Von Beginn an entwickelt sich im mit 400 Zuschauer heute verhältnismäßig gut gefüllten Paschinger Waldstadion eine offene und chancenarme Partie. Ein Schuss von Sobkova (7.) und zwei eher harmlose Möglichkeiten durch Ozegovic, der eine schöne Schobesberger-Flanke volley übernehmen will, aber den Ball nicht richtig trifft, und Sobkova, der aus kurzester Distanz an Höbarth scheitert, sind zwei besten Gelegenheiten der Heimelf. Die Florianer machen bis auf einen Versuch von Top-Scorer Zemann nur wenig Druck halten die eher müde erste Halbzeit aber komplett offen. Erwähnenswert ist außerdem noch, dass die Sägernknaben nach einer guten halben Stunde plötzlich mit Kapitän Nummer vier dastehen. Thomas Gröbl fehlte aufgrund muskulärer Probleme von Beginn an. Nach 20 Minuten muss Vize-Kapitän Ewald Huber vom Feld und gute zehn Minuten später ist für Thomas Zemann - der sich an den Oberschenkel greift - der Arbeitstag ebenfall wegen einer Blessur vorbei. Daher muss der 20-jährige Dominic Winkler die Binde und somit auch die Verantwortung am Feld übernehmen.
Auf dem Rasen tut sich auch in Folge wenige. Beide Abwehrreihen leisten grundsolide Arbeit, wobei es ihnen die weitesgehend zahnlosen Angreifer auch sehr leicht machen. Nach 45 Minuten erlöst uns Schiedsrichter von diesem ideenlosen Mittelfeldgeplänkel, in dem die Paschinger sich zwar leichte spielerische Vorteile, aber nichts Zählbares erarbeiten konnten.
Auch im zweiten Spielabschnitt lassen es die Akteure auf beiden Seiten in der Offensive sehr gemächlich angehen. Ein Distanzschuss von Sobkova und zwei, drei gute Vorstöße von Philipp Schobesberger sind das Höchste der Gefühle auf Seiten der zuletzt so stark im Aufwind befindlichen Vorstadt-Kicker. Die Florianer finden erst in Minute 73 die erste Chance in den zweiten 45 Minuten vor, doch ein Kopfball von Sebastian Wurmlinger geht aus aussichtsreicher Position klar über das Tor des wie so oft gut disponierten Lorenz Höbarth.
In der Schlussphase sind sogar die Sängerknaben die leicht dominierende Mannschaft. Lukas Wurmlinger scheitert nach 80 Minuten nur hauchdünn. Sein Schuss von der linken Strafraumgrenze geht um gut 20 Zentimeter am gegnerischen Tor vorbei. Als schon einige Besucher das Stadion verlassen haben, geschieht dann doch noch das heute für beinahe ungmöglich Gehaltene. St. Florians Nico Antonitsch wird auf rechts gut in Szene gesetzt und sein herrlich Drehschuss von der rechten Strafraumgrenze schlägt unhaltbar für FCP-Keeper Berger im Netz zum 1:0 für die Sängerknaben ein. Danach tut sich nichts mehr. St. Florian kann somit einen knappen 1:0-Derbysieg in einer klassichen X-Partie holen und kann sich somit endgültig aller Abstiegssorgen entledigen.
"Es waren heute dreckige drei Punkte. Wir haben in der ersten Halbzeit spielerisch zu wenig gezeigt. Die Paschinger hatten deutlich mehr Spielanteile, aber auch keine zwingenden Chancen. In der Kabine gab es ein ordentliches Donnerwetter, das gewirkt hat. Die drei Punkte nehmen wir natürlich gerne mit, auch wenn sie glücklich waren. Die Paschinger haben in der Schlussphase stark aufgemacht und das haben wir gut ausgenutzt. Man darf auch nicht vergessen, dass ich mit Thomas Zemann und Ewald Huber zwei wichtige Schlüsselspieler verletzungsbedingt habe auswechseln müssen."
Beste Spieler: Lorenz Höbarth, Nico Antonitsch, Markus Hermes
"Wir haben heute die Laufbereitschaft und das Spielerische vermissen lassen. Der Start war ganz gut, doch danach haben wir den Spielfluss nicht mehr gefunden. Obwohl wir am Ende viel riskiert haben, haben wir bis auf eine Chance von Schobesberger keine guten Gelegenheiten vorgefunden. Irgendwie habe ich schon gespürt, dass wir heute noch ein Tor aus einem Weitschuss kassieren. So war es dann auch. Die Niederlage war unnötig. Die Florianer werden wir - nach den Ausfällen von Zemann, Huber und Gröbl - nicht mehr so einfach bekommen. Ich hoffe, dass war jetzt ein letzter Weckruf an die Mannschaft. Uns muss bewusst sein, dass wir nur über den Kampf zum Sieg kommen können."
Beste Spieler: Philipp Schobesberger
Fotos + Foto-Slide: foto-dostal.at
von Marco Wolfsberger