Gebietsliga West

SC Herzogenburg muss beim „Projekt Restart“ auch ein wenig das Feiern lernen

Der SC Herzogenburg ist in der Gebietsliga West prompt mit zwei Siegen aus zwei Spielen gestartet. Die Elf von Trainer Mag. Reinhard Dietl setzte sich dabei gegen Spratzern und Schönfeld durch – ein Umstand, der nicht hoch genug einzuschätzen ist. Wie die Erfahrung der vergangenen Jahre auch im niederösterreichischen Unterhaus zeigt, haben Absteiger in der für sie neuen Liga in der Regel einen schweren Stand, sind Abwärtstrends auch in der neuen Liga stets schwer zu stoppen. In Herzogenburg scheint man jedenfalls erfolgreich den Reset-Knopf gedrückt zu haben.

Ligaportal: Herr Dietl, wie fällt Ihr Fazit zum Saisonstart aus?

Reinhard Dietl: Sowohl ergebnistechnisch als auch von der Leistung betrachtet, grundsätzlich sehr gut, weil zwei Siege – und noch dazu jeweils zu null – natürlich erfreulich sind. Genau hierhin wollten wir auch mit unserer Vorbereitung, mit den Akzenten, die wir gesetzt haben. Es war ja kein einfacher Start, nach einem Abstieg kann man nicht ganz normal zur Tagesordnung übergehen, da war viel Aufarbeitung notwendig. Der Verein hat mit Horst Giller und meiner Person ein Trainerteam besetzt, das den Verein seit Jahrzehnten kennt, und wir haben versucht, die positiven und die negativen Seiten an ganz verschiedenen Fronten anzugreifen. So haben wir ein eigenes Konzept, nämlich „Projekt Restart“ geschrieben, hier haben wir den Verein fast in seine einzelnen Komponenten zerpflückt und analysiert, was gut läuft und was nicht. In den letzten sechs, sieben Wochen ist nun gefühlt mehr weitergegangen als in den letzten sechs, sieben Jahren, ohne jetzt unsere Leistung positiv hervorheben zu wollen, es ist einfach so, dass uns der Verein unterstützt, uns hier mit offenen Ohren begegnet.

Ligaportal: Wo sind aktuell die Stärken und Schwächen in der Mannschaft zu verorten?

Reinhard Dietl: Wir sind immer für ein Tor gut, haben offensiv enorme Qualität, auch was das Spielerische angeht, haben wir durch gute Transfers wirklich gute Spieler, die sich zu spielen trauen, auch Qualität haben, wir sind aktuell wirklich sehr, sehr gut aufgestellt. Wo wir noch Aufholbedarf haben – wir sind eine Multi-Kulti-Truppe, hier war es notwendig, eine Einheit zu werden. Wenn verschiedene Nationalitäten zusammenkommen, gibt es oft Eigenheiten, die man klären muss. Hier sind wir auf einem sehr guten Weg mit Teambuilding und haben auch eine offene Gesprächskultur installiert. Mit einem Augenzwinkern möchte ich noch sagen, dass wir das Feiern noch lernen müssen. Nach dem 2:0 gegen Spratzern war die Stimmung in der Kabine etwas seltsam, vielleicht aber auch dem Wetter geschuldet, weil alle K.O. waren. Das aber mit einem kleinen Augenzwinkern.

Ligaportal: Welche Art von Aufgabe erwartet Ihr Team in der kommenden Runde?

Reinhard Dietl: Eigentlich das komplette Gegenteil von Schönfeld. Dort war es extrem schwierig, weil die Platzverhältnisse und Lichtverhältnisse mit dem Flutlicht sehr schwer waren, ein geordneter Spielaufbau kaum möglich war. Mit Waidhofen rechnen wir jetzt schon mit mehr spielerischen Akzenten vom Gegner, aber auch von uns, es wird spielerisch attraktiver und mit weniger aufgrund der Platzverhältnisse unkontrollierten Zweikämpfen, darauf werden wir uns einstellen.

Sichere dir bis zu 100€ als Freiwette und wette auf deine Lieblingssportarten.