1. NÖN-Landesliga

Kuriose Ergebnisse und Pfiffe

Dieser kurt_hoffer.jpgSpieltag war wieder geprägt von recht überraschenden  Ergebnissen und Spielen, sowie kuriosen Schiedsrichterentscheidungen. Zwettl steckte das 0:7-Debakel weg und besiegte im Duell der Regionalligaabsteiger den SV Würmla, wenn auch etwas glücklich, mit 1:0. Schwadorf profitierte von der nicht optimalen Chancenauswertung des Gegners, zeigte tolle Moral und drehte in Unterzahl bei der traditionell heimstarken Truppe aus Ardagger, einen Zwei-Tore-Rückstand um und feierte damit einen wichtigen Auswärtssieg.

Götzendorf kam nach der Heimgala gegen Amstetten gegen Retz unter die Räder und Amstetten ging klanglos in St. Peter unter. Durch den Heimsieg von St. Pölten bleibt Kottinbrunn  derzeit als einzig siegloses Team übrig. Dort standen sich am Freitag mit den Hausherren und den Gästen aus Langenrohr zwei Teams gegenüber, denen man von Beginn weg ansah, dass sie den Tabellenanschluss nicht verpassen wollten.

Trainer Wessely probierte alles und versuchte mit einigen Umstellungen den erhofften Heimsieg einzufahren. Er brachte Patrick Taschler als Sturmpartner für Marvin Konci, Christoph Feibel als rechten Außenverteidiger, beorderte Manuel Byslovsky nach Links und ließ Marco Michetschläger im rechten offensiven Mittelfeld werken. Spielmacher Baranek musste vorerst mit der Bank vorlieb nehmen. Die Mannschaft präsentierte sich gewohnt kampfstark, war viel in Bewegung, konnte aber im Spielaufbau keine Akzente setzen und erarbeitete sich daher auch kaum Torchancen.

Langenrohr Trainer, Gustl Baumühlner, musste auf Stützen wie Dietrich und Gelbmann verzichten, stellte seine Truppe, die zwei Tage vorher ein schweres Spiel auf tiefen Boden in Schwadorf bestritt, sehr gut auf den Gegner ein. Zudem versuchte er, mit schnellen Konterangriffen gefährlich zu werden, was auch einige Male, vor allem über Fiedler, Koberger und Baumühlner gut funktionierte. Vor allem der junge Andreas Baumühlner war ein ständiger Unruheherd und legte in einigen Aktionen eine gelungene Talentprobe ab. Langenrohr hatte für mich, vor allem zweite Halbzeit, die besseren Chancen, doch unterm Strich kann man das Unentschieden sicher auch als gerecht bezeichnen.

Schwarzer Tag für Schirigespann

Was für mich nach einem Spiel aber nie und nimmer sein soll, war diesmal in Kottingbrunn der Fall. Den meisten Gesprächsstoff lieferten nämlich nicht die beiden Mannschaften, sondern das, an diesem Abend, inferiore Schirigespann. Ich weiß, dass es immer wieder Situationen gibt, über die man diskutieren kann und die dann aus der Sicht des Betrachters kommentiert werden. Ich weiß natürlich auch, dass Jedem (Funktionär, Trainer, Spieler, Schiri, usw.)  immer wieder Fehler passieren werden, was ja auch durchaus menschlich ist. Aber bei dieser Leistung von Schiedsrichterin Claudia Helbig und ihrer beiden Assistenten, Harald Zidar und Stephan Tren, kann man für sie und den Vereinen, deren Spiele sie in Zukunft leiten, nur hoffen, dass sie diesmal nur einen rabenschwarzen Tag hatten. Dass ein Ball auf der Linie mit der Hand abgewehrt wurde, sahen im Stadion außer Frau Helbig und ihres Assistenten, alle. Die Folge dieser Aktion war natürlich kein Elfmeter, sondern der Ausschluss des protestierenden  Langenrohr-Trainer, Gustl Baumühlner.

Ganz interessant war noch eine Szene, wo sie vergaß, einem Spieler die dafür vorgesehene Gelbe zu geben. Ein Verteidiger foulte an der Strafraumgrenze gelbwürdig seinen Gegenspieler. Frau Helbig pfiff sofort Foul und zückte die Gelbe. In diesem Moment schoss der Tormann den Ball weg, worauf die Schiedsrichterin zu ihm hineilte und ihm Gelb zeigte, diese dann notierte, und in der Folge auf die vorgesehene Verwarnung wegen Foulspiel vergaß. Man muss natürlich auch erwähnen, dass sie von den beiden Herren an der Linie sträflich im Stich gelassen wurde. Diese brachten es an diesem Abend zuwege, dass sie im Schnitt von fünf Entscheidungen cirka drei nicht richtig „erraten“ konnten. Wenn aber dann  Spieler (Marco Michetschläger)  oder Trainer (Gustl Baumühlner) situationsbedingt durchaus verständliche Emotionen zeigen, wird ohne Fingerspitzengefühl agiert und sie werden sofort vom Platz gestellt.

Was macht der Verband?

Und nun kommt der Verband ins Spiel: Es wird in den Schmalztopf gegriffen und es regnet wieder Geldstrafen und Sperren. Ok, es muss Regeln und Vorschriften geben, die ganz einfach eingehalten werden müssen und es ist jedem bewusst, dass man bei derartigen Vergehen zur Rechenschaft gezogen wird. Vereine zahlen Strafen, Spieler werden gesperrt, Trainer zahlen Strafen, oder werden vom Verein, wenn die Punkte fehlen, entlassen. Aber was gibt es für Konsequenzen für derartige Schiri-Leistungen? Was gibt es für Konsequenzen für die Personen, die Leuten Aufgaben übertragen, für die sie (noch) nicht geeignet sind, die sie in Schuhe stecken, die ihnen anscheinend noch zu groß sind.

Ich weiß, dass das Fragen sind, die nicht nur mich interessieren. Ich weiß aber auch, dass wir auf diese Fragen keine Antworten erwarten dürfen.

von Kurt Hoffer

 

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