Die todkranke Trainerlegende Sven-Göran Eriksson hat vor dem Finale der Fußball-Europameisterschaft eine emotionale Bitte an Englands Coach Gareth Southgate gerichtet. "Lieber Gareth, tu es für mich, Sir Bobby und England", schrieb der Schwede in einem Brief, der im Telegraph veröffentlicht wurde. Der 53-Jährige sei "mit Sicherheit der beste englische Trainer" seit Alf Ramsey, der 1966 mit den Three Lions den Weltmeistertitel geholt hatte.

Von 2001 bis 2006 Englands Trainer: Sven-Göran Eriksson (Foto: AFP/SID/OLI SCARFF)
Von 2001 bis 2006 Englands Trainer: Sven-Göran Eriksson
Foto: AFP/SID/OLI SCARFF

Bei einen Sieg am Sonntag (21.00 Uhr/ARD und MagentaTV) in Berlin im Endspiel gegen Spanien solle er gar als besser als Ramsey angesehen werden, führte Eriksson, der von 2001 bis 2006 die englische Nationalmannschaft trainiert hatte, weiter aus. Southgate habe "aus den Fehlern, die wir gemacht haben, gelernt - insbesondere aus der mentalen Blockade des Elfmeterschießens - und ist weiter gegangen als jeder von uns jemals". Auch deshalb habe er "absolute keine Angst" mehr vor einem möglichen Elfmeterschießen.

Der 76-Jährige betonte die Bedeutung des Finals: "Man kann gar nicht hoch genug einschätzen, wie wichtig der Sonntag für die Zukunft des englischen Fußballs sein könnte. Über Generationen hinweg werden junge Mädchen und Jungen für den Fußball begeistert werden."

Im Januar hatte Eriksson die niederschmetternde Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs erhalten. Er habe wahrscheinlich nur noch ein Jahr zu leben, erklärte er. Deshalb erfüllte sich der Liverpool-Fan im März seinen letzten großen Fußball Traum: Bei einem Benefizspiel an der Anfield Road betreute er die Auswahl der Reds.

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