Es war der Kracher zum Abschluss von Runde 9 in der ADMIRAL Bundesliga. Doublesieger Sturm Graz empfing Vizemeister FC Red Bull Salzburg. In der Liga holten die Steirer kürzlich einen 2:1-Sieg beim FC Blau-Weiß Linz, kassierten aber unter der Woche eine 0:1-Niederlage in der Champions League gegen Brügge. Auch die Roten Bullen konnten zwar das letzte Ligaspiel gegen die Wiener Austria gewinnen, kamen aber beim 0:4 gegen Stade Brest auf internationalem Parkett unter die Räder und exakt gleiches sollte ihnen heute erneut wiederfahren. Am Ende spielt sich das Ilzer-Team in einen Rausch und gewinnt 5:0.

0:9 Tore innerhalb von fünf Tagen für die Roten Bullen! Nach der 0:4-Niederlage in der Champions League am Dienstag gegen Stade Brest folgte für den FC Red Bull Salzburg und Cheftrainer Pepijn Lijnders die nächste Demütigung, national mit 0:5 bei Doublegewinner SK Puntigamer Sturm Graz. Auch Bobby Clark dürfte sich beim Blick auf die Anzeigetafel wie im "falschen Film" vorgekommen sein.

SK Sturm von Beginn an die bessere Mannschaft und nach halber Stunde klar in Front

Intensiver Beginn in der Merkur Arena und ein Grazer Paukenschlag in der siebenten Minute, der aber dann revidiert wurde. Ein überfallsartiger Konter über links und Yalcouye, der sah Jatta und dieser konnte Torhüter Blaswich aus spitzem Winkel überwinden – allerdings aus knapper Abseitsposition. Auch im weiteren Verlauf die Grazer im Ballbesitz zwingender als die Gäste und dann nach einer Viertelstunde mit der verdienten Führung. Die Salzburger bekamen einen Eckball nicht geklärt und dann zündete Yalcoyue eine Rakete aus gut 20 Metern – Blaswich ohne Chance und es stand 1:0 (15. Min.).

Die Blackies wirkten frischer und präsenter – der Vizemeister mit Problemen in der Defensivarbeit und mit Glück in der 25. Minute, als Chukwuani nach einer Hereingabe von rechts per Kopfball scheiterte. Der Titelverteidiger blieb giftig und konnte in der 30. Minute auf 2:0 erhöhen.

Maßflanke von Lavaleé und dann war "Dänen-Bomber" Biereth mit dem Kopfball zur Stelle, ehe die Kugel von der Innenstange über den Rücken von RBS-Torhüter Blaswich hinter der Torlinie landete. Ekstase pur in Graz-Liebenau und nur dem deutschen Torhüter im Gäste-Gehäuse war es zu verdanken, dass in der 39. Minute kein weiterer Treffer fiel. Zwei Mal konnte sich der 33-jährige Kapitän da gegen Lavalee und Jatta auszeichnen.

Einbahnstraßenfußball auch in der zweiten Halbzeit und drei weitere Tore

Wenig später ging es mit der 2:0-Führung auch in die Kabinen. Die zweite Hälfte hatte zu Beginn wenig Neues zu bieten. Die hohe Intensität und die Vorteile für die Grazer behielten Oberhand – das 3:0 in der 51. Minute damit wenig überraschend. Fehler vom eingewechselten Piatkowski im Spielaufbau – Chukwuani mit dem Auge für Biereth und der vollendete eiskalt. Doch die Blackies hatten ihren Torhunger noch längst nicht gestillt.

In der 62. Minute war es ein Energieanfall von Jatta, ein gutes Auge für Böving, ein ideales Abspiel für Biereth und der Däne war beim 4:0 erneut zur Stelle – besser konnte man das nicht zu Ende spielen. Nach der Pflicht ließen die Ilzer-Schützling nun die Kür folgen.

Demgegenüber die Roten Bullen teilweise völlig von der Rolle - da ging überhaupt nichts! Die Steirer dagegen spielten sich in einen Rausch und erhöhten in der 76. Minute sogar noch auf 5:0. Nach einer Böving-Ecke stand Abwehrspieler Aiwu goldrichtig und köpfte in die Maschen.

Das sollte es am Ende auch gewesen sein. Überragende Grazer deklassieren den Vizemeister vor heimischer Kulisse mit 5:0! Mann des Abend war Mika Biereth, der von der inferioren Hintermannschaft der Mozartstädter nie in den Griff zu bekommen war. Die Krise auf Seiten der Salzburger, die seit 2008 (!) ihre höchste Bundesliga-Niederlage kassieren, nimmt damit größere Formen an.

SK Puntigamer Sturm Graz – FC Red Bull Salzburg 5:0 (2:0)

Sonntag, 06.10.2024 (17:00 Uhr), Merkur-Arena (Graz), SR: Julian Weinberger

SK Sturm Graz: Scherpen, Gazibegovic (Malic, 86.), Geyrhofer, Lavalee, Chukwuani, Kiteishvili (Hierländer, 76.), Yalcouye (Horvat, 76.), Böving, Jatta (Camara, 78.), Biereth (Yardimci, 78)  Trainer: Christian Ilzer

FC Red Bull Salzburg: Blaswich, Dedic, Blank (Piatkowski, 46.), Baidoo, Morgalla (Guindo, 29.), Capaldo, Bajcetic, Bidstrup, Gloukh (Gourna-Douth, 73.), Konate (Baidoo, 73.), Daghim. Trainer: Pepijn Lijnders.

Torfolge: 1:0 Yalcouye (15.), 2:0 Eigentor Blaswich (30.), 3:0 Biereth (51.), 4:0 Biereth (62.), 5:0 Aiwu (76.)

Gelbe Karten: Aiwu (41.), Piatkowski (65.), Bajcetic (90.)

Spielfilm im Liveticker

Fotocredit: FC Red Bull Salzburg by Getty