Graz United: Eine aufstrebende Erfolgsgeschichte zwischen Triumph und Kontroversen

Der Weg von Graz United, dem jungen Fußballverein, der im Sommer 2022 vom ehemaligen Sturm-Graz-Spieler Dardan Shabanhaxhaj gegründet wurde, ist schon jetzt eine Geschichte voller Höhen und Tiefen. Mit der Vision, talentierten Spielern eine Plattform zu bieten, die in anderen Vereinen keine Chance oder Wertschätzung fanden, rief Shabanhaxhaj den Verein ins Leben. „Es war ein sehr harter Weg über sechs Monate hinweg, aber wir konnten jede Hürde meistern. Jetzt hängt es von EUCH ab, wie sehr wir zusammenhalten“, erklärte Shabanhaxhaj damals stolz. „Die Motivation war, dass ich viele Leute kannte, die große Qualität hatten, aber in anderen Vereinen nicht die Möglichkeit oder eine gewisse Wertschätzung bekamen. Dieses Potenzial habe ich gesehen und mir gedacht: Wieso nicht? Zeigen wir allen, dass Graz zusammenhält.“, dies erklärte der aktuelle Legionär damals in der Presse und auf seinem Instagram Account.

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Im Juni wurde der Verein Meister in der 1.Klasse Mitte Graz A und stieg in die Gebietsliga auf.

Popovic pfeift mit einem kompletten Gespann ein 1. Klasse Spiel

In der ersten Saison 2022/23 gelang dem Team ein solider 9. Platz. Doch in der folgenden Saison 2023/24 setzte Graz United ein deutliches Zeichen: Mit nur einer Niederlage und einem Unentschieden sicherte sich das Team den Meistertitel mit 73 Punkten, dicht gefolgt von GSV St. Radegund mit 70 Punkten. Entscheidend war das letzte Spiel der Saison, ein Showdown gegen St. Radegund, der aufgrund von Unwettern ins nahegelegene Passail verlegt werden musste.

Dieses Match wurde ungewöhnlicherweise von einem kompletten Schiedsrichtergespann geleitet, angeführt vom Damen-Bundesliga-Schiedsrichter Dalibor Popovic, assistiert von den routinierten Schiedsrichtern Franz Hofer und Franz Leitiginger an der Seite – eine seltene Entscheidung für ein Spiel in der 1. Klasse. Vor einer beeindruckenden Kulisse von 1250 Fans setzte sich Graz United durch und holte den Titel.

Graz United und die Disziplin am Platz

Doch die Erfolgsgeschichte von Graz United wird von Disziplinarproblemen überschattet. Bereits in der Meistersaison 2023/24 war der Verein führend, was Platzverweise angeht – mit vier roten und zwei gelb-roten Karten stand Graz United an der Spitze dieser unrühmlichen Statistik. Insgesamt wurden in der Liga 43 Platzverweise ausgesprochen, davon 17 glatt rote und 26 gelb-rote Karten.

Diese Zahlen zeigen, dass Graz United bereits in der Vorsaison auffiel. Man muss aber auch betonen, dass es auch ein paar andere Vereine gibt, die in der Statistik negativ auffallen. So holte sich die Hitzendorf Reserve nur einen Platzverweis weniger ab - zusammen hatten die beiden Teams somit ein Viertel der Ausschlüsse in der Statistik. Auffallend ist jedoch auch die reichliche Anzahl an Karten wegen Kritik, die der Verein in den letzten zwei Jahren von den Spielleitern erteilt bekommen hat und, dass es Vereine gibt, deren Mannschaften ohne Platzverweise auskommen.

Der Spielabbruch am Samstag in Weinitzen - vier Platzverweise

Am vergangenen Samstag setzte sich diese Tendenz im ersten Spiel der neuen Saison in der Gebietsliga fort. Nach drei Platzverweisen für Graz United – resultierend aus Kritik und Beleidigungen – eskalierte die Situation in der 80. Minute. Das Team verließ aus Protest den Platz, woraufhin Schiedsrichter Almer die Partie vorzeitig abbrach und den Trainer beim Abgang noch mit einer roten Karte versah.

Dieses Verhalten sorgte für kontroverse Diskussionen unter den Fans und auf Social Media. Graz United hat sich in der vergangenen Saison den Ruf erarbeitet, der dieses so gut gemeinte Projekt vor große Aufgaben stellt.

Was passiert in den nächsten Wochen?

Diese Disziplinarprobleme könnten dem Verein in der neuen Saison teuer zu stehen kommen. Der Abbruch des Spiels hat das Image von Graz United stark beschädigt, und die Frage steht im Raum, wie der Verein auf diese Herausforderungen reagieren wird. Der sportliche Erfolg ist unbestreitbar, doch wenn Graz United weiterhin auffällt, könnte dies den ambitionierten Plänen von Präsident Shabanhaxhaj im Weg stehen. Für den jungen Verein wird es nun entscheidend sein, das Gleichgewicht zwischen sportlichem Ehrgeiz und Disziplin zu finden, um in der Gebietsliga nachhaltig erfolgreich zu sein. Zudem wird man sehen, welche Entscheidung der Verband treffen wird.

Hier geht es zum Spielbericht des Abbruch-Spiels

Redaktion Steiermark Florian Kober

 

 

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