Werder Bremen trauert: Klub-Legende Horst-Dieter Höttges ist im Alter von 79 Jahren verstorben. Das bestätigte der Klub auf SID-Anfrage. Zuvor hatten die Deichstube und die Bild-Zeitung über den Tod des ehemaligen Nationalspielers berichtet. Der Bremer Ehrenspielführer war schon vor Jahren an Demenz erkrankt und lebte mit seiner Frau in einer Seniorenresidenz in der Nähe von Bremen. Zuletzt soll sich sein Gesundheitszustand stark verschlechtert haben.

Horst-Dieter Höttges absolvierte 66 Länderspiele (Foto: FIRO/FIRO/SID)
Horst-Dieter Höttges absolvierte 66 Länderspiele
Foto: FIRO/FIRO/SID

Höttges hatte sich während der Karriere den Spitznamen "Eisenfuß" erarbeitet, er war ein kompromissloser Verteidiger, die Fans liebten ihn dafür. Ärmel aufkrempeln, gegenhalten - mit diesen Tugenden brachte es Höttges auf 66 Länderspiele, drei WM-Teilnahmen, den Europameister-Titel 1972 sowie dem WM-Titel 1974. Mit 420 Bundesliga-Einsätzen steht es bis heute an der Spitze aller Bremer Feldspieler.

"Horst-Dieter Höttges hat eine erfolgreiche Ära mitgeprägt und mit der deutschen Auswahl die größten Titel gewonnen", sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf: "In Mannschaften, die im Rückblick vor allem für ihre Spielstärke gepriesen werden, war er der fleißige Arbeiter, dem kein Weg zu weit, kein Auftrag zu schwer war – und der damit seine Kollegen glänzen ließ. Ohne Spieler wie ihn kann keine Mannschaft erfolgreich sein. Sein Einsatz war vorbildlich, ebenso seine Leidenschaft und Hingabe. Horst-Dieter Höttges hat sich große Verdienste um den deutschen Fußball erworben."

Sein Ruf eilte Höttges stets voraus, der Respekt der Angreifer war ihm sicher. "Er ging keinem Zweikampf aus dem Weg, kämpfte aber immer mit offenem Visier", sagte Uwe Seeler einmal. Und Bayern-Torjäger Gerd Müller meinte einst: "Er war einer der unangenehmsten Gegenspieler, gegen die ich antreten musste."

 

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