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Dramatisches OÖ-Derby bleibt ohne Sieger (mit Fotos & Video)

Nicht nur das Trainerduell „Adi gegen Edi“ versprach Brisanz in jenem OÖ-Derby, in dem der Ex-Bundesligist und derzeit Tabellenvorletzte der Regionalliga Mitte, FC Superfund Pasching, den Kultklub SK Vorwärts Steyr, der vor dem Spiel nur zwei Plätze vor den Linzer Vorstädtern rangierte, zu einem verheißungsvollen Tanz gegen den Abstieg im Waldstadion empfing. Das Orchester stand bereit, das Publikum war erwartungsvoll und der Takt war für beide Mannschaften klar: Verlieren verboten!

 

Verheißungsvolle Anfangsphase der Hausherren

Spielerisch dominieren die Hausherren bereits in der Anfangsphase das Geschehen am gut bespielbaren Grün des Paschinger Waldstadions. Bereits in der fünften Spielminute zappelt der Ball in den Maschen von Steyr-Goalie Dorfmayr, doch das Kitzmüller-Tor wird von Schiedsrichter Stefan Stangl wegen Foulspiels aberkannt. Dies tut der energischen Anfangsphase der Paschinger keinen Abbruch und so kommt die Pinter-Elf bereits in der 10. Minute zur nächsten Gelegenheit durch einen Stadlbauer-Vorstoß. Nach furiosem Start verlieren die Paschinger in der Folge etwas den Faden, auch die Glieder-Elf findet kein Rezept gegen die gutstehende Heimmannschaft und so entsteht ein ziemlich ausgeglichenes Spiel ohne Torchancen auf beiden Seiten.

Pasching klebt die Seuche am Schuh

Doch dann plötzlich der Paukenschlag: Die rund 650 Zuseher sehen ein Foul zwischen Mittelkreis und Strafraum. Aus ca. 25 Metern tritt Vorwärts-Kapitän Michael Mehlem an, schießt flach an der Paschinger Mauer vorbei und bringt den Ball im Gehäuse von Pasching-Keeper Turbic unter (28.). Ein durchaus haltbarer Schuss, der diese glückliche Führung der Steyrer herbeiführt. Nun ist das Spiel ziemlich ausgeglichen, das Geschehen ist hauptsächlich im Mittelfeld lokalisiert. In der 36. Minute kommen aber die Hausherren zu einer riesen Torchance. Nach einem Orosz-Schuss, heißt es „Ping-Pong“ im Vorwärts-Fünfer, doch weder Stadlbauer noch Orosz können den Ball im Dorfmayr-Gehäuse unterbringen. Die nächste Torchance findet kurz vor der Pause sich wieder auf Seiten der Hausherren: Nach einem Stadlbauer-Eckball kommt der letzte Woche so gut spielende Schobesberger an den Ball, zieht ab und trifft die Latte.

Ausgeglichenes Spiel zu Beginn von Halbzeit zwei

Sowohl die Linzer Vorstädter als auch die Rotjacken kommen zu Beginn des zweiten Spielabschnittes zu guten Torgelegenheiten: Einen Schobesberger-Schuss kann der starke Debütant im Steyrer Gehäuse Robert Dorfmayr entschärfen (48.) und im Gegenzug rettet Kablar den Ball nach einem Merkinger-Schuss in der  56. Minute auf der Torlinie.

Elfmeterschießen in Pasching

In der 66. Minute kommen die Paschinger über die linke Seite in den Angriff, der eingewechselte Orosz kommt an der Strafraumgrenze zum Ball und wird durch Steyr-Keeper Dorfmayr unmotiviert gelegt. Der souveräne Schiedsrichter Stangl entscheidet prompt auf Strafstoß, der gefoulte Orosz tritt an und verwandelt bombensicher zum 1:1-Ausgleich. Nach diesem in Summe verdienten Ausgleich der Pinter-Elf ist es ebendiese, die auf das zweite Tor drängt. beinahe wäre es auch soweit gewesen, als der Torhüter der Steyrer einen Stadlbauer-Schuss nur durch eine Glanztat zum Corner lenken kann (72.). In der Folge wird die Partie immer mehr zu einem rassigen Derby, beide Mannschaften trauen sich mehr zu und kommen so zu gefährlichen Vorstößen. Und dann zeigt Schiri Stangl abermals auf den Punkt: Nach einem Gerangel im Paschinger Strafraum wird Manuel Schönberger durch Halten zu Fall gebracht und wie auch zuvor auf Seiten Paschinger tritt der Gefoulte zum Strafstoß an (83.). Doch hier kann Schönberger den Elfmeter nicht verwandeln, der Ball geht an die linke Stange.

Ein Spiel auf Messers Schneide

In der Schlussphase ist alles möglich: Beide Mannschaften wollen den Sieg und kämpfen um jeden Grashalm. Eine Eckball-Serie der Paschinger bleibt ungenützt und auch die Steyrer können ihre gefährlichen Konter nicht in Zählbares ummünzen. So bleibt es beim 1:1-Unentschieden, das in Wahrheit keiner der beiden Mannschaften hilft. Pasching kann wie schon in der Vorwoche gegen Sturm nach einem guten Spiel nicht voll anschreiben und Vorwärts kann nach vier Niederlagen en suite endlich wieder punkten.

Stimmen zum Spiel

 Adi Pinter (Trainer FC Superfund Pasching)

“Wir hatten heute Chancen für drei Spiele, aber nur eine davon nützen können. Das ist alles auf den Kopf zurückzuführen – im Frühjahr werden wir dann diese Hochkaräter, die wir heute noch vergeben haben, aber machen. In spielerischer Hinsicht habe ich auch heute wieder eine Steigerung erkennen können. Betrachtet man unsere Partie war der heutige Punkt jedoch einfach zu wenig.“

Beste Spieler: Oliver Stadlbauer, Peter Orosz (beide von Redaktion)
 

Edi Glieder (Trainer SK Vorwärts Steyr)

„Ich habe heute eine ausgeglichene Partie gesehen. In der ersten Hälfte hatten die Paschinger ein deutliches Chancenplus, in der zweiten waren wir dominanter.  Natürlich schmerzt der vergebene Elfmeter von Manuel Schönberger – wenn man hinten drin steht, kommt alles zusammen. Dennoch muss man auswärts mit einem Punkt leben können – den hätte ich mir in den letzten Partien öfters gewünscht.“

Robert Dorfmayr (Tormann und Regionalliga-Debütant SK Vorwärts Steyr):

„Was gibt es Schöneres als am Freitagabend das Regionalliga-Debüt in Pasching zu geben? Der 4. November ist ein besonderes Datum für mich. Vor vier Jahren habe ich mein Kampfmannschaftsdebüt gegeben und heute mein Regionalliga-Debüt. Die Leistung von mir war in Ordnung – beim Elferfoul von mir hat der Peter seine ganze Routine gezeigt. Besonders bedanken möchte ich mich bei meinen Tormanntrainern Dragan Bakovic und Pepi Schicklgruber, der einmal pro Woche nach Steyr kommt, die mich optimal auf diese Partie vorbereitet haben.“

Beste Spieler: Robert Dorfmayr, Gernot Falkner (beide von Redaktion)

 

Fotos vom Spiel

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Video vom Spiel

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Von Redaktion