Warum? Weil Referee Hofinger bei jenem Spiel der Welser
1b-Mannschaft in Hofkirchen/Trattnach dem Edeltechniker des Regionalligisten Gelb
zeigte, nachdem ihn der 26-Jährige auf eine Fehlentscheidung aufmerksam gemacht
hatte. Um Imamovic daraufhin wegen dessen Kritik auf die erste Verwarnung im
Handumdrehen die zweite zu präsentieren. Stuchlik-Manieren in den Tiefen des
Unterhauses, mögen sich manche Zyniker mokieren. Bloß für Imamovic war das zu
viel. Für den Ex-LASK-Profi, der aufgrund seines Präsenzdienstes statt
Einsätzen bei der Gschnaidtner-Elf Spielpraxis in der 1. Klasse sammeln musste.
Wutentbrannt tritt er gegen eine Bande. Und soll Hofinger den Satz „wann i di
dawisch, daschlog i di“ zugerufen haben. Freilich eine Überreaktion, die der
Welser im Nachhinein bereut. Für die er auch eine Strafe von drei oder vier
Spielen akzeptiert hätte.
Nun behaupte ich einmal: Emotionsgeladene Sätze wie dieser
werden jedes Wochenende an Adressaten in Schwarz gerichtet. Von denen im
Gegensatz zu Hofinger dann aber kaum einer tatsächlich den schwerwiegenden Tatbestand
der Morddrohung (!) in einer Anzeige beim Fußballverband anführt. Zumal es sich
dabei um einen Vorwurf handelt, der mitunter nicht nur den
Disziplinarausschuss, sondern auch die Polizei beschäftigen müsste. Das
Fingerspitzengefühl ist es eben, das diesem Fall die Brisanz verleiht. Denn die
10-Spiele-Sperre, die Imamovic nur für diesen einen Satz aufgebrummt bekam,
steht beispielsweise in keinem Verhältnis zu den vier Spielen, die ein Spieler
von Ried/Traunkreis im Herbst ausfasste, nachdem er einer der Hauptbeteiligten an
einer Schlägerei gewesen war, nach der das Match abgebrochen werden musste und
für einige im Krankenhaus endete.
E-Mail an Raphael Oberndorfinger
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Foto: LUI
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