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Vier Tore in 12 Minuten - Jungfalken holen Punkt in Allerheiligen

Eine äußerst wichtige Partie stand für die KSV 1919 Amateure auf dem Programm. Im Gastspiel beim USV Stein Reinisch Allerheiligen waren dringend Punkte notwendig, um den Anschluss an das rettende Ufer nicht endgültig zu verlieren. Den einzigen Saisonsieg hatten die Jungfalken am ersten Spieltag gefeiert, die Heimstärke der Kulovits-Elf machte die Aufgabe alles andere als einfacher. Allerdings bekam die Russ-Elf zahlreiche Verstärkung von der Profimannschaft, unter anderem halfen Torhüter Christian Nicht, Manfred Gollner sowie Marvin Weinberger aus. Am Ende einer spannungsgeladenen Partie stand ein 2:2-Remis zu Buche. Richtig Fahrt aufgenommen hat die Partie dabei erst nach einer Stunde. 

Kaum zwingende Torszenen in Hälfte eins

Die ersten Minuten gestalteten sich relativ ausgeglichen, gegenseitiges Abtasten prägte die Anfangsphase. Die erste nennenswerte Offensivaktion gehörte schließlich den Kapfenbergen, USV-Goalie Mario Rinnhofner verhinderte mit einer glänzenden Parade aber eine mögliche Führung der Gäste (12.). In der Folge kam die Russ-Elf besser in Fahrt, die Unterstützung aus der ersten Mannschaft machte sich bemerkbar. Die Jungfalken erarbeiteten sich ein leichtes Übergewicht im spielerischen Bereich. Just in dieser Phase beinahe die Führung für die Kulovits-Elf: Kerim Erdem tauchte frei vor Goalie Nicht auf, hatte den Treffer auf dem Fuß. Im letzten Moment warfen sich die Kapfenberger Abwehrspieler dazwischen, konnten den Schuss blocken (19.). Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit waren zwingende Torszenen auf beiden Seiten Mangelware. Die Defensivreihen agierten kompakt, die Offensivakteure fanden kaum ein Durchkommen. Es fehlte der Mut zum letzten Risiko, beide Mannschaften waren nicht bereit, mehr ins Angriffsspiel zu investieren. Das Geschehen spielte sich meist im Mittelfeld ab, vor der Pause sollte es zu keiner gefährlichen Situation mehr kommen.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich zunächst wenig am Spielgeschehen. Die Partie fand zumeist zwischen den Sechzehnmeterräumen statt, mangelnde Risikobereitschaft und Ungenauigkeiten im Abspiel prägten die Begegnung. Erst nach 57 Minuten näherten sich die Kapfenberger wieder dem USV-Tor, ein Weinberger-Schuss landete über dem Gehäuse. Im Gegenzug wurden auch die Hausherren erstmals in Duchgang zwei gefährlich, der Versuch von Bernhard Fauland verfehlte sein Ziel knapp. Diese beiden Möglichkeiten waren eine Art Startschuss für die letzte halbe Stunde der Partie.

Allerheiligens Lechner eröffnet Torreigen 

Der erste Treffer des Tages war den Gastgebern vorbehalten. Nach herrlichem Pass in die Gasse von Marko Kocever war Florian Lechner unterwegs in Richtung Gäste-Tor, ließ dort Christian Nicht keine Chance - 1:0 (63.)! Die Kapfenberger zeigten sich kaum geschockt, antworteten rasch. Nach einem langen Ball auf Marvin Weinberger riskierte dieser mit einer Direktabnahme - und traf! Sein herrlich angetragener Volleyschuss landete unhaltbar für Goalie Rinnhofner im Netz (70.). Nun ging es Schlag auf Schlag: Sekunden nach dem Kapfenberger Treffer starteten die Hausherren einen neuen Angriff. Florian Lechner brachte den Ball mit einem Stanglpass zur Mitte, Keeper Nicht reagierte am schnellsten, wehrte den Ball ab - genau vor die Füße von Michael Kulnik! Der Angreifer ließ sich nicht zweimal bitten, nützte die unglückliche Aktion des Schlussmannes zur erneuten USV-Führung. Wieder gaben sich die Jungfalken nicht geschlagen, wieder schlug man postwendend zurück. Zunächst verhinderte zweimal die Stange einen neuerlichen Ausgleich. Dann aber Freistoß von der Seite, in der Mitte stieg Tomasz Welnicki am höchsten, köpfelte ungestört ein - 2:2 (75.). In den Schlussminuten war die Partie an Spannung nicht zu überbieten. Beide Teams hatten Chancen auf den Sieg, die Zuschauer bekamen ein packendes Duell zu sehen. Es ging hin und her, beide Mannschaften drängten auf den Sieg. Tore wollten jedoch keine mehr fallen, am Ende musste man sich mit einem 2:2-Unentschieden begnügen.

Stimmen:

Kurt Russ (Trainer KSV 1919 Amateure):

In diesem Spiel war heute alles möglich. Wir waren in der ersten Halbzeit die etwas bessere Mannschaft, in der zweiten Halbzeit war es eine offene Partie. Am Schluss war alles offen, beide Mannschaften hätten gewinnen können, was aber dann glücklich gewesen wäre. Das Remis geht am Ende in Ordnung. Es war sehr schwer heute, der Platz war enorm schwer zu bespielen. Wir sind mit dem Unentschieden zufrieden, die Einstellung hat heute absolut gestimmt. Sicher wäre ein Sieg besser gewesen, um näher an die anderen Teams heranzukommen, wir sind immer noch weit weg. Aber auch für die Moral war das Unentschieden heute wichtig. 

Christoph Gaigg