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Kapfenbergs Amateure feiern einen immens wichtigen Auswärtssieg in Wels

Vor diesem Spieltag trennten die Amateure des SV Kapfenberg 1919 von einem möglichen Abstiegsplatz gerade einmal zwei Punkte. Wie wichtig daher ein Sieg an diesem Freitag gegen den FC Wels für die Jungfalken wäre, erklärt sich in Anbetracht der Ausgangslage damit beinahe von selbst. Etwas weniger Druck verspürten vor dieser Begegnung da schon die Messestädter, welche zwar rein rechnerisch zwei Runden vor Saisonende ebenfalls noch nicht endgültig gerettet waren, aber dennoch wenigstens zwei Punkte mehr im Kampf um den Klassenerhalt vorzuweisen hatten, als die Kapfenberger. Man durfte also gespannt sein, welches der beiden Teams das Abstiegsgespenst endgültig verscheuchen konnte.

Freistoßvariante bringt Amateure in Front

Die Gäste aus der Steiermark starteten wie aus der Pistole geschossen und so verfehlte ein Schuss Philipp Wendler in der allerersten Spielminute, nach einem schnellen Konter, nur knapp das Tor der Gastgeber. Die Welser ließen sich von diesem Blitzstart der Kapfenberger aber nicht aus der Ruhe bringen und konnten sich so in den Anfangsminuten im Punkto Ballbesitz ein leichtes Übergewicht erarbeiten. In der 12. Minute verhängte Schiedsrichter Thomas Wieser nach einem unabsichtlichen Handspiel vom Welser Thomas Winkler einen Freistoss, welchen die Amateure des SV Kapfenberg kurz abspielen sollten. Michael Tieber stoppte sodann den Ball für Raphael Spirk, welcher Maß nahm und das Spielgerät im rechten Eck versenken konnte. Dieses Gegentor schien zunächst bei den Spielern des FC Wels Wirkung zu zeigen. Es dauerte einige Minuten ehe die Mannen von Trainer Reinhard Burits sich wieder fingen und ihrerseits wieder im Stande waren gute Offensivaktionen zu kreieren. In der 23. Minute versuchte Philipp Schopper nach einem Doppelpass mit Schneeberger mit einem Schuss aus halbrechter Position Kapfenbergs Torhüter Paul Paiduch zu überwinden, was ihm jedoch nicht gelang. Kurze Zeit später scheiterte auch Lebersorg mit seinem Abschluss am Schlussmann der Steirer. Auf der Gegenseite vergab Bingöl aus einem Gestocher heraus die Chance den Vorsprung seines Teams noch vor dem Pausenpfiff auszubauen. Somit endete letztlich die erste Halbzeit mit 0:1, wobei dieser Zwischenstand vor allem auch der gutstehenden Defensivabteilung der Kapfenberg Amateure zu verdanken war.

Zentimeter fehlen

Das Geschehen auf dem Platz sollte sich auch zu Beginn der zweiten Hälfte vorerst nicht grundlegend ändern. Die Jungprofis aus der Steiermark versuchten das Spiel zu verwalten, die Welser probierten ihrerseits hingegen vor heimischem Publikum Alles, um den so wichtigen Ausgleich zu erzielen. In der 63. Minute wäre den Hausherrn dieser dann beinahe gelungen, als eine Freistossflanke von Lebersorg aus über 30 Metern zunächst an Freund und Feind vorbeiging, ehe sie am Fünfer aufsprang, um letztlich nur wenige Zentimeter über die Latte zu gehen. Wenige Augenblicke später war der FC Wels dem 1:1 sogar noch näher, als Florian Schneeberger einen Kopfball seines Teamkollegen Kai Fazeny noch vor der Linie unglücklich abwehrte.

Abstiegskrimi in der allerletzten Runde

Die Gastgeber ließen sich von diesen vertanen Möglichkeiten nicht unterkriegen. Immer wieder versuchten sie mit Flanken in den Strafraum zum Erfolg zu kommen. Die Kapfenberger Abwehr stand aber weiterhin stabil und ließ nur wenig zu. Als dann auch noch Kai Fazeny wegen Haltens seine zweite gelbe Karte in diesem Spiel zu sehen bekam und damit vorzeitig vom Platz musste, rückte ein möglicher Punktgewinn in noch weitere Ferne. „Kick and Rush“ lautete die Devise der Burits-Elf in den letzten Augenblicken dieses Spieles. Tatsächlich sollte in der Nachspielzeit dann auch noch ein Treffer fallen, jedoch waren es nicht die Welser dieser trafen, sondern Daniel Penz gelang aus einem Konter heraus das entscheidende 0:2. Kurz danach pfiff Schiedsrichter Wieser, mit welchem vor allem die heimischen Fans und Spieler nicht sehr viel Freude hatten, die Partie ab. Nachdem in dieser Runde auch der FC Pasching gewinnen konnte, schob sich das Feld der Anwärter auf den möglichen letzten Abstiegsplatz noch enger zusammen. Der FC Wels geht demnach mit einem Punkt Vorsprung auf den Linzer Vorstadtklub in die letzte Runde, die Kapfenberg Amateure mit zwei.


Stimmen zum Spiel:

Karoly Klinkovsky (Sektionsleiter des FC Wels):
„Das war heute eine wirklich äußerst unnötige Niederlage. Vor allem in der ersten Hälfte waren wir nach dem 0:1 nicht auf der Höhe. Im zweiten Durchgang hätten wir dann Chancen vorgefunden, um den Rückstand zu egalisieren. Leider Gottes konnten wir keine davon nutzen. Diese verlorene Partie gilt es nun schnell zu verarbeiten, muss doch unser Fokus bereits schon wieder auf unserem letzten Spiel in dieser Saison gegen den VSV liegen. Wir haben immer noch alles in der eigen Hand und ich bin 100%ig davon überzeugt, dass wir den Klassenerhalt schaffen werden, ganz egal wie die anderen Mannschaften nächste Woche spielen werden.“

Die Besten beim FC Wels:
Feichtinger


FC Wels – SV Kapfenberg 1919 Amateure 0:2 (0:1)
Tore:
Spirk (12.), Penz (91.)
ASKÖ-Stadion Wels; 350 Zuschauer;
SR Wieser


von Michael Obrecht