1. NÖN-Landesliga

Bad Vöslau überrascht in Schwadorf

Der ASK Bad Vöslau gewinnt auch das zweite Saisonduell mit dem trenkwalder SK Schwadorf. Diesmal drehte die Elf von Willy Kreuz auswärts einen Rückstand und kann sich somit in der kommenden Woche wohl endgültig der Abstiegssorgen befreien. In Schwadorf haderte man hingegen mit der Chancenverwertung, aber auch mit einigen Fehlpfiffen.

Die Schuldfrage ist vor allem bei überraschenden Niederlagen eine besonders spannende. Man kann den Sieg der Vöslauer doch als überraschend einstufen. Nicht nur wegen der Rollenverteilung vor Beginn des Spiels. Auch die ersten Ereignisse in der Partie selbst deuteten nicht auf einen Auswärtserfolg hin. Nach zehn Minuten sorgte Debütant Mario Wolf für Freude bei seinem ebenfalls debütierenden Trainer Kurth Eisenbarth. Nach einem Stanglpass von Rene Munterl brachte er die Heimischen nämlich mit 1:0 in Führung.

Lob für den Gegner, Kritik an eigener und unparteiischer Leistung

Wer oder was hatte danach aber Schuld, dass der Favorit die Partie noch aus der Hand gab?

Antwort Nummer 1: Zum großen Teil natürlich der Gegner. Bad Vöslau zeigte sich über die gesamte Spieldauer in einer starken körperlichen Verfassung. Auch spielerisch gab es den einen oder anderen Höhepunkt. Zu nennen ist hier vor allem der perfekt vorgetragene Konter in Minute 81, der zum entscheidenden Treffer zum 2:1 für die Gäste führte. Lukas Nechvatal setzte sich über links impulsiv durch und bediente Dominik Altrichter per Maßflanke. Altrichter, erst zur Halbzeit ins Spiel gekommen, nutzte den freien Raum und köpfte vom Fünfer ein. Auch ansonsten wurden die Gäste das eine oder andere Mal im gegnerischen Strafraum vorstellig, sodass von einem Zufallssieg keine Rede sein kann.

Antwort Nummer 2: Die Schwadorfer Chancenauswertung. Das Spiel hätte vermutlich einen anderen Ausgang genommen, hätte Martin Labaska nach dem 1:0 seine Topchance (alleine vor dem Tormann) auf das 2:0 genutzt. Das nur als Beispiel für zahlreiche vergebene Chancen der Heimischen. Zwar gestaltete Bad Vöslau das Spiel in der ersten Halbzeit zumindest ausgeglichen, war Schwadorf nach dem Wechsel die aktivere Mannschaft. Richtig brenzlig wurde es aber nur einmal, in der Schlussminute. Wenn auch aus der erwähnten Schwäche nichts Zählbares heraussah.

Antwort Nummer 3: Der Schiedsrichter. Zumindest aus Schwadorfer Sicht ein kräftiger Mitgrund. Während sich Trainer Eisenbarth darauf aber nicht berufen wollte, war der Sportliche Leiter, Manferd Simon, doch enttäuscht: „Klares Tormannfoul beim 1:1, ein Elfmeter nicht gegeben und vor allem ein reguläres Tor nicht gegeben. Von den anderen Fehlpfiffen red' ich gar nicht.“ Tatsächlich bekam Schwadorfs Schlussmann Christian Haselbauer beim 1:1 einen Rempler, nachdem er den Ball gefangen hatte. Der Ball kam frei und Nechvatal schob zum Ausgleich ein. Besonders ärgerte sich Simon aber über das nicht gegebene Tor nach dem 1:2. „Das wäre das 2:2 gewesen und der Ball war 100 prozentig hinter der Linie. Ich würde das nicht sagen, wenn ich nicht genau hinter dem Tor gestanden wäre.“ Schiedsrichter Jürgen Becker & Co. sahen das allerdings anders. Auch bei der roten Karte für Hans Pany (wegen angeblicher Tätlichkeit) gehen die Meinungen stark auseinander.


Ärger, Zufriedenheit und Einsich - alles war vorhanden

 

Simon wollte – außer der Gratulation an Bad Vöslau ("Sie waren stark.") – zu dem Thema dann nichts mehr sagen, während die Zuseher lautstark und teilweise auch mit feuchten Argumenten ihren Unmut ausdrückten.


Gästetrainer Willy Kreuz zeigte sich naturgemäß zufrieden: „Wir haben viel auf der Wiese und teilweise sehr hart trainiert. Ich habe gewusst, dass sich das bezahlt macht, auch wenn ich nicht damit gerechnet habe, dass das schon im ersten Spiel sein wird. Der Start ist gelungen, aber wir heben jetzt nicht ab.“

Das Schlusswort sei SKS-Trainer Kurth Eisenbarth gegönnt, der damit auch die Schuldfrage für sich entschied: „Wir brauchen uns auf niemanden rausreden, mit den vergebenen Chancen sind wir klar selbst Schuld.“

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von Martin Führer

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