Spieltaganalyse Runde 18 mit Ewald Jenisch

Auch nach der dritten Runde im Frühjahr 2012 ist in der 1. NÖN-Landesliga noch nicht wieder Normalität eingekehrt. Ergebnisse richtig vorherzusagen ist in diesen Tagen schwierig, die Liga präsentiert sich immens ausgeglichen und es scheint, als könnte jeder jeden schlagen und würde dies auch tun. Retz hinkt weiter hinterher, Ardagger spielt furios und auch Gaflenz ist verwundbar - das sind nur einige der Erkenntnisse des 18. Spieltags. Wie unser Experte Ewald Jenisch die Ergebnisse des vergangenen Wochenendes einschätzt, lesen Sie hier:

SV Stockerau – SC Sparkasse Zwettl 2:5
„Das habe ich so eigentlich nicht erwartet, zumal Stockerau gut in die Rückrunde gestartet ist. Das Spiel war sicherlich auf Augenhöhe, Stockerau musste einem Rückstand hinterherlaufen und ist dann ausgekontert worden. Für Zwettl sind das goldene Punkte, da sie sich dadurch vom unteren Mittelfeld lösen konnten. Der SVS bleibt im erweiterten Kreis der Abstiegskandidaten.“

SV Waidhofen/Thaya – SC Retz 2:0
„Das war die größte Überraschung der Runde. Anscheinend sind die Retzer im Moment nicht vom Glück verfolgt. Sie spielen nicht schlecht, haben aber Pech im Abschluss, die Effizienz fehlt etwas. Für Waidhofen sind das ganz, ganz wichtige drei Punkte, zumal auch Schwadorf verloren hat. Wenn man gegen Retz gewinnt, kann man mit breiter Brust den kommenden Aufgaben entgegentreten.“

SK Schwadorf – SV Leobendorf 0:2
„In diesem Spiel ist es auch für Leobendorf um sehr viel gegangen. Die drei Punkte waren enorm wichtig, um nicht nach hinten zu rutschen. Für Schwadorf ist das natürlich etwas bitter. Sie haben sich sicher etwas ausgerechnet an diesem Tag. Jetzt wird es schwierig, sich in den kommenden Runden in der Tabelle entscheidend zu verbessern. Die werden wohl noch etwas da hinten drin bleiben.“

SCU Ardagger – SV Harreither Gaflenz 3:0
„Ardagger spielt bislang eine sensationelle Rückrunde. Sie hatten keine leichte Auslosung, konnten aber gegen Retz, Leobendorf und Gaflenz eindeutig gewinnen und haben jedem Spiel ihren Stempel aufgedrückt. Diese Truppe verdient das Prädikat „wertvoll“. Das ist eine gut zusammengestellte Mannschaft mit viel Qualität. Wenn man gegen Gaflenz mit 3:0 gewinnt, dann ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass man vorne dabei bleiben will und kann. Für mich ist das die einzige Mannschaft, die Retz und Gaflenz fordern kann.“

SV Langenrohr – UFC St. Peter/Au 1:1
„Das war in dieser Runde eines der wenigen Spiele, das ich so getippt hätte. Das sind beides Teams, die sich sehr schwer tun, das Spiel zu machen. Da fehlt es an der Qualität im Spielaufbau, beide versuchen ihre Punkte eher mit viel Herzblut zu erobern. Der Punkt hilft jedem ein bisschen. Im Abstiegskampf ist jeder Punkt wertvoll, wenngleich sich diese Mannschaften nicht im unmittelbaren Abstiegskampf befinden.“

SKN St. Pölten Amateure – FC Weinviertel Mistelbach 2:0
„Von der Papierform her das erwartete Ergebnis. In Mistelbach hat man zwar ein neues Trainerteam, aber die Spieler sind immer noch dieselben. Von denen kann man sich keine Wunderdinge erwarten. Ihr Glück ist, dass auch im unmittelbaren Nahbereich der Tabelle niemand punktet, die Chance lebt also. Mit dem neuen Trainer will man wieder gute Stimmung erzeugen, das ersetzt aber nicht ein gewisses Maß an Klasse, das der Mannschaft fehlt.“

ASK Kottingbrunn – ASC Götzendorf 2:1
„Kottingbrunn konnte das Derby zu Hause für sich entscheiden. Sie haben mit Martin Zahuranec einen Mann, der derzeit die wichtigen Tore macht und das ist ein Trumpf. Die Mannschaft von Trainer Sukalia ist spielerisch vielleicht einen Tick stärker als Götzendorf. Ein Platz unter den ersten Drei wird aber schwierig, da Ardagger im Moment toll drauf ist. Aber das Potential ist vorhanden.“

SV Würmla – ASK Bad Vöslau 1:4
„Das war für mich etwas überraschend. Ich dachte eigentlich, dass durch den Sieg in Mistelbach ein Ruck durch die Mannschaft von Würmla gegangen ist. Aber da hat man wohl einfach nur die momentan „schwächste“ Mannschaft der Liga besiegt und hatte einen günstigen Spielverlauf. Bei Bad Vöslau waren einige Rückkehrer wieder mit an Board, die Kompaktheit war wieder vorhanden.“

„Die Liga bleibt sehr interessant. Im Moment scheint es, als könnte jeder jeden schlagen. Das macht die Landesliga enorm spannend. Sowohl der Kampf um die ersten Plätze als auch der Abstiegskampf werden noch etliche Runden für Spannung sorgen. Ich für meinen Teil glaube, dass auch die Abstiegsfrage erst zwei, drei Spieltage vor Schluss entschieden wird. Das wird noch sehr interessant.“

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