Am Samstag startet die SV Ried bei Rapid Wien in die Frühjahrssaison der tipico Bundesliga. Wenige Tage vor Saisonstart hat Ligaportal Stefan Reiter, den Manager der SV Ried, zum Interview getroffen und mit ihm über die Ziele für das Frühjahr, die wechselhafte Herbstsaison und das Brechen einer Rieder Tradition gesprochen. In dieser Saison wollen die Innviertler jedenfalls auf einen durchwachsenen Herbst ein starkes Frühjahr folgen lassen.

Herr Reiter, Sie sind kein Freund davon, Tabellenplätze als Ziel auszusprechen. Wie muss denn das Frühjahr für die SV Ried verlaufen, damit sie sagen können, 'ich bin zufrieden'?

Da muss man in den Herbst zurückblicken. Die Situation ist in dieser Saison so, dass die Bundesliga fünf Europacup-Startplätze hat. Nachdem die Liga zehn Vereine hat, kann jeder sagen, 'Hey, Richtung Top fünf können wir schielen, da wollen wir mitspielen'. Das haben auch wir noch nicht ganz aus den Augen verloren. Das Ziel ist aber ganz klar, dass wir uns noch einmal einen Schritt weiterentwickeln. Wenn wir an der Weiterentwicklung, die man in der zweiten Hälfte der Herbstsaison gesehen hat, andocken können, dann ist alles möglich. Es gibt acht, neun Vereine in Österreich, für die zwischen Platz vier und neun alles möglich ist. Da gehören wir auch dazu. Wenn wir da mitspielen und mithalten im Rennen um den vierten, fünten Platz und es wird am Ende der sechste oder siebente Platz, dann ist es sicherlich auch ein Erfolg.

Sie haben es bereits angesprochen: Die SV Ried hat im Herbst nach einer Systemumstellung wieder in die Spur gefunden. Wird es im Frühjahr bei diesem fast schon klassischen Rieder System bleiben?

Da muss man vorsichtig sein. System und Spielanlage darf man nicht in einen Topf werfen. Die Spielanlage ist über den ganzen Herbst gleich geblieben. Die Grundaufstellung, das Spielsystem wurde tatsächlich leicht verändert. Wie wir spielen wollen, ist aber den ganzen Herbst gleich geblieben. Man hat gegen Ende des Herbstes gesehen, dass es sich schon deutlich verbessert hat. Es war auch in der Vorbereitung zu sehen, dass in der Spielanlage Verbesserungen stattgefunden haben, aber es ist noch Luft nach oben da. Es müssen natürlich die Gegebenheiten passen. Wir dürfen nicht zu viele Verletzte haben, sonst werden wir wieder ein Problem bekommen. Und, das haben wir in der Vorbereitung wieder ganz massiv gesehen, wir müssen einfach in der Chancenverwertung besser werden. Das Spielsystem wird aber auch im Frühjahr so bleiben wie in der zweiten Hälfte der Herbstsaison.

"An das Spiel bei Rapid mag ich gar nicht denken"

War der Grund für die anfänglichen Probleme also eher die Umstellung der Spielanlage als der Trainerwechsel?

Das kann man nicht getrennt voneinander sehen. Es kommt noch ein dritter Punkt dazu: Es sind sehr viele neue Spieler dazugekommen. Es ist eine neue Spielphilosophie entstanden, es sind sehr viele neue Spieler gekommen und dazu kam noch ein neuer Trainer. Das alles in Einklang zu bringen, ist natürlich nicht so leicht. Da sind wir in der Vorbereitung etwas zu blauäugig gewesen. Da hat es auch gut ausgeschaut, aber in der Meisterschaft war es dann etwas anders. Aber uns ist es mit kleinen Veränderungen gelungen, wieder die Kurve zu kriegen.

Es laufen im Sommer wieder einige Verträge in Ried aus. Wie schauen die Planungen aus?

Es gibt beginnend mit der Frühjahrssaison Gespräche. Mit den Spielern, mit denen wir verlängern wollen, sprechen wir. Bei manchen haben wir Optionen, da warten wir ab. Es ist absolut der Plan, mit den Stammspielern zu verlängern.

In den letzten Jahren war es oft so, dass Ried auf einen starken Herbst ein schwaches Frühjahr folgen ließ...

Heuer wird es anders. Auch wenn die Auslosung mit Rapid auswärts - da mag ich gar nicht daran denken, dort haben wir noch nie gewonnen - und Salzburg zuhause am Anfang nicht dafür spricht. Aber trotzdem, da kann man vielleicht den einen oder anderen Punkt mitnehmen. Ich glaube, dass man nie von einem auf das andere Jahr schließen kann. Warum das in den letzten Jahren so war, haben wir ehrlich gesagt auch nie wirklich analysieren können, es war einfach so. Heuer wird es hoffentlich anders.

Foto: GEPA Pictures/SV Ried