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Hüttenbrenners Goldtor in letzter Minute (mit Fotos)

Vor noch nicht allzu langer Zeit sahen viele Experten den FC Pasching noch als einen der heißesten Anwärter auf einen Abstiegsplatz an. Durch den Einstieg einer weltweit nicht ganz unbekannten Getränkefirma erwarteten nun viele, dass der Verein, „beflügelt“ durch den neuen Investor, sich rasch aus den Niederrungen der Tabelle verabschieden wird können. Zum Frühjahrsauftakt gastierte der Vorstadtclub aus Oberösterreich beim SK Austria Klagenfurt. Ähnlich wie bei den Paschingern standen bei den Kärntnern auch in dieser Saison eher wieder das organisatorische Umfeld und die finanzielle Lage, als die sportlichen Leistungen im Vordergrund.


Auf dem Transfermarkt traten beide Vereine  als Großeinkäufer auf. Vor allem die Mannschaft des FC Pasching ist kaum noch mit jener des Herbstes zu vergleichen. Der Kader wurde nicht nur quantitativ, sondern den Namen nach auch qualitativ bedeutend verstärkt. So wurden unter anderem die bereits bundesligaerprobten Hans-Peter Berger, Martin Grasegger oder Daniel Sobkova verpflichtet. Mit einigen Spielern aus der Talenteschmiede von Red Bull Salzburg sollten sie der Mannschaft die richtige Mischung verleihen. Auch in Klagenfurt blieb kadertechnisch kein Stein auf den anderen. Gleich neun Neuzugängen standen nicht weniger als sieben Abgänge gegenüber. Man durfte also gespannt sein, welches der beiden Teams sich einerseits besser verstärkt hat, beziehungsweis bereits besser eingespielt ist.

 

Hier gibt's die Fotogalerie zum Match: https://bit.ly/z0uxJe


 

Aluminium verhindert Traumeinstand im Frühjahr

Die Zuschauer im Klagenfurter Sportpark mussten nicht lange auf den ersten Höhepunkt in dieser von der Ausgangsposition her so interessanten Begegnung warten. Nach nur fünf Minuten wäre der Heimelf beinahe ein Auftakt nach Maß gelungen. Doch die Latte des Paschinger Tores schien etwas dagegen zu haben und verhinderte so die frühe Führung der Klagenfurter. Die Kärntner dominierten auch danach die Anfangsphase dieser Partie. Nach 17 Minuten wurde dann erstmals an diesem Nachmittag der FC Pasching gefährlich. Ein Kopfball vom aufgerückten Verteidiger Perchtold, nach einem Freistoss, verfehlte sein Ziel aber knapp. Nach und nach flachte das Spiel nun ab und so spielte sich das Geschehen auf dem Rasen zumeist im Mittelfeld ab. So bedurfte es einer Standardsituation, um wieder für Torgefahr zu sorgen. Ein direkter Freistoss von Austria Klagenfurts Kapitän Matthias Dollinger segelte jedoch am Tor knapp vorbei. Auch die letzte nennenswerte Aktion vor dem Pausenpfiff ging wieder vom Routinier in den Reihen der Heim-Mannschaft aus. Dollingers Schuss aus rund 20 Metern stellte Torhüter Berger aber vor keine größeren Probleme. Somit ging ein nicht gerade berauschendes Aufeinandertreffen torlos in die Pause.

Spiegelbild zu Halbzeit eins

Ähnlich wie zu Beginn der ersten Halbzeit, so dauerte es auch nach Wiederanpfiff nicht lange, bis die Mannen von Trainer Dietmar Thuller eine gute Gelegenheit in Führung zu gehen ausließen. Bei einem Dollinger-Freistoss verschätzte sich  Pasching-Keeper Berger und segelte so an der Hereingabe vorbei. Christian Sablatnig konnte diesen Fehler aber nicht ausnützen, um  den Ball aus kürzester Entfernung  im Tor unterzubringen. Austria Klagenfurt blieb auch in den darauffolgenden Minuten die spielbestimmende Mannschaft in einer Begegnung, die auch nach dem Seitenwechsel nur wenig an Qualität zugenommen hatte. Vor allem den Paschingern merkte man die aus den vielen Neuzugängen resultierende mangelnde Selbstverständlichkeit im Zusammenspiel an. Beide Teams neutralisierten einander einen Großteil des Spieles. Man hatte bereits das Gefühl, dass sich dies bis zum Schlusspfiff nicht mehr ändern sollte. Als aber alles schon mit einem 0:0 rechnete, war es Austria Klagenfurts Neuzugang Boris Hüttenbrenner, der in der allerletzten Spielminute die Heimischen schließlich doch noch jubeln ließ. Kurz darauf pfiff Schiedsrichter Ciochirca die Partie ab. Die Klagenfurter konnten dank des späten Siegestores den Anschluss an Platz zwei halten.

 

Hier gibt's die Fotogalerie zum Match: https://bit.ly/z0uxJe


 

Stimmen zum Spiel:

Dietmar Thuller (Trainer des SK Austria Klagenfurt):
„Der Sieg war heute absolut das Wichtigste. Wir mussten in dieser Partie beinahe die komplette Offensivabteilung krankheits- oder verletzungsbedingt vorgeben, was man auch an unserem Spiel gemerkt hat. Dennoch denke ich, dass wir unseren Gegner über 90 Minuten klar beherrscht haben und das obwohl man den Paschingern bereits angesehen hat, dass sie im Frühjahr wohl zu den stärksten Mannschaften der Liga zählen werden. Wenn man das entscheidende Tor in der letzten Spielminute erzielt, ist der Erfolg natürlich auch immer etwas glücklich, aber aufgrund des Spielverlaufes wohl nicht unverdient.“

Gerald Baumgartner (Trainer des FC Pasching):
„Mit der Leistung meiner Spieler bin ich heute durchaus zufrieden, mit dem Ergebnis naturgemäß nicht. Vor allem in der Defensive sind wir die gesamte Spielzeit über sehr gut gestanden und haben so nur wenige Chancen der Klagenfurter zugelassen. Vielleicht hat uns auch im Vergleich zu unserem Konkurrenten etwas die nötige Routine gefehlt. Letztendlich gilt es nun das Team in der kommenden Woche wieder aufzurichten, um für Vöcklamarkt gewappnet zu sein.“


SK Austria Klagenfurt – FC Pasching 1:0 (0:0)

Tore: Hüttenbrenner (90.)
Sportpark Klagenfurt; 960 Zuschauer;
SR Ciochirca

Aufstellung SK Austria Klagenfurt: Heindl, Rasswalder, Pucker, Hota, Mattes (82. Salentinig), Pusztai, Sablatnig, Krijan (85. Schierhuber), Gotal (73. Wagner), Dollinger (Kap.), Hüttenbrenner

Beste Spieler SK Austria Klagenfurt: Pusztai, Dollinger

Aufstellung FC Pasching: Berger, Öttl, Staudecker, Katnik, Prandstätter, Perchtold, Hinterberger (82. Ascic), Grasegger, Sobkova, Kitzmüller (63. Schobesberger), Kablar (Kap.)

Beste Spieler FC Pasching: gesamte Defensive

 

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von Michael Obrecht