Überlebt der GAK den vierten Konkurs oder überlebt er ihn nicht? Diese Frage beschäftigt seit voriger Woche nicht nur die Verantwortlichen der Rotjacken, sondern auch die liga3.at-Community und die Ligaportal-Redaktion. Natürlich müssen auch wir unseren Senf dazugeben. Wir gingen unter anderem der Frage nach, ob es der sportliche Erfolg Wert ist, sich (immer wieder) in offenbar vorhersehbare finanzielle Schieflage zu begeben. Das Problem besteht ja nicht nur beim Grazer Traditionsverein.
Es ist nicht bekannt, ob es einen Rekord im Stellen von Konkursanträgen innerhalb einer bestimmten Zeit gibt. Wenn es das gibt, dann liegt der GAK wohl sehr weit vorne in der Rangliste. Doch so lustig, wie es vielleicht klingt, ist es gar nicht. Die Rotjacken schlidderten tatsächlich zum vierten Mal innerhalb von wenigen Jahren in einen Konkurs. Diesmal musste der scheidende Präsident Benedikt Bittmann den Konkurs anmelden - schweren Herzens, wenn man weiß, welch brennender GAK-Fan er ist. Für ihn war es aber wohl der letzte Ausweg. Um wie viel Geld es tatsächlich geht, kann keiner so genau sagen. In jedem Fall sind es weit mehr als 100.000 Euro, mit denen der GAK in der Kreide steht.
Der GAK ist mit diesem Schicksal allerdings nicht alleine. Man denke nur an den Klagenfurter Fußball. Voriges Jahr entkam die Austria Klagenfurt nur ganz knapp dem Aus. Drei Jahre davor verschwand der "FC Kärnten" von der Fußballlandkarte. Selbst in der Steiermark ist der GAK damit nicht alleine. Sogar "nebenan" erwischte es mit dem SK Sturm seinerzeit einen Großklub, der sich allerdings mit finanzieller Unterstützung seitens der Politik erfing. In der Obersteiermark ist es der DSV Leoben, der aufgrund der Machenschaften von Ex-Präsident Hans Linz arg ins Wanken gerriet. In Oberösterreich kam es zwar zu keinem Konkurs, doch die Linzer bekamen im Vorjahr keine Lizenz für den Profifußball. Der FC Pasching beantragte seinerzeit als Erste-Klub keine mehr.
Man sieht, der Rotstift zieht sich durch die Regionalliga Mitte und es stellt sich tatsächlich die Frage, ob es der angestrebte sportliche Erfolg Wert ist, ein solches Risiko einzugehen. Wohl eher nicht - gerade der Fußballsport ist zu unberechenbar dafür.
von Martin Mandl