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DSV Leoben egalisiert Gratkorner Blitzstart in letzter Minute

Sowohl der DSV Leoben, als auch der FC Gratkorn hatten sich den Meisterschaftsauftakt sicherlich anders vorgestellt. So setzte es für die Donawitzer in drei Spielen ebenso viele Niederlagen. Die Gratkorner durften bis vor dieser Runde, durch ein Unentschieden gegen den GAK, immerhin bereits einen Zähler ihr Eigen nennen. Beide Mannschaften waren somit in diesem Steirer-Derby bereits unter Zugzwang, wobei vor allem die Panagiotopoulos-Elf, die eigentlich für viele zu den Mitfavoriten im Titelkampf zählt, dringend Punkte benötigte, um nicht noch mehr den Anschluss an die Tabellenspitze zu verlieren.

Zwei Tore in nur 60 Sekunden

Lange mussten sich die Zuschauer im Leobener Stadion nicht gedulden, um das erste Tor in dieser Partie zu sehen. Bereits in der 3. Minute zappelte der Ball das erste Mal an diesem Tag im Netz und zwar in dem der Hausherrn. Gratkorn-Stürmer Diego Rottensteiner war es, der sein Team, bereits 180 Sekunden nachdem der Anpfiff ertönt war, in Führung brachte. Der Angreifer schien nach diesem Erfolgserlebnis so richtig beflügelt zu sein und so traf er, dieses Mal per Kopf nach einem Eckball, nur eine Minute nachdem er das 0:1 erzielt hatte erneut. Dieser Doppelpack bereits in den Anfangsminuten sollte das Geschehen auf dem Platz, wie sollte es auch anders sein, in der Folge prägen. Leoben brauchte einige Zeit, um sich von diesem „Nackenschlag“ zu erholen und selbst in der Offensive aktiv zu werden. Nach 20. Minuten musste dann mit Diego Rottensteiner der Mann frühzeitig das Feld verlassen, der diese Begegnung durch seine beiden Tore ganz massiv beeinflusst hatte. Für ihn kam Markus Zmugg neu in die Partie.

Komfortabler Vorsprung zur Pause

Die Gratkorner schalteten nach rund einer halben Stunde zurück und versuchten von da an, vor allem über Konter zum Erfolg zu kommen. Die Gastgeber kamen ihrerseits, je länger die erste Hälfte andauerte, immer besser ins Spiel und vor allem auch immer gefährlicher vor das gegnerische Tor. Bis zum Pausenpfiff konnte Rasim Memic im Tor der Gratkorner aber alle Versuche auf einen Anschlusstreffer abwehren. Bei einem Schuss vom Leobener Miroslav Milosevic in der 37. Minute hätte wohl aber auch er das Nachsehen gehabt, letztlich landete der Ball aber im Außennetz. Die Gäste durften sich somit über eine Zwei-Tore-Führung zur Halbzeit freuen.

Elfmeter führt zur Punkteteilung

Nach Wiederbeginn war es, wie gegen Ende des ersten Durchganges, der DSV, der aktiver wirkte und zu mehr Chancen kam. In der 57. Minute sollte das engagierte Spiel der Donawitzer schließlich durch das Tor von Marcel Steiner belohnt werden. Im Anschluss verloren die Gratkorner gleich zwei wichtige Spieler innerhalb von nur drei Minuten. Zuerst musste Gäste-Trainer Georges Panagiotopoulos mit Samir Muratovic seinen Spielmacher verletzungsbedingt vom Platz nehmen, ehe er auch noch Verteidiger Thomas Lechner durch Gelb-Rot verlor. Daraufhin zog Gratkorns Coach Dominic Hassler in die Innenverteidigung zurück, was sich jedoch auf die Durchschlagskraft in der Offensive auswirken sollte. Trotz dieser Ausfälle und der damit verbundenen Umstellung sah es bis eine Minute vor Spielschluss so aus, als würde Gratkorn dieses Steirer-Derby für sich entscheiden. In der 89. Minute verhängte Schiedsrichter Markus Lamb nach einem Handspiel im Strafraum der Gäste jedoch einen Elfmeter. Die Verantwortung vom Punkt übernahm Markus Briza. Der DSV-Kapitän versuchte es wuchtig, knallte den Ball aber mitten auf Torwart Memic, der das Spielgerät aber nicht sichern konnte. Die Chance per Nachschuss ließ sich der Leobener dann nicht mehr nehmen und glich zum 2:2 aus, was auch den Endstand bedeuten sollte.


Stimmen zum Spiel:

Manfred Unger (Trainer des DSV Leoben):
„Die drei Niederlagen in Folge zum Start in die Saison haben doch ihre Spuren hinterlassen, was man heute deutlich gesehen hat. Meine Spieler waren verunsichert und so landete manch einfacher Pass beim Gegner. Wir hatten uns vor dieser Partie viel vorgenommen. wollten wir doch Gratkorn eigentlich von Anfang an unter Druck setzen. Stattdessen ließen wir uns zweimal in der Verteidigung überrumpeln und lagen so nach vier Minuten bereits 0:2 im Rückstand. Vor allem über das zweite Gegentor ärgere ich mich, da ich meine Mannschaft auf derartige Spielsituationen noch besonders hingewiesen habe. Wir haben aber trotz dieses frühen Rückstandes dann noch einmal alles versucht. Die Mannschaft hat sich überwunden und ist so kurz vor dem Ende noch zum Ausgleich gekommen.“

Die Besten beim DSV Leoben: Steiner, Briza, Petrovcic


Michael Bretterklieber (Sektionsleiter des DSV Leoben):

„Wir haben in den ersten rund 25 Minuten recht ordentlich gespielt und sind aufgrund der beiden Tore von Rottensteiner auch bereits früh mit 2:0 in Führung gelegen. Danach haben wir aber zu sehr zurückgeschaltet und uns zu naiv benommen. Die beiden verletzungsbedingten Auswechslungen von Rottensteiner und Muratovic , sowie der Ausschluss von Lechner taten uns ebenfalls sichtlich weh. Mit einem Mann weniger waren wir dann offensiv kaum mehr vorhanden und der Ausgleich zeichnete sich ab.“

Die Besten beim FC Gratkorn: Rottensteiner, Muratovic


DSV Leoben – FC Gratkorn 2:2 (0:2)
Tore:
Steiner(57.), Briza (89.); Rottensteiner (3., 4.)
Gelb-Rot:
Lechner (69.)
Stadion Leoben; 450 Zuschauer
SR Lamb


Aufstellung DSV Leoben:
Petrovcic; Wurzinger, Füzfa, Kreimer (70. Giermair), Bonifert, Pigneter (72. Heinemann), Micelli (50. Rabko), Milosevic, Briza (Kap.), Steiner, Stockreiter

Formation: 4-4-2

Aufstellung FC Gratkorn: ;Memic; Tesevic (Kap.), Lechner, Hassler, Maritschnegg, Rottensteiner (20. Zmugg), Muratovic (64. Kavcic), Kadkhodaei, Jury (60. Grgic), Schöpf, Hackinger

Formation: 4-4-2


von Michael Obrecht