"Wir sind besser als der Tabellenstand!"

Die Erleichterung war riesig bei den Verantwortlichen des SAK Celovec/Klagenfurt. Nach dem 4:1-Erfolg am vergangenen Wochenende scheint der erste Schritt zur Wende geschafft - und das ausgerechnet im Derby gegen Stadtrivale Austria. Der SAK konnte damit seine bemerkenswerte Serie gegen die Violetten fortsetzen: In den letzten fünf Duellen holte die Jagodic-Truppe vier Siege und ein Remis. Der 28-jährige Mittelfeldmann Thomas Riedl weiß warum - und ist überzeugt, dass es nun wieder bergauf geht. 

ligaportal: "Thomas Riedl, nach dem doch verpatzten Start gelang am vergangenen Wochenende der zweite Saisonsieg gegen Austria Klagenfurt. War das die Wende?"

Thomas Riedl: "Wir haben uns den Start so natürlich nicht erhofft. Ich hoffe aber, dass wir mit dem Sieg jetzt Selbstvertrauen tanken konnten und es wieder aufwärts gehen wird. Das nächste Spiel wird zwar schwierig, Wallern ist auf dem Kunstrasen sehr heimstark. Wir haben aber immer noch eine positive Bilanz gegen die Wallerner, sind positiv gestimmt."

ligaportal: "War es umso schöner, dass der Befreiuungsschlag ausgerechnet gegen Stadtrivale Austria gelungen ist?"

Riedl: "Gerade gegen die Austria sind wir immer sehr motiviert. Man kennt sich, es sind viele Leute da. Es ist immer etwas Besonderes gegen den Konkurrenten. Wir wollten unsere Serie verteidigen, haben alles in die Waagschaale geworfen. Es ist schön, dass wir gegen die Austria die Wende eingeleitet haben."

ligaportal: "Was hat die Mannschaft in diesem Spiel besser bzw. anders gemacht als in den Runden zuvor?"

Riedl: "Die erste Halbzeit war noch ausgeglichen, da hätte das Spiel in beide Richtungen laufen können. Wir wollten den Sieg aber einfach mehr. Wir haben nicht nur spielerisch überzeugen können, sondern haben auch über die Zweikämpfe, über den kämpferischen Bereich das Spiel gewonnen. Am Ende war der Sieg dann verdient."

ligaportal: "Inwieweit ist das ein Aspekt, der auch in den kommenden Wochen wichtig sein wird? Ihr seid ja bekannt als spielstarke Mannschaft. Ist es nun notwendig, mehr auf den kämpferischen Bereich Wert zu legen?"

Riedl: "Auf jeden Fall. Man hat es bei uns gemerkt, in den ersten Runden wollten wir nur spielerisch überzeugen. Diese Liga ist aber doch so stark, da ist das nicht mehr ausreichend. Da muss man kratzen und beißen."

ligaportal: "Nach dem dritten Endrang im vergangenen Jahr haben euch viele im Vorfeld der neuen Saison als Geheimfavorit gesehen. Inwiefern war das auch in den Köpfen der Spieler drinnen?"

Riedl: "Ich weiß es nicht. Aber es ist schon so, dass die Erwartungshaltung zum ersten Mal höher war als in den letzten Jahren. Vielleicht haben wir es zu leicht genommen, gedacht, es würde locker so weitergehen. Aber so ist der Fußball, es geht schnell bergauf und schnell wieder bergab. Wir sind aber überzeugt, dass wir in der Tabelle noch weiter nach vorne kommen werden. Wir sind besser, als es der Tabellenstand derzeit ausdrückt."

ligaportal: "Mit ein Grund für die anfängliche Euphorie war die neue Heimstätte, die ihr im Sommer bezogen habt. Wie wohl fühlt ihr euch mittlerweile im Sportpark Welzenegg?"

Riedl: "Es ist ein großer Unterschied zum alten Platz. Dort hatten wir ja nicht einmal eine eigene Kabine. Es ist sicher der schönste Platz in ganz Kärnten. Er ist aber auch sehr groß. Auf dem alten taten sich die Gegner oft schwer, weil er sehr klein war. Wir sind aber spielerisch so stark, deshalb sollte uns der neue Platz schon liegen. Wir haben es bislang einfach zu selten gezeigt. Es ist aber wunderschön dort, zudem haben wir ein größeres Publikum."

ligaportal: "Zum Abschluss noch ein Blick auf die nächsten Aufgaben: Mit Wallern, BW Linz und dem FC Pasching warten drei Klubs aus Oberösterreich. Was kann man da erwarten?"

Riedl: "Wenn wir unsere Leistung abrufen können, ist vieles möglich. Gerade daheim wollen wir unbedingt ungeschlagen bleiben, auch auswärts möchten wir mindestens einen Punkt holen." 

Interview: Christoph Gaigg

Fotoslide: Josef Kuess 

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