RLM
Allgemein

VSV dreht eine kuriose Partie - Juniors noch tiefer im Abstiegskampf (mit Fotos)

Zum Frühjahrsauftakt empfingen die LASK Linz Juniors den VSV. Die Ausgangssituation vor dieser Begegnung hätte unterschiedlicher kaum sein können, verlief doch die Herbstsaison für die beiden Teams äußerst unterschiedlich. Die jungen Linzer taten sich in der bisherigen Spielzeit sehr schwer wirklich Fuss in der Liga zu fassen. Ganz anders präsentierte sich da schon der Aufsteiger aus Kärnten, welcher bislang eine mehr als nur ordentliche Meisterschaft spielte und dadurch stets im Spitzenfeld der Tabelle zu finden war. Nur rund 100 zahlende Gäste sollten letztendlich in dieser Begegnung eine aufregende erste Hälfte und ein gelungenes Comeback zu sehen bekommen.

In der Winterpause zählten beide Vereine nicht unbedingt zu den aktivsten Akteuren am Transfermarkt. Bei den Villachern standen drei Neuverpflichtungen, zwei Abgängen gegenüber. Das Verhältnis bei den Juniors fiel mit 1:1 noch unspektakulärer aus. Dennoch hofft man im Lager der Schwarz Weißen, vor allem mittels neuen Gesichtern, das Ruder im Abstiegskampf noch einmal herumreißen zu können. So soll Neo-Trainer Robert Bartosiewicz diese schwierige Aufgabe in Angriff nehmen und dabei doch zahlreichere Unterstützung aus der Profi-Abteilung des LASK erhalten, als noch im Herbst sein Vorgänger Helmut Köglberger. In der Startformation dieser Begegnung standen dann auch immerhin mit Pervan, Templ, Sebastian Wimmer, Stadlbauer und Koller fünf Spieler, die zum erweiterten Kreis der Erste-Liga-Mannschaft zählen.

 

Fotogalerie zum Spiel: https://bit.ly/wKhf7c

 

Chancen im Minutentakt

Die Juniors gingen von Beginn an recht ambitioniert zur Sache und konnten sich so in den ersten Minuten ein leichtes Übergewicht am Spielgeschehen erarbeiten. Die erste gute Möglichkeit in der Partie gehörte aber den Gästen. Nach rund 10 Minuten wurde Denis Curic ideal im Strafraum bedient, dieser verzog jedoch seinen Abschluss knapp. Nur wenige Minuten später war es wieder der Villacher Angreifer, der zu einer guten Möglichkeit kam. Dieses Mal scheiterte Curic aber am Linzer Dominik Stadlbauer, welcher seinen Kopfball noch vor der Linie abwehren konnte. In der 20. Minuten fand der VSV dann eine noch größere Chance vor, um in Führung zu gehen. Nach einem Zweikampf zwischen Junior-Kapitän Keck und Pavlicic entschied nämlich Schiedsrichter Schuiki auf Elfmeter. Stefan Friessnegger übernahm die Verantwortung, jedoch setzte er den Strafstoss klar links neben das Tor. Die Gäste ließen sich durch diese vertane Großchance nicht aus dem Konzept bringen und sorgten umgehend weiter für Gefahr. Zunächst scheiterte Isopp mit einem Kopfball an Pervan, ehe er nur eine Minute später wiederum die Möglichkeit hatte den Ball mittels seines Hauptes im Kasten zu versenken. Sein zweiter Versuch streichte jedoch knapp über das Linzer Gehäuse. Sein Mannschaftskollege Michael Kirisits machte es in der 26 Minute nicht besser, denn auch er verzog seinen Schuss aus aussichtsreicher Position deutlich.

Völlig entgegen dem Spielverlauf

Die Juniors hatten zu diesem Zeitpunkt großes Glück nicht schon mit mindestens einem Tor im Rückstand zu liegen. Eine alte Fussballerweisheit lautet: „Die Tore die man nicht schießt, die bekommt man!“ und an dieses Sprichwort schienen sich in der Folge die Hausherrn zu erinnern. Nach einem abgeblockten Templ-Schuss kam Sebastian Wimmer an den Ball. Dieser fackelte nicht lange und hämmerte das Spielgerät unhaltbar in die Maschen zur äußerst überraschenden Führung der Linzer. In der 38. Spielminute sorgte dann Marco Koller per direkten Freistoss sogar für das 2:0. Diesen Treffer gilt es wohl unter die Rubrik Traumtor einzuordnen, passte der Schuss doch absolut perfekt und landete schließlich via Innenstange im Tor.

VSV kommt zurück

Die Kuriosität in dieser Partie sollte bis zur Halbzeitpause kein Ende nehmen, denn dem VSV gelang es in den noch wenigen verbliebenen Minuten bis zum Halbzeitpfiff - unglaublich aber Wahr - den Zwei-Tore-Rückstand noch wettzumachen. Zuerst sorgte Christian Prawda nach einem Gestocher für den wichtigen Anschlusstreffer, ehe Sandro Ebner in der 43. Minute einen Stanglpass von Friessnegger nur mehr über die Linie drücken musste.

Fotogalerie zum Spiel: https://bit.ly/wKhf7c


Konträre zweite Hälfte

So unterhaltsam und aufregend die erste Halbzeit war, so verhalten begannen beide Teams in Durchgang Nummer zwei. Den wenigen Zuschauern am Puchenauer Sportplatz wurden in dieser Phase zwar viele Zweikämpfe aber nur wenige schön anzusehende Aktionen geboten. Beide Trainer versuchten auf das Abfallen des Niveaus zu reagieren und wechselten mehrfach, was jedoch zunächst am Geschehen auf dem Platz nichts Wesentliches ändern sollte. In der 72. Minute sorgte dann doch ein Wechselspieler nach langer Zeit endlich wieder einmal für Torgefahr. Der Schuss aus dem Stand des Villachers Darko Djukic verpasste jedoch knapp sein Ziel.

Spiel endgültig gedreht

Nur wenige Augenblicke später wurde dem VSV, bereits zum zweiten Mal an diesem Nachmittag, ein Strafstoss zugesprochen, nachdem Paul Jury im 16er gelegt wurde. Dieses Mal trat Johannes Isopp an, welcher gekonnt Torhüter Pervan verlud und so das 2:3 für die Kärntner erzielte. Die Kronsteiner-Elf hatte somit einen Zwei-Tore-Rückstand sogar noch in eine Führung verwandeln können. Die Juniors versuchten alles, um in der Folge noch wenigstens einen Punkt aus dem Duell mitzunehmen. Großteils agierten die Mannen von Trainer Robert Bartosiewicz in den Schlussminuten mit langen Bällen. Wirklich ins Wanken konnten sie die Abwehr der Gäste damit aber nicht bringen, weshalb es schließlich beim knappen, aber verdienten Auswärtserfolg des VSV blieb.

 

Fotogalerie zum Spiel: https://bit.ly/wKhf7c


 

Stimmen zum Spiel:

 

Robert Bartosiewicz (Trainer der LASK Linz Juniors):
„Trotz der Niederlage bin ich heute zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft. Alle Spieler haben bis zur letzten Minute voll mitgezogen. Leider Gottes sind wir noch nicht soweit, nach einem Zwei-Tore-Vorsprung das Tempo aus dem Spiel zu nehmen. Die Folge daraus war der rasche Ausgleichstreffer. Letztendlich hat uns eine umstrittene Elfmetersituation kurz vor Schluss einen Punkt gekostet.“

Peter Hrstic (Clubmanager des VSV):
„Es war das erwartet schwere Spiel. Der äußerst kleine Platz hat das Übrige noch dazugetan. Nach 30 Minuten hätten wir bereits mit 3:0 führen müssen und auf einmal lagen wir stattdessen 0:2 zurück. Das Team hat dann aber eine enorme Moral an den Tag gelegt und so konnten wir noch vor der Pause ausgleichen. In der zweiten Halbzeit haben wir auf unsere Chance gewartet und als sie dann da war, diese eiskalt genützt. Ich denke der Erfolg geht absolut in Ordnung.“  

LASK Linz Juniors – VSV 2:3 (2:2)
Tore: Wimmer (27.), Koller (38.); Prawda (40.), Ebner (43.), Isopp (74. Elf.)
Sportplatz Puchenau; 100 Zuschauer;
SR Schuiki

Beste Spieler LASK Linz Juniors: Koller, Wimmer

Aufstellung LASK Linz Juniors: Pervan;  Marijanovic, , Hornig (63. Pollak), Mustecic (81. Mair), Krajina, Templ (46. Dramac), Topalovic; Wimmer, Stadlbauer, Koller; Keck (Cap.)
System: 4-3-3

Beste Spieler VSV: Pavlicic, Ebner

Aufstellung VSV: Böck; Isopp, Friessnegger (62. Djukic), Curic, Ebner, Prawda, Dlopst (69. Jury), D. Pirker (41. Kecanovic), Kirisits (Cap.), Pavlicic, Gasser  
System: 4-2-3-1

Fotos: LUI
von Michael Obrecht