1. NÖN-Landesliga

Schwadorf dreht Spiel in letzter Minute

Ein ardagger.jpgschwadorf.jpgverrücktes Spiel sahen die Zuschauer in Ardagger. Nach schneller 2:0-Führung lagen die Mostviertler bis zur 87. Minute vorne, ehe Schwadorf trotz numerischer Unterlegenheit und dank des überragenden Martin Labaska das Spiel noch umdrehen konnte. Am Ende siegte die Elf von Manfred Wachter in einem begeisternden Spiel mit 3:2.

Ardagger zeigt von Beginn an, dass man die neue, offensivere Spielweise, die Trainer Andreas Gutlederer fordert, auch umsetzen möchte. In der zwölften Minute werden die Strudengauer dafür belohnt. Die Schwadorfer kommen bei einem Eckball nicht zur Kugel und Alois Gschoßmann drückt den Ball zum 1:0 über die Linie. Die klar überlegenen Ardagginger haben aber nicht genug und stürmen weiterhin Richtung Schwadorfer Tor. Minute 23 bringt den zweiten Treffer. Nach einem Abspielfehler in der Schwadorfer Hintermannschaft läuft Daniel Schmidt alleine auf Torhüter Amir Turbic zu und erzielt das 2:0. Die Zuschauer erinnern sich bereits an den klaren 4:1-Heimsieg gegen Retz, doch es sollte anders kommen. Zunächst ist Ardagger weiter die aktivere Mannschaft und lässt in der ersten Spielhälfte nur Halbchancen für die Gäste zu.

Turbulente Hälfte nach der Pause

In der zweiten Hälfte überschlagen sich dann die Ereignisse. Erst verliert Ardagger seinen Spielmacher Sasa Kocic, der mit einer Blessur am Knie nicht mehr weiterspielen kann. Sofort darauf sind die Gäste nur noch zu zehnt. Dominik Vockathaler wird nach einem Foul von Schiedsrichter Günther Kröpfl mit der Roten Karte unter die Dusche geschickt. Die Proteste der Schwadorfer, die sich, so Sportlicher Leiter Manfred Simon, über die gesamte Spielzeit vom Schiedsrichter benachteiligt fühlten, sind aus ihrem Ärger noch gar nicht heraußen, da dürfen sie erstmals jubeln. Der überragende Martin Labaska tanzt zwei Ardagger-Spieler aus und erzielt den Anschlusstreffer.

Die Schwadorfer werfen nun alles nach vorne, spielen mit drei Stürmern, wodurch sich zahlreiche Konterchancen für die Heimischen ergeben. Zwei Mal scheitert Marco Leovac, einmal der für Kocic eingewechselte Markus Weinberger und eine Topchance vergibt Michael Taurer. Das sollte sich am Ende rächen. In der 87. Minute spielt Labaska ideal für den in der Pause eingetauschten Markus Holemar auf und der setzt das Leder aus neun Metern unter die Latte. Wer dachte, Schwadorf begnüge sich nun mit dem Punkt, der wurde eines Besseren belehrt. In der Nachspielzeit vernascht Labaska gleich vier Abwehrspieler, flankt zur Mitte und dort köpft Rene Munterl den Siegestreffer für die Schwadorfer.

"Es war ein tolles Match", freute sich Manfred Simon nach dem Spiel. Vor allem, dass seine Mannschaft mit zehn Mann das Spiel noch drehen hat können, rechnet ihr der Schwadorfer Sportchef hoch an. Ardagger-Sektionsleiter Wolfgang Riesenhuber dagegen ist zerknirscht: "Ich habe schon vor der Saison befürchtet, dass solche Spiele kommen werden, weil wir jetzt offensiver auftreten." Riesenhuber trauert den vielen vergebenen Möglichkeiten nach, mit denen sich Ardagger bereits frühzeitig die drei Punkte sichern hätte können. "Aber zumindest wissen die Zuschauer jetzt, dass sie in Ardagger mittlerweile wirklich spannenden Fußball sehen. Die 0:0- und 1:0-Spiele von früher sind vorbei", konnte Riesenhuber zumindest etwas Positives aus dem Spiel mitnehmen.

von Stefan Fröhlich

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