Ein absolut verrücktes Duell lieferten sich Aufsteiger SC Austria Lustenau und Rekordmeister SK Rapid Wien in der 14. Runde der  ADMIRAL Bundesliga. Bernhard Zimmermann erzielte in der 10. Minute der Nachspielzeit den 3:3-Endstand, zuvor verwandelte Bryan Teixeira ein Elfmetergeschenk zum vermeintlichen Heimsieg. Lustenau ging durch Tore von Surdanovic und Teixeira bereits davor 2 Mal in Führung, Rapids Guido Burgstaller glich jeweils aus. Ein Treffer von Pejic wurde wegen einer Abseitsposition zurückgenommen.

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Rapid überlegen, Lustenau in Führung

Rapid startete mit viel Druck in die Partie, Leopold Querfeld taucht per Kopf bereits in der vierten Spielminute erstmals gefährlich vor Domenik Schierl auf, Matthias Maak rettete aber in letzter Sekunde auf der Linie. Zwei Minuten später versuchte es Guido Burgstaller mit einem Schuss auf’s kurze Eck, Schierl war aber zur Stelle (6.). Lustenau konzentrierte sich auf’s Verteidigen, die Chancen gehörten den Hütteldorfern. Die nächste folgte in Minute 31, ein Abschluss von Ferdy Druijf aus dem Rückraum wurde aber noch geblockt. 

Rapid dominierte, Rapid hatte die Chancen - und die Lustenauer Austria ging in Führung. Aus dem Nichts machten die Vorarlberger das 1:0, nach einer Ecke von der rechten Seite nickte Stefano Surdanovic an der ersten Stange ein (36.). Noch vor der Pause legte die Elf von Markus Mader beinahe nach: Anthony Schmid konnte sich nach Zuspiel von der Rapid-Defensive lösen, versuchte von rechts auf Surdanovic querzulegen. Martin Koscelnik grätschte noch entscheidend dazwischen. Mit der überraschenden 1:0-Führung für Lustenau ging es in die Pause.

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Irre Schlussphase im Ländle

Auch nach dem Seitenwechsel startete Rapid - wie schon in Hälfte eins - mit Topchancen. In der 59. Spielminute machte Rapid dann den schon längst überfälligen Treffer. Martin Koscelnik legte per Kopf auf Ante Bajic ab, dieser bediente Burgstaller vor dem Tor, der Angreifer machte das 1:1. Markus Mader reagierte prompt, brachte Hakim Guenouche und Bryan Silva Teixeira neu ins Spiel. Und dieser Kniff machte sich sogleich bezahlt. Schmid startete über rechts, passte scharf an den Elfmeterpunkt. Dort stand Teixeira komplett frei, brachte den Ball zur erneuten Lustenauer Führung im Tor unter (66.). Nach einem Konter hätte Teixeira wenig später nachlegen können, Hedl parierte direkt vor die Füße von Surdanovic, der mit wenig Reaktionszeit aber für keine Gefahr mehr sorgen können (74.).

Zwei Minuten später glich Rapid aus - vermeintlich. Aleksa Pejic zimmerte aus der Distanz auf's Tor, Schierl kam nicht mehr heran. Aber: Guido Burgstaller stand beim Schuss seines Teamkollegen im Abseits, behinderte damit die Sicht von Schierl. Nach Interventation des VAR schaute sich Schiedsrichter Ciochirca die Situation selbst an und nahm den Treffer zurecht zurück. Lustenau traf nach Kopfball von Guenouche (Koscelnik fälschte ab) aus kurzer Distanz noch die Latte (81.). Rapid drückte auf den erneuten Ausgleich, Lustenau verteidigte mit Mann und Maus. Greil schoss noch drüber (89.), Schierl hielt gegen Burgstaller (90./+1). Und dann machte Burgstaller doch noch das 2:2. Alles schien auf das Remis hinauszulaufen.

Aber Lustenau bekam einen Elfmeter zugesprochen. Wieso, das wusste niemand so recht. Dibon traf seinen Gegenspieler jedenfalls nicht wirklich strafstoßwürdig, der VAR sah aber keine klare Fehlentscheidung. Teixeira verwandelte vor der Nordtribüne souverän zum 3:2 (90./+6). Doch Rapid zeigte Mentalität. Und in der zehnten Minute der Nachspielzeit avancierte Bernhard Zimmermann zum Matchwinner: Torhüter Hedl verlängerte einen Einwurf im gegnerischen Sechzehner mit dem Kopf, Zimmermann drückte den Ball über die Linie (90./+10). Dann war ein unglaubliches Spiel zu Ende. Während Lustenau nicht so recht wusste, wie ihnen geschah, jubelten die Hütteldorfer über eine starke Mentalitätsleistung.  

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ADMIRAL Bundesliga, 14. Runde

SC Austria Lustenau - SK Rapid Wien 3:3 (1:0)

Samstag, 29. Oktober 2022, 17 Uhr; Reichshofstadion, 4.437 Zuschauer; SR Christian-Petru Ciochirca

Lustenau (3-5-2): Schierl - Hugonet, Maak, Grujcic; Anderson, Rhein (70. Adriel), Grabher, Surdanovic (83. Türkmen), Berger (64. Guenouche); Schmid (70. Diaby), Fridrikas (64. Teixeira)

Rapid (4-2-3-1): Hedl - Koscelnik (86. Schick), Querfeld, Dibon, Auer; Knasmüllner (67. Greil), Pejic (87. Kerschbaum); Bajic (67. Kühn), Druijf (80. Zimmermann), Grüll; Burgstaller

Torfolge: 1:0 Stefano Surdanovic (36.), 1:1 Guido Burgstaller (59.), 2:1 Bryan Teixeira (66.), 2:2 Guido Burgstaller (90./+2), 3:2 Bryan Teixeira (90./+6), 3:3 Bernhard Zimmermann (90./+10)

Gelbe Karten: Querfeld (75.), Barisic (85.), Gartler (85.)

Zum Live-Ticker: SC Austria Lustenau - SK Rapid Wien

Fotocredits: GEPA-ADMIRAL