Blau Weiß mit Heimerfolg über Meisterschaftsaspiranten

blauweiss bigaltach scraIn der letzten Runde konnte der FC Blau Weiß Linz seine Negativserie mit einem deutlichen Heimsieg stoppen. Mit dem daraus gewonnen Selbstvertrauen und der auch durch die Rückkehr von Stammtorhüter Wimleitner zurückgewonnen Stabilität und Kompaktheit im Spiel, wollte man nun den Titelanwärter Cashpoint SCR Altach vor heimischer Kulisse die Stirn bieten. Die Vorarlberger kamen aber auch ihrerseits zuletzt immer besser in Schwung, was am vergangenen Spieltag der FC Lustenau mit einer deutlichen 1:4-Abfuhr zu spüren bekam. Beeindruckend war bis dato ferner die Auswärtsserie der Truppe von Trainer Adi Hütter, konnte sein Team doch bei bislang allen Auswärtsspielen der laufenden Saison, mit drei Punkten im Gepäck, die Heimreise antreten.

 Verletzungssorgen bei den Gästen

Da beide Mannschaften zuletzt ihre Spiele siegreich absolvierten, war es wenig verwunderlich, dass es bezüglich der Aufstellungen kaum zu Veränderungen gegenüber der Vorwoche kam. Bei Blau Weiß betraf die einzige Umstellung Dominik Hassler, welcher anstelle von Michael Miksits wieder in die Anfangself rutschte. Bei den Gästen war die personelle Situation vor dieser Begegnung bereits äußerst angespannt, da gleich eine Hand voll Spieler verletzungsbedingt nicht einsatzbereit war. Dieser Eindruck wurde bei einem kurzen Blick auf die Ersatzbank deutlich unterstrichen, befanden sich neben Ersatztorhüter Kevin Fend doch lediglich drei Wechselspieler an der Seitenoutlinie.

Hausherrn überstehen druckvolle Anfangsminuten

Bereits in den ersten Minute versuchte der SCR Altach seiner Rolle als Meisterschaftsanwärter gerecht zu werden. Deutlich konnte man erkennen, dass die Gäste gewillt waren, den nächsten Erfolg in der Fremde zu verbuchen. Die erste gute Möglichkeit im Spiel fand aber Blau Weiß Linz in Gestalt von Dominik Hassler vor, welcher nach einer Huspek-Flanke per Kopf zur Stelle war. Altachs Schlussmann Kobras konnte diesen Versuch, nach einer Unsicherheit, letztlich erst im Nachfassen bändigen. Nur eine Minute später tauchte mit Piesinger neuerlich ein Akteur der Weissenböck-Elf gefährlich mit dem Kopf vor dem gegnerischen Tor auf, wobei er den Ball schlussendlich dann aber doch deutlich am Gehäuse vorbeisetzte. In der 20. Spielminute hätten die rund 1750 Anhänger der Stahlstädter beinahe endgültig jubeln dürfen. Nachdem Nikolov, Huspek ideal in Szene gesetzt hatte, zog dieser über rechts alleine in den 16er und schloss die Aktion schließlich mit einer Mischung aus Stanglpass und Schuss ab. Die Altacher Hintermannschaft konnte den Ball aber gerade noch vor der Linie klären.

Stahlstädter lassen Möglichkeiten in Führung zu gehen aus

In dieser Phase der Begegnung schienen die Hausherrn die Partie defensiv im Griff zu haben und offensiv selbst immer wieder aufzeigen zu können. So auch in Minute 25, als Hartls Volley aus rund 19m nur knapp am linken Lattenkreuz vorbeizischte oder nur wenige Augenblicke danach Nikolov alleine auf Torhüter Kobras zulief, diesen auch überwinden konnte, am Ende aber an der Außenstange scheiterte. Die Chancenauswertung der Gastgeber war in der ersten Spielhälfte einfach unzureichend, ansonsten hätte man schon längst in Führung gehen können. Wolfgang Bubenik hatte in Minute 28 die Möglichkeit es besser zu machen, doch auch sein Schuss aus guter Position landete nicht im Netz, sondern in den Armen von Altachs Torhüter Kobras.

Titelanwärter bekommt das Spiel wieder besser in den Griff

Die Mannen von Adi Hütter hatten ernsthafte Probleme in dieser Partie selbst einmal eine gute Gelegenheit herauszuspielen und wenn dann einmal ein Ball gefährlich Richtung Tor der Heimelf ging, war stets David Wimleitner zur Stelle, um diese Chance zu vereiteln. So konnte er sich bei einen gutangetragen Vorisek-Freistoss auszeichnen. Gegen Ende der ersten Halbzeit schienen sich die Vorarlberger dann aber wieder zu erfangen und das Geschehen auf dem Platz erneut unter ihre Kontrolle zu bringen. Zu mehr als einen Abschluss von Seeger aus aussichtsreicher Position reichte es aber nicht mehr. So ging es mit einem torlosen Remis in die Kabinen.

Nikolov bringt sein Team in Front

Durchgang Nummer zwei begann wie der erste und zwar mit äußerst engagierten Gästen und einer Heim-Mannschaft die Mühe hatte, das Spielgerät von ihrem Strafraum fern zu halten. Aber ebenso wie in der ersten Halbzeit waren es die Linzer, welche wirklich für Torgefahr sorgten. In der 49. Minute schickte Rabl, Nikolov auf die Reise in den gegnerischen 16er, welcher das Zuspiel staubtrocken zum 1:0 verwerten konnte. Blau Weiß Linz versuchte nach dem Führungstor sofort nachzulegen, was beinahe Simon Piesinger per Kopfball auch gelungen wäre, doch ging sein Versuch knapp am Tor vorbei. Auf der Gegenseite verfehlte auch Peter Vorisek mit einem Schuss aus rund 18m das Ziel.

Vorarlberger Schlussoffensive

Das Spiel wog nun hin und her. Zunächst hatte Hassler die riesige Chance den Vorsprung für seine Mannschaft auszubauen. Doch der Linzer Angreifer scheiterte alleine vor Tormann Kobras, da ihn dieser geschickt abdrängen konnte. Im Gegenzug hätte Harun Erbek beinahe aus 10m Entfernung den Ausgleich erzielt, doch auch diese Möglichkeit wurde vom Mann im Kasten zunichte gemacht, da David Wimleitner am Boden liegend den Schuss per Fussabwehr gerade noch parieren konnte. In den letzten rund 20 Minuten setzten dann die Altacher alles auf eine Karte. So kam für Verteidiger Guem, Stürmer Ademi ins Spiel und tatsächlich gelang es den Vorarlbergern noch einmal richtig Druck zu erzeugen. Blau Weiß Linz suchte in den Schlussminuten sein Glück zunehmend im Konterspiel, was sich in der 78. Spielminute beinahe bewährt hätte, doch konnte Kobras einen Arapovic-Schuss gerade noch zur Ecke lenken. Die Hausherrn verteidigten geschickt und ließen in den letzten Minuten der Partie kaum noch gute Chancen zu.

Wechselspieler besiegeln den Erfolg

In der 88. Minute dann schließlich die endgültige Entscheidung. Nach einem Traumpass vom eingewechselten Höltschl fand der ebenfalls für die Schlussphase neu ins Spiel gekommene David Poljanec die Möglichkeit vor, den Sieg endgültig in trockene Tücher zu bringen. Der slowenische Angreifer zog mit dem Leder am Fuss in den Strafraum, um dort eiskalt zum 2:0 abzuschließen. Dieser Treffer stellte einen perfekten Schlusspunkt der Begegnung aus Sicht von Blau Weiß Linz dar. Mit dem zweiten Sieg in Folge können sich die Linzer endgültig im Tabellenmittelfeld etablieren und nebenbei haben sie auch noch einen möglichen Titelanwärter, eine schmerzhafte Niederlage zugefügt.

Stimmen zum Spiel:

Gerald Perzy (Teammanager des FC Blau Weiß Linz):
„Von hinten nach vorne hat heute jeder seine Leistung erbracht, daher geht ein Pauschallob von mir an die Mannschaft. Wir haben taktisch und kämpferisch sehr stark agiert. Vor dem Spiel wäre ich mit einem Unentschieden bereits zufrieden gewesen, aber nach Ablauf der 90 Minuten muss man sagen, dass die Altacher mit der 0:2-Niederlage sogar noch gut bedient waren, da wir Chancen auf mindestens vier oder fünf Tore gehabt hätten!“

Aufstellung: Wimleitner – Bubenik, Knabel, Koll, Rabl – Piesinger, Wawra – Hartl (72. Arapovic), Nikolov (67. Höltschl), Huspek – Hassler (82. Poljanec)

Bester Spieler: Huspek

von Michael Obrecht

Fotos: LUI