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Karl Daxbacher: "Bin zum LASK gekommen, um den Titel zu holen"

Draußen goss es aus Kübeln, in der Kabine hielt er eine kurze, aber motivierenden Antrittsrede, ehe er Minuten später - unter dem freundlichen Applaus der rund 20 Zaungäste - das Trainingsfeld betrat. Schon nach wenigen Augenblicken war klar: Neo-Coach und Rückkehrer Karl Daxbacher ist der große Hoffnungsträger, der die Schwarz-Weißen aus den Tiefen der Regionalliga wieder in den Profifußball führen soll. "Ich bin zum LASK gekommen, um um den Titel zu spielen", steckt sich die Austria-Legende nach der knapp eineinhalbstündigen Trainingseinheit ambitionierte Ziele. liga3.at war für Sie vorort und hat nicht nur mit Daxbacher, sondern auch mit Stürmer Florian Templ über die aktuelle Situation gesprochen.

 

"Müssen uns den Problemen stellen!"

Ein lockeres Einlaufen, dann über eine halbe Stunde lang Passübungen in Spielformen verpackt, ehe Karl Daxbacher die knapp eineinhalbstündige Trainingseinheit mit einem internen Testmatch - acht gegen acht -  über zwei Drittel des Spielfeldes beendete. Während die Sieger locker ausliefen, mussten die Verlierer statt lockerem Trab noch Steigerungsläufe absolvieren. Nach dem Match stellte sich der Niederösterreicher den anwesenden Medienvertretern, seine angenehme und umgängliche Art hat Karl Daxbacher auch während seiner Zeit in Wien nicht verloren. Dass die Situation in Linz keine leichte ist, ist dem 59-Jährigen aber bewusst: "Die jetzige Lage ist mit der vor meiner ersten Amtszeit beim LASK (Sommer 2006 - Mai 2008) nicht zu vergleichen. Damals hat der LASK knapp den Aufstieg verpasst und wir hatten einen Wahnsinns-Kader. Nun gibt es sehr viel zu tun. Wir müssen uns den Problemen stellen und sie Schritt für Schritt bewältigen."

Fotos vom Trainingsauftakt: https://bit.ly/L4JGYG


"Ab Montag geht es richtig los"

Exakt 16 Spieler waren bei der ersten Trainingseinheit unter Karl Daxbacher anwesend. Mit Edvin Hodzic, der zuletzt in Pasching unter Vertrag stand, aber im März von Coach Baumgartner aussortiert wurde, war sogar ein neues Gesicht bei den Schwarz-Weißen dabei. Auch der Brasilianer Luiz Henrique spulte die knapp 90 Minuten Trainingsminuten - genauso wie die noch immer vertragslosen Daniel Kogler und Ali Hamdemir - mit dem Team ab. Die restlichen Gesichter waren allesamt bekannt und besitzen einen gültigen Kontrakt: Die beiden Tormänner Pavao Pervan und Manuel Schörgenhuber, die Verteidiger Dominik Stadlbauer, Christoph Kobleder, Shawn Barry, die Mittelfeldspieler Attila Varga, Marco Koller, Sebastian Schröger, sowie die Angreifer Hannes Aigner, Harald Unverdorben, Florian Templ und Lukas Kragl waren ebenfalls mit von der Partie. Die Juniors waren durch die Bank nicht im Training, da sie allesamt den Schulbesuch dem Training vorziehen mussten.

"Die ersten Einheiten dienen vorwiegend dem Kennenlernen. Ab Montag geht es richtig los", so Daxbacher über die ersten Trainingstage. Dazwischen hat der Ex-Austria-Coach einiges zu tun: "Wir müssen an den Strukturen arbeiten. Ich möchte das bestehende Spielermaterial halten, kenne die meisten Akteure schon und werde viele Gespräche führen, um sie vom Weiterverbleib in Linz zu überzeugen." Auch am Trainerteam wird schon gefeilt. Wolfgang Wimmer bleibt Tormanntrainer, Josef Michorl, Daxbachers langjähriger Assistent bei der Austria, soll neuer Co-Trainer werden. Dass Daxbacher den Kader mit hoffnungsvollen Jungveilchen stärkt, ist wie schon vor sechs Jahren nicht auszuschließen: "Da gibt es viele interessante, talentierte Spieler, doch sie spielen ebenfalls in der Regionalliga, wollen aber den Sprung in eine höhere Liga schaffen. Die Kaderzusammenstellung wird kein Zuckerschlecken!"

Florian Templ: "Es ein echter Ruck durch die Mannschaft gegangen"

Die Spieler zeigen sich über Bestellung von LASK-Trainer Daxbacher durch die Bank begeistert: "Ein Wahnsinn! Karl Daxbacher ist ein toller, erfahrener Trainer. Nach dieser Entscheidung ist ein echter Ruck durch die Mannschaft gegangen", meint etwa Florian Templ, der im Gespräch zusicherte beim LASK zu bleiben. "Es gibt noch viele Baustellen, die Ungewissheit, wo wir ab Juli spielen werden, ist natürlich sehr unangenehm, doch wenn diese Probleme so gelöst werden, wie die Trainerfrage dann mache ich mir um den LASK keine Sorgen mehr."

"Bin zum LASK gekommen, um um den Titel zu spielen"

Wenn ein ambitionierter Traditionsklub wie der LASK und ein ehrgeiziger Erfolgscoach wie Karl Daxbacher aufeinandertreffen, dann ist die Zielsetzung automatisch eine sehr anspruchsvolle: "Ich bin zum LASK gekommen, um um den Titel zu spielen. Das ist mein Anspruch und auch der Anspruch des Vereins. Ich bin jetzt keiner der sagt, dass wir uns ein Jahr konsolidieren wollen. Das interessiert mich nicht. Letztendlich muss man aber abwarten, welcher Kader mir nach dem 15. Juli (Anm. d. Red. Transferschluss) wirklich zur Verfügung steht", lautet die Kampfansage von "Dancing Daxi", der den Fans auch aufgrund seiner Tanzeinlagen nach Siegen in positiver Erinnerung blieb. Diese könnte es in Linz wieder häufiger geben, der Hoffnungsträger ist nämlich nicht nur ein leidenschaftlicher Tänzer, sondern vor allem ein professioneller Top-Coach.

Fotos vom Trainingsauftakt: https://bit.ly/L4JGYG



Fotos + Foto-Slide: LUI

von Marco Wolfsberger