Taktisch hervorragend eingestellte Florianer werfen Blau-Weiß aus dem Cup

"Wir haben an unsere Chance gegelaubt taktisch sehr gut agiert und immer wieder Nadelstiche gesetzt", verrät der glückliche St. Florian Coach Willi Wahlmüller nach dem hauchdünnen 2:1-Cup-Erfolg im OÖ-Derby über Blau-Weiß Linz. Die Sängerknaben begannen stark und gingen durch ein Eigentor von Thomas Höltschl, der eine Hintringer-Flanke unhaltbar für Keeper David Wimleitner ins eigene Tor gelenkt hatte, in Führung. Gleich nach dem Wiederanpfiff gelang dem Favoriten der schnelle Ausgleich durch Ernst-Marco Koll. Die Königsblauen dominierten, doch die Florianer trafen. Der eingewechselte Youngster Rene Renner köpfelt seine Elf nach 82 Minuten per Hechtkopfball nicht nur zum 2:1-Heimsieg, sondern auch in die 2. Runde des ÖFB-Cups.

 

Eigentor bringt St. Florian in Front - Blau-Weiß wird aktiver

Nach einem etwa 15-minütigen Abtasten sind es die Florianer, die sich eine hochkarätige Doppelchancen erarbeiten können. Zunächst muss BW-Keeper Wimleitner gegen einen Kopfball von Goalgetter Thomas Zemann sein ganzes Können aufbieten, ehe beinahe im selben Atemzug einen  Krennmayr-Schuss glänzend parieren kann. Die Partie geht hin und her, die Sängerknaben verstecken sich im ersten Abschnitt keineswegs und können mit der Weißenböck-Elf gut mithalten. Nach 25 Minuten ist es soweit, der Außenseiter darf jubeln! Eine Freistoßflanke von Ex-Blau-Weiß-Spieler Gery Hintringer verlängert Thomas Höltschl unhaltbar für Goalie Wimleitner in das eigene Tor und bringt die Heimelf somit ungewollt mit 1:0 in Führung.

Die Linzer lancieren in weiterer Folge viele Angriffsbemühungen, kommen vor allem durch die aktiven Manuel Hartl und Höltschl zu einigen guten Gelegenheiten, verpassen aber (noch) den Ausgleich. Die beste Ausgleichschancen machte Keeper Lorenz Höbarth zunichte, er kann einen gut angetragenen Kopfball von Höltschl mit den Fingerspitzen noch klären. Mit Geschick und Glück kann die Wahlmüller-Elf aber den knappen Vorsprung in die Kabine retten.

Schneller Ausgleich - Youngster schießt St. Florian in Runde zwei

Das was sich vor der Pause schon angebahnt hat, wurde kurz nach Wiederanpfiff Realität. Nach einer Maßflanke von BW-Captain Tino Wawra lässt sich der aufgerückte Innenverteidiger Ernst-Marco Koll nicht zwei Mal bitten und köpft die Blau-Weißen zum schnellen Ausgleich. Der Erstligist hat im zweiten Spielabschnitt etwas mehr vom Spiel, doch die von Coach Willi Wahlmüller hervorragend eingestellten Sängerknaben halten exzellent dagegen und lassen nur ganz wenig Chancen der Hauptstadt-Kicker zu.

Dann braucht der Regionalligist auch die Hilfe von Glücksgöttin Fortuna als eine Eingabe von BW-Neuerwerbung Matthias Lindner nach 77 Minuten nur an die Latte klatsch und Tino Wawra eine Minute ebenfalls nur knapp verzieht. Die Linzer hätten sich also mittlerweile die Führung verdient, doch die sollte den kaltschnäuzig agierenden Florianer gelingen. Gregor Schmidthaler nimmt auf der linken Seite Tempo auf, düpiert Wolfgang Bubenik, schießt und scheitert zunäcsht an Keeper Wimleitner, der den Ball kurz abwehren kann, aber die Rechnung nicht mit dem eingewechselten Youngster Rene Renner gemacht hat, der nach 82 Minuten via Hechtkopfball zur erneuten Florianer Führung einköpft. In der Schlussphase roch es dann plötzlich stark nach Verlängerung, doch der starke spielenden Neuzugang Florian Krennmayr und Goalie Höbarth können die beiden Top-Chancen von Matthias Lindner mit letztem Einsatz und Können vereiteln. Der Underdog darf also über den Aufstieg in die 2. Cuprunde jubeln, während der favorisierte Erstligist, trotz ordentlicher Leistung, schon früh die Koffer packen muss.

 

Statements zum Spiel:

Willi Wahlmüller (Trainer Union T. T. I. St. Florian):

"Wir haben immer an unsere Chance geglaubt, sind heute taktisch sehr gut aufgetreten und haben zugleich nicht vergessen auch in der Offensive einige Nadelstiche zu setzen. Nach dem verdienten Führungstreffer haben die Blau-Weißen ordentlich Dampf gemacht und wir waren froh, dass wir den Vorsprung in Kabine retten konnten. Leider haben wir nach dem Wiederanpfiff kurze Zeit regelrecht gepennt und den Ausgleich kassiert. Die Mannschaft hat sich gegen die starken Linzer aber voll dagegengestemmt und sich für die eher noch früh Phase der Vorbereitung relativ giftig gezeigt. Der Sieg ist uns heute nicht gelungen weil Blau-Weiß schwach war, sondern ganz im Gegenteil, weil auch meine Mannschaft eine starke Leistung geboten hat. Kompliment ans gesamte Team!"

von Marco Wolfsberger