1. NÖN-Landesliga

Spiel mit Standardprogramm in Unterzahl entschieden

Der SV Retz begann die Saison nach der freitäglichen Absage zu Hause gegen einen SCU Ardagger, der mit einer gehörigen Portion ins Weinviertel reiste. Die Wachter-Elf tat sich auch schwer, kam erst in Halbzeit zwei – auch dank eines Eigentors – in die Gänge. Dann hätte die Partie durch einen Ausschluss kippen können, doch es kam anders als man dachte ...

In Halbzeit eins wurden die Zuseher, die der anfängliche Regen nicht abhalten konnte, den Retzer Sportplatz aufzusuchen, nicht wirklich für ihre Mühen entschädigt. Zwar klang der Regen nach etwa zehn Minuten ab, ein richtig gutes Spiel entwickelte sich aber – wohl auch aufgrund der tiefen Platzverhältnisse – nicht. Nach Ende des Regens waren zuerst die Heimischen aktiver, fanden aber nur Halbchancen vor. So manch einer vermisste in dieser Phase Robert Pacinda, der aufgrund einer Verletzung aus dem Cupspiel ebenfalls zusehen musste. Ardagger stand defensiv gut, brauchte aber eine halbe Stunde, um auch offensiv in Erscheinung zu treten. Großartig gefährliche Szenen gab es aber vor der Pause weder da noch dort.

Halbzeit zwei brachte Tore und Besserung

Keine Tore, keine Chancen? Damit war nach dem Seitenwechsel Schluss. Zwar brauchte die Partie nach den erneut unspannenden ersten zehn Minuten ein Missgeschick, um in Fahrt zu kommen, aber sie tat es wenigstens. Angesprochenes Missgeschick erlitt Ardaggers Petr Krivanek, der einen Eckball von Ledineg klären wollte. Aus seiner Sicht nur blöd, dass ihm der Ball dabei über den Fuß rutschte und auch noch im Tor landete. Aber nun war das erste Tor gefallen, jetzt musste sich etwas tun. Und das tat es auch. Nur fünf Minuten später klingelte es auch auf der anderen Seite. Gernot Krimberger nutzte einen Retzer Ballverlust und traf mit seinem zweiten Saisontor zum 1:1.

Retz drückte und wurde belohnt

Der Spielstand war ausgeglichen, das Spiel nicht wirklich. Die Heimischen erhöhten nun das Tempo, drücken merklich auf den Führungstreffer. Nach einigen vergebenen Halbchancen war es auch so weit, als Krammer Zeit und Platz nutzte, die ihm nach einem Ledineg-Freistoß gewährt wurden, und zum 2:1 einschob. Damit war auch der Spielstand den nun vorherrschenden Kräfteverhältnissen angepasst. Die Heimischen bleiben sehr aktiv. Vor allem Woransky agiert sehr auffällig. Wenn auch neben seinem ein wenig zu hoch angetragenen Schuss auch durch die rote Karte, die ihn vorzeitig unter die Dusche schickte. Eine Tätlichkeit an Enegl soll Alan Kijas gesehen haben. Zumindest diskussionswürdig.

Zwei Tore nach dem Ausschluss

Dass Ausschlüsse für weitere Treffer sorgen, ist nichts Neues. Auch in Retz fielen noch zwei Treffer. Allerdings wurden diejenigen enttäuscht, die mit den Gästen hofften, in Überzahl noch zum Ausgleich zu gelangen. Stattdessen erging es Ardagger so ähnlich, wie man noch am Freitag selbst agiert hatte. Retz erhöhte mit zwei späten Treffern auf 4:1. Roman Christ traf aus 25 Metern und Gregor Kovac trug sich mit einem Kopfball in seinem ersten Spiel für Retz ebenfalls in die Schützenliste ein.

Die Partie war entschieden. Da nutzte es auch nichts, dass Petr Krivanek in Minute 83 auch noch ins richtige Tor traf – 4:2. Mehr als Ergebniskosmetik hatte dies nicht mehr zur Folge.

Retz-Trainer Manfred Wachter war froh, „das erwartet schwere Spiel gewonnen zu haben“, wenngleich ihm „der Ausgleich sehr schmerzt. Woransky hat sich nur losgerissen, der kann ja keinem weh tun.“ Es stimme, dass Retz aus dem Spiel heraus nicht brandgefährlich geworden ist, aber „genau dafür trainieren wir Standards.“

Ardaggers Trainer Peter Zeitlhofer zeigte sich im Nachgang enttäuscht: „Sehr schade, weil nicht notwendig. Es war glaube ich das erste Mal, dass Ardagger in einer Landesliga-Partie vier Tore aus Standards bekommt. Aber gut, so ist es nun mal, Standards gehören eben auch zum Fußball.“

Von Martin Führer

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