Bei Teil 1 ihres fünftägigen Steiermark-Doppels ging es für die WSG Tirol in Runde 2 des UNIQA ÖFB Cup im Koralmstadion beim Deutschlandsberger SC um den Einzug ins Cup-Achtelfinale. Der Regionalligst erwischte einen Blitzstart durch Syla (4.), der an diesem Dienstagabend noch einen Doppelpack schnüren konnte. Doch am Ende siegten die Semlic-Schützlinge mit 4:2, wobei sich allerdings Tobias Anselm bei seinem Tor 1:1-Ausgleichstor verletzte und vorzeitig ausschied (19.)

Konnte sein 1:1-Ausgleichstor gar nicht richtig bejubeln: Tobias Anselm, der nach einer Kopfball-Kollision mit einem Gegenspieler bereits nach 19 Minuten verletzt vom Platz musste.

Frühe Führung für den Außenseiter

Das Spiel begann vielversprechend für die Deutschlandsberger. Bereits in der 5. Minute gelang ihnen die überraschende Führung. Marco Fuchshofer spielte den Ball auf die rechte Seite zu Bajram Syla, der aus 25 Metern abzog und das Spielgerät unhaltbar ins linke Kreuzeck schoss. Der frühe Treffer verlieh dem DSC aus zusätzliches Selbstvertrauen.

Die Tiroler, im Vorjahr in der Steiermark beim damaligen ADMIRAL 2. Ligisten DSV Leoben in der 2. Runde aus dem Bewerb ausgeschieden, ließen sich jedoch nicht aus der Ruhe bringen und drängten auf den Ausgleich. In der 20. Minute gelang ihnen dieser schließlich auch. Eine Flanke von Außenverteidiger Lukas Sulzbacher fand Tobias Anselm, der den Ball stark ins rechte untere Eck köpfte. Der Torhüter Jonas Veit hatte keine Chance. Kurz darauf musste Anselm verletzungsbedingt ausgewechselt werden, was den Spielfluss der WSG Tirol jedoch nicht nachhaltig beeinträchtigte.

Der Drittligist hielt trotz des Ausgleichs weiter gut mit und gegen, konnte immer wieder gefährliche Akzente setzen. Mit einem 1:1 ging es schließlich in die Halbzeitpause, wobei die Wattener schon die dominierende Mannschaft waren, aber die Hausherren durch eine disziplinierte Abwehrarbeit und Leidenschaft wenig zuließen.

Spannende zweite Halbzeit

Die zweite Halbzeit begann mit einem Auftakt nach Maß für die Tiroler, nachdem Kapitän Valentino Müller nach einer Flanke von Yannick Vöttler die 2:1-Gäste-Führung erzielte (51.). Doch die Antwort der kampfstarken Deutschlandsberger ließ nicht lange auf sich warten. Nur fünf Minuten später erzielte erneut Bajram Syla den Ausgleich und schnürte zugleich seinen Doppelpack. Ein perfekt geschossener Freistoß landete im linken Kreuzeck und brachte die Hausherren zurück ins Spiel.

Die Pokal-Partie blieb spannend und auf hohem Niveau. In der 68. Minute gelang der WSG die erneute Führung. Nach einem Eckball von Matthäus Taferner konnte Torhüter Jonas Veit den Kopfball vom aufgerückten deutschen Innenverteidiger Jamie Lawrence zwar noch abwehren, doch den Abpraller verwandelte WSG-Abwehrspiele Osarenren Okungbowa gekonnt zum 3:2 für die Gäste.

Doch der Regionalligist gab sich noch längst nicht auf und hatte in der 73. Minute eine Großchance zum Ausgleich. Matej Hoic kam nach einer Flanke von Jure Grubelnik im Strafraum frei zum Abschluss, setzte den Ball jedoch über das Tor.

In den Schlussminuten mobilisierte der DSC letzte Kräfte, ging volles Risiko. Doch die WSG Tirol zeigte Abgeklärtheit und ließ den Ball geschickt laufen, um in der 90. Minute für die Entscheidung zu sorgen. Quincy Butler, Doppeltorschütze in Runde 1 beim 3:0-Cupsieg der Wattener in Imst, setzte sich auf der rechten Seite durch und bediente Mahamadou Diarra in der Mitte. Der Mittelstürmer vollendete aus kurzer Distanz zum 4:2-Endstand aus Sicht der Schützlinge vom Wahl-Steirer Philipp Semlic.

WSG Tirol bleibt weiter in der Steiermark

Nach insgesamt sechs Minuten Nachspielzeit ertönte der Schlusspfiff im Koralmstadion, und die WSG Tirol konnte sich über den Einzug in die nächste Runde des ÖFB-Cups freuen. Die Deutschlandsberger zeigten trotz der Niederlage eine beeindruckende Leistung und machten es dem Favoriten aus Tirol schwer. Am Ende setzte sich jedoch die höhere Qualität und Erfahrung des Bundesligisten durch.

Das Spiel bot den Zuschauern spannende 96 Minuten voller Dramatik und sehenswerter Tore. Der DSC kann stolz auf seine kämpferische Leistung sein. Während die Wattener in ihrer "steirischen Woche" weiter im Bundesland bleiben, dort Quartier beziehen, ehe es am Samstag in der 5. Runde der ADMIRAL Bundesliga beim amtierenden Meister SK Sturm Graz in der Merkur Arena ran geht (Ankick: 19:30 Uhr, Ligaportal-LIVETICKER).

"Man kann schon von einem klassischem Cup-Fight sprechen"

Philipp Semlic (Cheftrainer WSG Tirol): "In einem Cup-Spiel gegen einen unterklassigen Gegner ist es wichtig, dass du den Spielverlauf auf deine Seite ziehst und bestenfalls mit Toren beginnst. Bei uns war heute das Gegenteil der Fall, die Mannschaft hat aber eine gute Reaktion gezeigt und sich einige Tormöglichkeiten erarbeitet.

Leider haben wir diese nicht vorzeitig genutzt. Die Mannschaft ist aber ruhig geblieben und hat am Ende den Sieg verdient nach Hause gebracht."

Valentino Müller (Kapitän WSG Tirol): "Man kann schon von einem klassischem Cup-Fight sprechen. Der Gegner geht mit einem Traumtor in Führung und wir haben einige Chancen liegen gelassen. Dann nimmt das Spiel so eine Dynamik an wie es heute der Fall war."

SPIELFILM und AUFSTELLUNGEN im Ligaportal-LIVETICKER

Fotocredit: WSG Tirol/Schönherr