Noch exakt einen Tag haben die beiden Mannschaften vom GAK und dem TSV Hartberg bis zum großen Duell um einen verfügbaren Platz in der zweiten Fußball-Bundesliga. Der letzte Schliff wird heute im Abschlusstraining abgeholt, für das Hinspiel sind bereits 12.000 Karten verkauft, das Rückspiel in Hartberg ist schon lange ausverkauft. Ganz Fußball-Steiermark fiebert den beiden Relegationsduellen zwischen dem Regionalliga-Meister und dem Letztplatierten der "Heute für morgen"-Erste Liga entgegen. Ist es aber ein Duell auf Augenhöhe oder liegt die Favoritenrolle klar auf einer Seite? liga3.at hat mit Funktionären von den Vereinen gesprochen, die beide einen heißen Kampf erwarten...
Nach der 0:8-Abschlachtung der jungen GAK-Truppe in Pasching saß der Stachel - trotz des Umstandes, dass eine sogenannte "B-Elf" auflief - tief. "So darf man trotzdem nicht auftreten, das
Walter Koleznik (Sportmanager GAK):
...zum TSV Hartberg:
"Die Hartberger sind eine erfahrene, kampfstarke Truppe, die in der vergangenen Saison permanent mit dem Abstiegskampf konfrontiert war und deshalb genau die Tugenden in die Spiele gegen uns mitbringen wird, die in der Relegation notwendig sind, nämlich kämpfen, kratzen und beißen."
...erklärt, warum der GAK die Relegation bestehen und sich gegen Hartberg durchsetzen wird:
"Erstens ist Hartberg Letzter geworden und wir Meister. Das ist schon mal ein psychologischer Vorteil, den wir haben. Weil wir aber den Aufstieg unbedingt wollen und davon überzeugt sind, dass wir die bessere Mannschaft sind, wird uns dieser Erfolgshunger in die Bundesliga bringen."
Hartberg-Trainer Walter Hörmann ist davon überzeugt, dass in den beiden Spielen zwei Topleistungen seiner Mannschaft notwendig sein werden, um den vor einigen Wochen noch in weite Ferne gerückten Klassenerhalt doch zu schaffen. "Nachdem der LASK die Lizenz in zweiter Instanz
Walter Hörmann (Trainer TSV Hartberg):
...zum Gegner GAK:
"Sie sind eine extrem starke Mannschaft, die technisch versierten, schönen und schnellen Fußball spielt und nicht umsonst so überragend Meister in der Regionalliga geworden ist."
...erklärt, warum Hartberg sich gegen den GAK durchsetzen und die Liga halten wird:
"Weil wir im Cup gegen Sturm und Salzburg bewiesen haben, dass wir es schaffen, uns voll auf ein entscheidendes Spiel vorzubereiten. Außerdem sind wir aus der zweiten Bundesliga ein höheres Tempo gewöhnt als der GAK, werden dieses den "Roten" aufzwingen und im Endeffekt den längeren Atem haben."
Die Geschichte schreibt den 12. Juni 2009. Der GAK ist vorm letzten Spiel bei Blau-Weiß Linz Tabellenführer und drauf und dran in den Profifußball zurückzukehren. Weil der GAK auch das bessere Torverhältnis besitzt, müsste der Zweite, TSV Hartberg, im Spiel gegen den SAK Klagenfurt hoch gewinnen, um die Grazer noch zu überholen. Der GAK gewann schließlich bei Blau-Weiß Linz knapp mit 2:1, während Hartberg den SAK mit 6:0 aus dem Stadion ballerte. Somit war Hartberg und nicht der GAK Meister der Regionalliga Mitte und somit Fixaufsteiger in die zweite Bundesliga. "Das ist Schnee von gestern, für uns zählt es, diese Chance da und heute zu nutzen und nicht im alten Kram herumzuwühlen", sagt Koleznik und ist davon überzeugt, dass auch die GAK-Fans friedlich in diese beiden Spiele gegen Hartberg gehen werden, wo der Sport im Vordergrund stehen soll. "Außerdem hat sich damals der SAK aufgegeben und Hartberg das Geschenk angenommen, nicht mehr und nicht weniger. Die Fans haben schon eine tolle Choreographie für die Spiele vorbereitet, es wird ein Fußballfest, sollten wir es letztendlich schaffen", fügt der Sportmanager hinzu. Auch Hartberg-Präsident Grandits meint, dass der Sport im Vordergrund stehen muss: "Wir hoffen auf zwei faire Partien, wo der sportliche Sieger ausgeschnapst wird." Schließlich haben ja auch alle Fußballfans in der Relegation der deutschen Bundesliga gesehen, wie eine sportliche Relegation nicht funktioniert...
Foto-Slide + Foto 1: KUESS
Foto 2: RIPU Sportfotos
Von Lino Heiduck