Nach zwei Auswärtsniederlagen in Folge (in der Meisterschaft mit 2:3 beim SK Rapid, Champions League 0:3 bei Sparta Prag) wollte der FC Red Bull Salzburg in seiner dritten Partie en suite in der Fremde wieder in die Siegesspur zurückkommen. In Runde 7 der ADMIRAL Bundesliga ging es zu Lieblingsgegner WSG Tirol ins Heilige Land. Von bisher 12 BL-Duellen gewannen die Salzburger elf (1N, bei einem Torverhältnis von 43:9). Heute machte der Vizemeister das Dutzend NICHT voll. Die Wattener verdienten sich ein Remis. Nullnummer am Innsbrucker Tivoli, wo ein Ordner schwer verletzt wurde - siehe nachfolgend im Spielbericht.

Große Sprünge machten die Roten Bullen, hier Adam Daghim gegen Bror Blume, heute gegen die WSG Tirol nicht. 

Rote Bullen rannten sich an "Wattener Wand" fest

Beide Mannschaften waren am vergangenen Wochenende witterungsbedingt unfreiwillig spielfrei. Nach den beiden Niederlagen wettbewerbsübergreifend in den letzten beiden Salzburger Spielen erwartete WSG Tirol-Neo-Trainer Philipp Semlic die Roten Bullen "mit den Messern zwischen den Zähnen."

Doch bis die "Messer gewetzt" waren bei den Eurofightern, brauchten die Salzburger eine lange Anlaufzeit, taxierten und neutralisierten sich beide Teams über eine Viertelstunde lang. Die Tiroler offensiv mutig, defensiv diszpliniert und kompakt. Mit zunehmender Spieldauer erhöhten die Gäste bei prima äußeren Bedingungen den Druck, kombinierten gefällig bis zum Sechzehner, doch fanden gegen die vielbeinige WSG-Abwehr - die grüne "Wattener Wand" - kein Durchkommen.

Erst nach fast einer halben Stunde fand Oscar Gloukh aus 16 Metern bei seinem Flachschuss mit dem rechten Innenrist die Lücke, doch der Ex-Salzburger Schlussmann Adam Stejskal war bei der ersten Abschlussprüfung auf dem Posten, tauchte ab und parierte (28.). Auf der Gegenseite Baidoo mit einem Fauxpas und Ballverlust, Matthäus Taferner Nutznießer, doch blieb im Eins-gegen-Eins gegen den ÖFB-Teamverteidiger hängen (35.).

Da war mehr drin für die WSG, die dem Favoriten Paroli bot und sich das 0:0 zur Pause redlich verdiente.

Intensive Duelle auf der Außenbahn lieferten sich WSG Tirol-Außenverteidiger Lukas Sulzbacher und der 20-jährige Malier Moussa Yeo, der fleißig war, doch dabei heute glücklos blieb und vom Ex-Rapidler gestoppt wurde.

Schock über Ordner / Elfminütige Spielunterbrechung

Nach dem Seitenwechsel taten sich die Roten Bullen weiter schwer, während die tapferen Tiroler weiter mutig agierten und auf ihren Umschaltmoment lauerten. So wie in der 52. Minute als Lukas Hinterseer (Comeback nach vierwöchiger Muskelverletzung) beinahe völlig frei vor RBS-Keeper Blaswich gewesen wäre, nach der Linksflanke allerdings Hendry Blank gerade noch die Fußspitze an den Ball bekam und in höchster Not klärte. 

Notzustand dann bei einem Ordner, der bei einer Abwehraktion von WSG-Innenverteidiger Jamie Lawrence derart heftig und überrascht vom Ball im Gesicht getroffen wurde, dass er liegen blieb, behandelt und mit der Trage abtransportiert wurde, um mit dem Notarztwagen ins Krankenhaus gebracht zu werden. Nach elfminütiger Spielunterbrechung ging es weiter. Die Salzburger weiter im Vorwärtsmodus, doch fanden den Code nicht, um das Wattener Abwehrbollwerk zu knacken. Dann der eingewechselte Dorgeles Nené mit einer Idee, legte von links auf für Adam Daghim, dessen Linksschuss vom Sechzehner Adam Stejskal parierte (83.). 

Ansonsten fehlte dem Vizemeister heute die Kreativität und Durchschlagskraft. Wattens witterte seine Chance. Cornerball von links, Lawrence reckte sich am höchsten, doch verfehle mit seinem Kopfball die rechte Stange (89.). Dann der erstmals in dieser Saison in der Startelf stehende Rieder mit dem Abschluss, schoss jedoch Diambou an (89.). Die Semlic-Schützlinge plötzlich dem Führungstor näher wie die Mozartstädter. 

12 Minuten Nachspielzeit! Es lief im 13. Bundesliga-Duell zwischen beiden Klubs erstmals auf ein Remis hinaus. Baidoo hatte was dagegen, verfehlte nach feiner Flanke von Nené mit seinem Kopfball jedoch knapp das Gastgeber-Gehäuse (90.+6). Dann Siegchance auf der Gegenseite für die Tiroler, der eingewechselte Cem Üstündag mit einem "krummen Ding" mit links von der Strafraumgrenze, haarscharf rechts vorbei (90.+11). Trainer Philipp Semlic wollte schon jubeln.

So blieb es bei der Nullnummer. Der Champions League-Starter damit wettbewerbsübergreifend im dritten Spiel in Folge ohne Sieg (1U, 2N). Achtungserfolg dagegen für die WSG Tirol!

Nachtragsspiele für RBS & WSG unter der Woche

Für beide Mannschaften geht es unter der Woche bereits weiter. Jeweils auswärts. Der FC Red Bull Salzburg trifft in der Nachtragspartie der 2. Runde im UNIQA-ÖFB-Cup am kommenden Mittwoch auf Toni Polsters Wiener Viktoria (18 Uhr, Ligaportal-LIVETICKER). Die WSG Tirol im Nachtragsspiel der 6. Runde der ADMIRAL Bundesliga tags darauf auf den TSV Egger Glas Hartberg (Donnerstag, 18:30 Uhr, Profertil Arena, Ligaportal-LIVETICKER).

ADMIRAL Bundesliga, 7. Runde

WSG Tirol vs. FC Red Bull Salzburg 0:0

Sonntag, 22. September 2024, 14:30 Uhr, Tivoli Innsbruck, Z: 3.650, SR: Jakob Semler

WSG Tirol (4-3-3): Stejskal - Sulzbacher, Lawrence, D. Gugganig, Czyborra - Taferner, V. Müller (K), Blume (86. Üstündag) - Butler (81. Naschberger), Hinterseer (86. Diarra), Rieder (90.+11 Okungbowa). Trainer: Philipp Semlic.

FC Red Bull Salzburg (4-3-3): Blaswich (K) - Dedić, Piatkowski, Baidoo, Blank (90.+2 Morgalla) - Gloukh, Gourna Douath (77. Diambou), Bajčetić (77. Clark) - Daghim (90.+2 Ratkov), Konaté, Yeo (61. Nené Dorgeles). Trainer: Pepjin Lijnders.

Gelbe Karten: Sulzbacher (42., Foulspiel) / Dedić (80., Foulspiel).

SPIELFILM im Ligaportal-LIVETICKER

Fotocredit: FC Red Bull Salzburg by Getty