Hitchcock-Thriller in Stadl-Paura - Neun "Stadlinger" drehen Partie

altaltHertha-Keeper Philipp Gräff konnte nur mehr hinter der Linie zupacken, Goalgetter Konstantin Kitzmüller drehte in Minute 93 feiernd ab, der Jubel auf der Tribüne des Maximilian-Pagl-Stadions kannte keine Grenzen mehr. Der ATSV CAFE LUNA Stadl-Paura konnte das Bezirksderby in der Landesliga West gegen WSC Hertha Wels nach einem 0:2-Rückstand und zwei Ausschlüssen zu neunt (!) noch drehen und mit 3:2 gewinnen. "Für solche Partien leben wir alle für den Fußball", meinte der euphorische Stadl-Paura-Coach Albert Kabashi nach dem Schlusspfiff.

 

Die Partie zwischen dem Aufstiegsaspiranten und dem Aufsteiger begann schleppend. Eine gefährliche Hereingabe von Bernhard Fischill (1.) auf Seiten der Heimischen und ein Freistoß von Edis Nadarevic (20.) auf Seiten der Gäste waren die einzig halbwegs brauchbaren Offensivaktionen der beiden Teams im ersten Abschnitt. Die Mannschaften neutralisierten sich im ersten Abschnitt über weite Strecken sehr gut, zeigte sich Hertha Wels unter Neo-Coach Amarildo Zela in der Defensive stark verbessert und gefestigt. Der fußballerische Leckerbissen bzw. eine an Dramatik kaum zu überbietende Partie wurde den rund 400 Besuchern aber erst in den zweiten 45 Minuten serviert.

Zwei Wembley-Tore, zwei Ausschlüsse und ein Wahnsinns-Finish

Die erste Viertelstunde nach dem Seitenwechsel verstrich wiederum ohne Höhepunkte, ehe die Partie nach einer gespielten Stunde nun so richtig Fahrt aufnahm. Nach einer weiten Flanke aus der eigenen Hälfte konnte sich Hertha-Goalgetter Edis Nadarevic das Leder herrlich in den Lauf mitnehmen und mit einem scharfen Schuss Stadl-Goalie Andreas Michl das erste Mal an diesem Tag bezwingen 863.). Für den Ex-SV-Ried-Goalie kam es nur Augenblicke später noch dicker. Einen Eckball von Nadarevic konnte der Schlussmann nur noch hinter der eigenen Torlinie fangen und Referee Ebner entschied nach Blickkontakt mit seinem Assistenten auf Tor - 2:0 für die Welser. Die wütenden Proteste der Heimelf nützen nichts und gipfelten im Tribünenverweis von Trainer Albert Kabashi.

Nach etwas mehr als 70 Minuten durfte der Tabellenvierte aber weider Hoffnung schöpfen. Nach einer Corner von Kapitän Andreas Feichtinger gelangte der Ball zu Bernhard Fischill, der aus dem Rückraum frei zum Schuss kam und auf 1:2 verkürzte. Als die Zuschauer an die Wende glaubten, schwächte sich die Heimelf selber, so musste zunächst Julian Friedl wegen Kritik (75.) und dann Routinier Feichtinger ebenso wegen Meckerns mit der Ampelkarte vom Feld. Neun Stadlinger lagen gegen elf Welser acht Minuten vor dem Ende mit 1:2 in Rückstand. Eine "mission impossible"? Nicht für den ATSV Stadl-Paura. Und schon gar nicht für Konstantin Kitzmüller.

Feichtinger hatte vor seinem Ausschluss noch einen Freistoß herausgeholt, dieser wurde von Fischill in den Strafraum geschlagen, von den Welsern unglücklich in Richtung eigenes Tor verlängerte, wo Konstantin Kitzmüller lauerte und kurzer Distanz den 2:2-Ausgleich besorgte. Die Partie stand nun auf des Messers Schneide. In der dritten Minute der Nachspielzeit brachen dann beim ATSV alle Dämme. Standardspezialist Bernhard Fischill schlug eine Flanke auf den lange Pfosten, dort lauerte wieder Tor-Goalgetter Kitzmüller, der den Ball mit Hilfe der Innenstange knapp über die Linie bugsierte, konnte Keeper Gräff den Ball nur mehr hinter der Line fangen - das allesentscheidende 3:2 für Stadl-Paura. Kurze Zeit später beendete Referee Ebner die Partie, ließen sich die Stadl-Paura-Akteure nach dem heroischen Comeback von den Fans ordentlich feiern, während die Welser zwar ordentlich gespielt haben, aber letztendlich ohne Punkt vom Feld mussten.

 

Albert Kabashi (Trainer ATSV Stadl-Paura):
"Die Partie hat heute alles geboten, was der Fußball zu bieten hat. Das Spiel war heute kaum an Dramatik und Spannung zu überbieten. Genau das ist der Grund, warum wir alle für den Fußball leben."

Amarildo Zela (Trainer WSC Hertha Wels):
"Ich glaube ich habe in den letzten zehn Minuten fünf Jahres meines Lebens verloren. Wir haben leider nicht bis zum Ende konzentriert genug. Dennoch bin ich sehr stolz auf meine Mannschaft, vor allem auf die Art und Weise wie sie heute gespielt hat."

von Redaktion

 

 

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