Den Pflichtspielauftakt im österreichischen Profi-Fußball bestritten am späten Donnerstag-Nachmittag die beiden Wiener Vereine. Der SK Rapid war im Hinspiel der zweiten Qualifikations-Runde zur UEFA Europa League in Polen beim dortigen Zweitligisten und amtierenden Pokalsieger, Wisla Krakau, zu Gast. Nach 1:0-Pausenführung musste man zwar die gesamte zweite Halbzeit in Unterzahl auflaufen, konnte das Hinspiel aber schlussendlich mit 2:1 für sich entscheiden. 

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Neben Eigentorschütze Maximilian Hofmann zählte auch Neuzugang Bendegúz Bolla zu den "Unglücksraben" des ersten Pflichtspiels der Hütteldorfer: Nach VAR-Studium sah der ungarische A-Nationalteamspieler in der Nachspielzeit der ersten Hälfte den roten Karton und musste frühzeitig unter die Dusche. 

Jansson bringt Rapid in Führung - Rote Karte zum Kehraus der ersten Spielhälfte schwächt Grün-Weiß

Das Spiel begann mit hohem Tempo und bereits in der zweiten Minute gab es die erste gefährliche Szene für die Gäste aus Wien. Jonas Auer versuchte sein Glück, doch Krakaus Schlussmann Anton Chichkan war zur Stelle. Wisla Krakau kam in der siebten Minute zu ihrer ersten Ecke, nachdem die Rapid-Abwehr einen Abschluss noch klären konnte. Die Hütteldorfer zeigten sich in den ersten Minuten aktiver und hatten in der 16. Minute durch Isak Jansson die nächste Chance, dessen Schuss jedoch am Tor vorbeiging. In der 20. Minute war es Guido Burgstaller, der den Ball knapp über die Latte setzte.

Der polnische Zweitligist und Pokalsieger hatte in der 25. Minute die bislang größte Chance, doch Niklas Hedl im Tor der Wiener parierte den Abschluss von Bartosz Jaroch. Nur zwei Minuten später fiel das erste Tor der Partie: Matthias Seidl spielte den Ball auf Isak Jansson, der zur Mitte zog und unhaltbar ins lange Ecke zum 1:0 für Rapid traf. Die Polen wollten vor der Pause den Ausgleich und hatten in der 35. Minute  aus Nahdistanz durch Zwoliński eine weitere Großchance, doch Hedl war erneut zur Stelle. Rapid musste kurz vor der Halbzeit dann einen herben Rückschlag hinnehmen: Bendegúz Bolla erhielt nach VAR-Studium die rote Karte. Mit einer knappen Führung und einem Mann weniger ging es in die Pause.

Seidl-Traumtor bringt Wiener weiter auf Siegerstraße - Eigentor bremst Rückspiel-Euphorie

Die zweite Halbzeit begann sofort furios, als Łukasz Zwoliński mit einem Flugkopfball nur den Pfosten traf. Rapid zeigte sich jedoch eiskalt und erhöhte in der 53. Minute durch ein sehenswertes Tor von Matthias Seidl auf 2:0. Der Schuss des neuen Kapitäns traf erst die rechte, dann die linke Stange, bevor der Ball im Netz landete. Die Polen gaben sich jedoch nicht geschlagen und drängten weiter auf den Anschlusstreffer. In der 61. Minute verfehlte Ángel Rodado das Tor nur knapp. Rapid verteidigte geschickt und ließ wenig zu, doch in der 79. Minute fiel schließlich das 1:2 durch ein Eigentor von Maximilian Hofmann, dessen Abwehrversuch unglücklich ins eigene Tor ging.

In den letzten Minuten warf Wisla Krakau alles nach vorne. In der 85. Minute hatten sie eine weitere große Chance, doch die Rapid-Defensive hielt stand. Die Nachspielzeit brachte noch einmal Aufregung, als die Polen in der 94. Minute nur um wenige Zentimeter den Ausgleich verpassten. Am Ende brachte der SK Rapid den knappen Vorsprung aber über die Zeit und feierte einen wichtigen Auswärtssieg. Die Entscheidung über den Einzug in die nächste Runde fällt im Rückspiel in Wien, das ebenso spannend zu werden verspricht.

UEFA Europa League Qualifikation, 2. Runde - Hinspiel

Wisla Krakau vs. SK Rapid 1:2 (0:1)

Donnerstag, 25.07.2024, 18:00 Uhr, Henryk-Reyman-Stadion Krakau, Z: 30.000, SR: Al Emara/Finnland.

Wisla Krakau (4-2-3-1): Chichkan - Mikulec, Colley, Uryga, Jaroch - Kiakos (45. Baena), Carbó - Sukiennicki, Rodado, Gogół (67. Krzyzanowski) - Zwoliński (67. Kutwa). Trainer: Moskal Kazimierz.

SK Rapid (4-2-2-2): Hedl - Raux-Yao, Hofmann, Auer, Bolla - Grgic (90. Cvetković), Sangare - Seidl, Jansson (45. Oswald) - Beljo (69. Bischof), Burgstaller (82. Dursun). Trainer: Robert Klauß.

Torfolge: 0:1 Jansson (36.), 0:2 Seidl (52.), 1:2 Hofmann (78., Eigentor).

Gelbe Karte: Grgic (67.).

Rote Karte: Bolla (45., Foulspiel). 

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Fotocredit: IMAGO/Konrad Swierad