Da beide Mannschaften zuletzt ihre Spiele siegreich absolvierten, war es wenig verwunderlich, dass es bezüglich der Aufstellungen kaum zu Veränderungen gegenüber der Vorwoche kam. Bei Blau Weiß betraf die einzige Umstellung Dominik Hassler, welcher anstelle von Michael Miksits wieder in die Anfangself rutschte. Bei den Gästen war die personelle Situation vor dieser Begegnung bereits äußerst angespannt, da gleich eine Hand voll Spieler verletzungsbedingt nicht einsatzbereit war. Dieser Eindruck wurde bei einem kurzen Blick auf die Ersatzbank deutlich unterstrichen, befanden sich neben Ersatztorhüter Kevin Fend doch lediglich drei Wechselspieler an der Seitenoutlinie.
Bereits in den ersten Minute versuchte der SCR Altach seiner Rolle als Meisterschaftsanwärter gerecht zu werden. Deutlich konnte man erkennen, dass die Gäste gewillt waren, den nächsten Erfolg in der Fremde zu verbuchen. Die erste gute Möglichkeit im Spiel fand aber Blau Weiß Linz in Gestalt von Dominik Hassler vor, welcher nach einer Huspek-Flanke per Kopf zur Stelle war. Altachs Schlussmann Kobras konnte diesen
In dieser Phase der Begegnung schienen die Hausherrn die Partie defensiv im Griff zu haben und offensiv selbst immer wieder aufzeigen zu können. So auch in Minute 25, als Hartls Volley aus rund 19m nur knapp am linken Lattenkreuz vorbeizischte oder nur wenige Augenblicke danach Nikolov alleine auf Torhüter Kobras zulief, diesen auch überwinden konnte, am Ende aber an der Außenstange scheiterte. Die Chancenauswertung der Gastgeber war in der ersten Spielhälfte einfach unzureichend, ansonsten hätte man schon längst in Führung gehen können. Wolfgang Bubenik hatte in Minute 28 die Möglichkeit es besser zu machen, doch auch sein Schuss aus guter Position landete nicht im Netz, sondern in den Armen von Altachs Torhüter Kobras.
Die Mannen von Adi Hütter hatten ernsthafte Probleme in dieser Partie selbst einmal eine gute Gelegenheit
Durchgang Nummer zwei begann wie der erste und zwar mit äußerst engagierten Gästen und einer Heim-Mannschaft die Mühe hatte, das Spielgerät von ihrem Strafraum fern zu halten. Aber ebenso wie in der ersten Halbzeit waren es die Linzer, welche wirklich für Torgefahr sorgten. In der 49. Minute schickte Rabl, Nikolov auf die Reise in den gegnerischen 16er, welcher das Zuspiel staubtrocken zum 1:0 verwerten konnte. Blau Weiß Linz versuchte nach dem Führungstor sofort nachzulegen, was beinahe Simon Piesinger per Kopfball auch gelungen wäre, doch ging sein Versuch knapp am Tor vorbei. Auf der Gegenseite verfehlte auch Peter Vorisek mit einem Schuss aus rund 18m das Ziel.
Das Spiel wog nun hin und her. Zunächst hatte Hassler die riesige Chance den Vorsprung für seine Mannschaft auszubauen. Doch der Linzer Angreifer scheiterte alleine vor Tormann Kobras, da ihn dieser geschickt abdrängen konnte. Im Gegenzug hätte Harun Erbek beinahe aus 10m Entfernung den Ausgleich erzielt, doch auch diese Möglichkeit wurde vom Mann im Kasten zunichte gemacht, da David Wimleitner am Boden liegend den Schuss per Fussabwehr gerade noch parieren konnte. In den letzten rund 20 Minuten setzten dann die Altacher alles auf eine Karte. So kam für Verteidiger Guem, Stürmer Ademi ins Spiel und tatsächlich gelang es den Vorarlbergern noch einmal richtig Druck zu erzeugen. Blau Weiß Linz suchte in den Schlussminuten sein Glück zunehmend im Konterspiel, was sich in der 78. Spielminute beinahe bewährt hätte, doch konnte Kobras einen Arapovic-Schuss gerade noch zur Ecke lenken. Die Hausherrn verteidigten geschickt und ließen in den letzten Minuten der Partie kaum noch gute Chancen zu.
In der 88. Minute dann schließlich die endgültige Entscheidung. Nach einem Traumpass vom eingewechselten Höltschl fand der ebenfalls für die Schlussphase neu ins Spiel gekommene David Poljanec die Möglichkeit vor, den Sieg endgültig in trockene Tücher zu bringen. Der slowenische Angreifer zog mit dem Leder am Fuss in den Strafraum, um dort eiskalt zum 2:0 abzuschließen. Dieser Treffer stellte einen perfekten Schlusspunkt der Begegnung aus Sicht von Blau Weiß Linz dar. Mit dem zweiten Sieg in Folge können sich die Linzer endgültig im Tabellenmittelfeld etablieren und nebenbei haben sie auch noch einen möglichen Titelanwärter, eine schmerzhafte Niederlage zugefügt.
Gerald Perzy (Teammanager des FC Blau Weiß Linz):
„Von hinten nach vorne hat heute jeder seine Leistung erbracht, daher geht ein Pauschallob von mir an die Mannschaft. Wir haben taktisch und kämpferisch sehr stark agiert. Vor dem Spiel wäre ich mit einem Unentschieden bereits zufrieden gewesen, aber nach Ablauf der 90 Minuten muss man sagen, dass die Altacher mit der 0:2-Niederlage sogar noch gut bedient waren, da wir Chancen auf mindestens vier oder fünf Tore gehabt hätten!“
Aufstellung: Wimleitner – Bubenik, Knabel, Koll, Rabl – Piesinger, Wawra – Hartl (72. Arapovic), Nikolov (67. Höltschl), Huspek – Hassler (82. Poljanec)
Bester Spieler: Huspek
von Michael Obrecht
Fotos: LUI