Packendes Oberösterreich-Derby endet mit einer Punkteteilung (mit Fotos & Video)

Wallernvoecklamarkt bigSowohl der SV Zaunergroup Wallern, als auch die UVB Vöcklamarkt hatten in der Hinrunde im offensiven Bereich doch so ihre Probleme. Um diese in den Griff zu bekommen, nahmen beide in der Winterpause einen Wechsel im Angriff vor. Beim Aufsteiger ersetzt in der Rückrunde Darijo Pecirep, Robert Fekete im Sturm, die UVB setzt hingegen ihre Hoffnungen auf Tore von nun an in Peter Orosz. Der ungarische Angreifer sollte schlussendlich seinem neuen Arbeitgeber an diesem Spieltag auch viel Freude bereiten, war er es doch, der kurz vor Spielschluss die Wallerner Führung noch ausgleichen konnte.

Gäste verstecken sich nicht

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Die erste Möglichkeit im Spiel fand zwar ein Stürmer vor, jedoch keiner der beiden eben erwähnten Hoffnungsträger. Vielmehr war es Vöcklamarkts Manuel Gerner, der mit seinem Schuss Torhüter Matija Dandic nach etwa zehn Minuten das erste Mal zum Einschreiten zwang. In der 15. Minute tauchte dann erstmals eine der beiden Mannschaften so richtig gefährlich vor dem gegnerischen Tor auf. Thomas Laganda verpasste es nur knapp, die Gäste, mit seinem Kopfball nach einer Ecke, in Führung zu bringen. Nur wenige Augenblicke später machte sich dann plötzlich Manuel Gerner, nach einem geschickten Pass in die Tiefe, alleine in Richtung Wallerner Tor auf. Der junge Angreifer ließ sich in dieser Situation aber zu viel Zeit, wodurch sich die Heimischen aus dieser brenzligen Lage gerade noch befreien konnten. Die Gäste verstanden es in der Phase der Begegnung durchaus Druck zu erzeugen, wobei es ihnen jedoch nicht gelang, diesen in etwas Zählbares umzumünzen.

 

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Wallern mit mehr Spielanteilen

Gegen Mitte der ersten Hälfte schien sich das Blatt etwas zu wenden und Wallern angeführt von Routinier Herwig Drechsel begann mehr und mehr die Initiative im Spiel zu übernehmen. Zu mehr als der einen oder anderen Halbchance sollte es vorerst für die Hausherrn aber nicht reichen. Die Gäste, die sich im Gegensatz zur Anfangsphase nun etwas mehr auf die Defensive konzentrierten, fanden ihre nächste gute Möglichkeit nach rund einer halben Stunde vor. Der in der Mitte lauernde Peter Orosz kam jedoch an eine aussichtsreiche Flanke nicht mehr ganz heran. Je länger der erste Spielabschnitt dauerte, desto mehr kontrollierte die Gschnaidtner-Elf das Geschehen auf dem Platz. Auf Tore warteten die zahlreich erschienen Zuseher zumindest in den ersten 45 Minuten aber vergebens.

 

Alle guten Dinge sind drei

Der SV Wallern ließ sich von der 15-minütigen Pausenunterbrechung nicht aus dem Konzept bringen und schloss nach Wiederanpfiff nahtlos an die Leistung in der Schlussphase des ersten Durchganges an. Resultat daraus war eine regelrechte Eckballserie für die Gastgeber. Den dritten Corner innerhalb kürzester Zeit verwertete schließlich Herwig Drechsel direkt in gewohnt schlitzohriger Manier. Vöcklamarkt musste nun auf diesen Rückstand reagieren und öffnete daher gezwungenermaßen die bis dato recht kompakte Abwehrreihe. Für Wallern bedeutete dies vor allem Räume zum Kontern. Darijo Pecirep hatte dann nach rund einer Stunde per Kopf gleich zweimal hintereinander die große Chance auf das 2:0. Beim ersten Mal erwischte er den Ball jedoch nicht richtig, ehe er bei seinem zweiten Versuch an Keeper Harrant scheiterte.

10 gegen 10

Die letzten 25 Minuten mussten die Gäste schließlich zu zehnt in Angriff nehmen, nachdem Schiedsrichter Karassek Marcel Rohrstorfer, nach einem Einsteigen der rüderen Sorte, mit Rot vom Platz stellte. Die Partie wurde im Anschluss an diesen Ausschluss immer hitziger und der Unparteiische hatte alle Hände voll damit zu tun, nicht die Kontrolle über das Spiel zu verlieren. Die eine oder andere strittige Entscheidung des Referees ließ den Puls am und neben dem Spielfeld aber nur noch weiter ansteigen. In der 77. Minute beendete schließlich mit Horst Haidacher auch ein Akteur im Diensten von Wallern, nachdem er sich die Ampelkarte abgeholt hatte, vorzeitig seinen Arbeitstag. Das numerische Gleichgewicht auf dem Spielfeld war nun wieder hergestellt.

Die UVB Vöcklamarkt war bis zum Schluss bemüht den Rückstand noch zu egalisieren und als schon nur mehr die wenigsten damit rechneten, sollte Peter Orosz der Ausgleich tatsächlich noch gelingen. Nach einem Feusthuber-Stanglpass war der ungarische Stürmer im 16er zur Stelle, um in der vorletzten Minute der regulären Spielzeit das 1:1 zu erzielen. Kurz darauf war Schluss und die beiden Tabellennachbarn trennten sich, nach einem „heißen“ Oberösterreich-Derby, wie schon im Herbst unentschieden.

 

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Stimmen zum Spiel:

Mag. Roland Huspek (Sportlicher Leiter des SV Zaunergroup Wallern):
„Die erste Hälfte war eigentlich recht ausgeglichen und vor allem vom Kampf geprägt. Nach Wiederanpfiff konnten wir uns dann aber doch deutlich steigern und gingen auch in Führung. Leider haben wir es aber verabsäumt, einen zweiten Treffer nachzulegen, wobei die Chancen vorhanden gewesen wären. Mit einem Mann mehr auf dem Platz und dem Vorsprung im Rücken hätten wir uns viel geschickter anstellen müssen. Wir haben es in dieser Phase aber nicht verstanden, den Ball trotz Überzahl in unseren Reihen laufen zu lassen. Den Ausgleich kurz vor Schluss können wir uns somit sicherlich selber auf die Kappe schreiben. Mit einem routinierteren Spiel müssten wir jetzt nicht zwei verlorenen Punkten nachtrauern.“

Die Besten beim SV Zaunergroup Wallern: Hintersteiner, Schildberger


Heinz Zanner (Trainer der UVB Vöcklamarkt):
„Aufgrund des späten Ausgleichs können wir mit dem einen Punkt sicherlich gut leben. In den ersten 45 Minuten war die Partie eigentlich recht ausgeglichen, wobei wir doch etwas näher an der Führung dran waren. Wallern war im ersten Durchgang fast nur durch Standards gefährlich und durch einen solchen ruhenden Ball fiel auch schließlich das Gegentor. Die rote Karte gegen Rohrstorfer war sicherlich eine harte Entscheidung über welche man diskutieren kann, auch wenn das Einsteigen freilich sehr ungestüm war. Letztendlich haben wir die strittigen Entscheidungen des Unparteiischen aber gut wegsteckt und konnten somit auch noch einmal zurückfighten. Das Remis geht in Summe, so denke ich, auch in Ordnung.“

Die Besten bei der UVB Vöcklamarkt: Rohrstorfer


SV Zaunergroup Wallern – UVB Vöcklamarkt 1:1 (0:0)
Tore:
Drechsel (47.); Orosz (89.)
Rot:
Rohrstorfer (65.)
Gelb-Rot:
Haidacher (76.)
Sportplatz Wallern; 600 Zuschauer
SR Karassek


von Michael Obrecht


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Fotoslide + Fotos: Helmut Klein