Mit unterschiedlichen Befindlichkeiten & Bilanzen gingen der SCR Altach und die WSG Tirol aus der ersten Pflichtpartie in der neuen Saison 2024/25. Während die Wattener in der 1. Runde im UNIQA-ÖFB-Cup souverän im Tiroler Aufeinandertreffen beim SC Imst mit 3:0 gewannen, kassierten die Vorarlberger beim Ost-Regionalligisten SR Donaufeld einen herben Dämpfer. Dafür wollten sich die Rheindörfler heute beim ADMIRAL Bundesliga-Start im West-Duell rehabilitieren, demgegenüber die Gäste ihrem Trainer Philipp Semlic ein erfolgreiches BL-Debüt bescheren. Letzteres gelang überzeugend: 2:1-Auswärtssieg!

Brachte mit seinem "XXL-Einwurf" den 1:0-Führungstreffer der Tiroler auf den Weg: Lukas Sulzbacher, der die "Schleuder" rausholte. 

Furioser WSG-Auftakt - erst Aluminiumtreffer, dann Abstaubertor

Im West-Duell begegneten sich auch zwei Steirer Trainer in den jeweiligen Coachingzonen. Auf Gastgeberseite der 44-jährige Leobener Joachim Standfest, in seiner zweiten Saison beim SCRA. Demgegenüber sein Pendant, der 41-jährige Vorauer Philipp Semlic, der sein Bundesliga-Debüt als Chefcoach bestritt und in die großen Fußstapfen von Vorgänger Thomas Silberberger trat, der elf Jahre lang bei den Wattenern eine Ära prägte.

Bei optimalen äußeren Bedingungen ging es - wie schon gestern zum Auftakt in Graz - rasant los. Erst der vom Altacher Lukas Gugganig (heute im Bruder-Duell mit David) abgefälschte, fulminante Freistoß von Blume an das Lattenkreuz (7.), dann schon der erste Tiroler Torjubel. Nach der berüchtigten "Einwurfschleuder" von Lukas Sulzbacher bekam SCRA-Keeper Dejan Stojanovic am ersten Pfosten den Ball nicht unter Kontrolle, WSG-Neuzugang Jamie Lawrence (Leihspieler vom FC Bayern München II) war handlungsschnell zur Stelle und staubte aus Nahdistanz zum 0:1 ab (8.).

Altacher zu behäbig - Tiroler von Semlic top eingestellt

Die Tiroler hatten weiter mehr vom Spiel, der SCRA zu behäbig, um dann jedoch in der 26. Minute die erste Torchance herauszuspielen. Der aufgerückte Linksverteidiger Mohamed Ouédraogo links im Sechzehner allein vor Keeper Adam Stejskal, der sich am kurzen Eck breit machte und den Linksschuss parierte (26.). Wenig später ließen auf der Gegenseite die Tiroler ihr zweites Tor aus, als Blume in günstiger Position der Querpass misslang (29.) und dann nach einem Taferner-Corner Diarras Kopfball von Koller in höchster Not geklärt wurde (33.).

Kurz vor dem Pausenpfiff die Altacher Ausgleichschance, doch der Ex-Rapidler Oliver Strunz verpasst allein vor Schlussmann Stejskal die halbhohe, scharfe Hereingabe von Sturmpartner Lukas Fridrikas (42.). Verdiente Pausenführung für die Semlic-Elf, die mit drei Sommer-Neuzugängen (Lawrence, Czyborra, Hinterseer) begann und griffiger, homogener, zielstrebiger wirkte.

Missglückter Saisonstart für Cheftrainer Joachim Standfest und den SCR Altach mit der zweiten Niederlage binnen einer Woche in der zweiten Pflichtpartie der noch jungen Saison. Erst das Cup-Aus beim Drittligisten Donaufeld, nun die Heimpleite zum ADMIRAL Bundesliga-Start 2024/25 im West-Duell gegen die WSG Tirol.

Standfest-Team mit Pfiffen in Halbzeitpause verabschiedet / Joker stach

Nachdem Kapitän Lukas Jäger & Co. von ihren Fans mit Pfiffen in die Kabine verabschiedete wurden, versuchten die Altacher mit Wiederbeginn über "Kampf zum Spiel" zu finden. Druck & Wille waren da, doch die zwingenden Torchancen gegen kompakte Tiroler blieben zunächst weiter aus. Anders die gefestigt auftretende WSG, die allerdings weiter versäumte nachzulegen: Stefan Skrbo allein vor SCRA-Schlussmann Stojanovic, der sich dem 23-jährigen Offensivakteur entgegen warf und das 0:2 verhinderte (53.).

Die Versäumnisse vorne, wurden hinten bestraft für das Team aus dem "Heiligen Land". Einfacher, weiter Flugball von Lukas Gugganig an den gegnerischen Sechzehner, Stellungsfehler vom bis dato überragenden Jamie Lawrence, Nutznießer Gustavo Santos. Der 28-jährige Brasilianer schnappt sich den Ball und vollendete mit feiner Einzelleistung gekonnt zum Ausgleich (73.). Die bis dato tonangebende und das Spiel kontrollierte WSG wurde damit bitter bestraft.

Siegtreffer durch Bror Blume - zwei Aufreger in Nachspielzeit

Die Gäste blieben unbeeindruckt und zeigten schnell eine Reaktion: Die eingewechselten Butler und Anselm (drüber, 79.) verpassten noch die erneute Führung, ehe Bror Blume die Grün-Weißen jubeln ließ. Butler setzte sich prima rechts im 16-er durch, behielt die Übersicht und bediente per Flachpass den 32-jährigen Dänen, der direkt per Flachschuss vollendete (81.) zum verdienten 2:1-Auswärtssieg!

Zwei Aufreger noch in der Nachspielzeit: Nach überhartem Einsteigen und gestrecktem Bein im Mittelfeld vom erst wenige Minuten zuvor eingewechselten Cem Üstündag sah der 23-Jährige die Rote Karte. In der Schlussminute wurde ein Kopfball von Torhüter Stojanovic (!) nach Cornerball noch abgewehrt (90.+5).

ADMIRAL Bundesliga, 1. Runde

Samstag, 3. August 2024, 17 Uhr, CASHPOINT Arena, Z: 4.355, SR: Sebastian Gishamer

SCR Altach - WSG Tirol 1:2 (0:1)

SCR Altach (4-4-2): Stojanovic - Ingolitsch, L. Gugganig, Koller, Ouédraogo - Fadinger, Jäger (K, 67. Bahloul), Demaku, Bähre (62. Kronberger) - Strunz (78. Milojevic), Fridrikas (62. Gustavo Santos). Trainer: Joachim Standfest.

WSG Tirol (4-3-3): Stejskal - Sulzbacher, Lawrence, D. Gugganig, Czyborra - Taferner, V. Müller (K), Blume (82. Okungbowa) - Diarra (63. Butler), Hinterseer (89. Üstündag), Skrbo (63. Anselm). Trainer: Philipp Semlic.

Torfolge: 0:1 Lawrence (8., Sulzbacher), 1:1 Gustavo Santos (73., L. Gugganig), 1:2 Blume (81., Butler).

Gelbe Karten: Strunz (28.), Ingolitsch (70.) / Taferner (51.), Sulzbacher (88.), Anselm (90.).

Rote Karte: Cem Üstündag (90.+3).

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Fotocredit: GEPA-ADMIRAL und Harry Dostal/www.sport-bilder.at