine Herausforderung, aber wir haben schon gegen Hirnsdorf und Gutenberg gezeigt, dass wir uns nicht verstecken müssen. Wichtig ist, dass wir konzentriert bleiben und unser Spiel durchziehen. Wir haben im Training gezielt gearbeitet und gehen selbstbewusst in das Spiel. Die Stimmung im Team ist gut, und ich bin überzeugt, dass wir auch gegen Stubenberg eine gute Leistung zeigen können.

Ligaportal: Du warst früher selbst Spieler beim TSV Hartberg in der Oberliga. Wie hat dich diese Zeit geprägt und hilft dir das heute als Trainer?

Michael Noll: Meine Zeit beim TSV Hartberg hat mich stark geprägt. Auch wenn ich wegen Verletzungen nie so weit gekommen bin, wie ich es mir gewünscht hätte, habe ich viel gelernt – vor allem was es heißt, hart zu arbeiten und Rückschläge zu verkraften. Diese Erfahrungen helfen mir heute, das Team zu motivieren und den Spielern beizubringen, dass man mit Einsatz und Willen viel erreichen kann. Ich versuche, meine Leidenschaft für den Fußball auf die Mannschaft zu übertragen, und bisher klappt das ganz gut.

Saison-Ausblick für den SV Schüh Kaindorf

Mit fünf Punkten aus drei Spielen ist der SV Schü Kaindorf solide in die Saison gestartet und hat sich eine gute Ausgangsposition im Mittelfeld der Tabelle erarbeitet. Unter der Führung von Trainer Michael Noll, der Erfahrung aus seiner Zeit als Trainer in der Oberliga mitbringt, hat das Team den Neustart erfolgreich gemeistert. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Kaindorf seine Leistung stabilisieren und weiter ungeschlagen bleiben kann. Das Ziel, den Abstiegskampf zu vermeiden und sich im Mittelfeld zu etablieren, scheint realistisch, wenn die Mannschaft weiterhin mit so viel Einsatz und Teamgeist agiert.

Bericht Florian Kober

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