Nur noch eine Mannschaft kann den FC Salzburg am erstmaligen Einzug in die Gruppenphase der UEFA Champions League hindern: Roter Stern Belgrad. Vor dem Hinspiel am Dienstag (ab 21 Uhr im Live-Ticker) befinden sich die Salzburger Bullen in absoluter Top-Form. Sieben Pflichtspielsiege in Serie (Torverhältnis 19:1) sprechen eine deutliche Sprache und zeugen von einer sehr guten Verfassung.

Aufgrund dieser Tatsache gehen die Salzburger als Favorit ins Duell mit dem serbischen Meister. Doch wer Marco Rose kennt, weiß, dass sich der Erfolgscoach der Mozartstädter nicht gerne in die Favoritenrolle drängen lässt: „Ich denke nicht in Kategorien. Es geht immer mehr in die Richtung, dass jeder jeden gefährlich werden kann“, betont Rose. 

Salzburg-Coach Marco Rose und Zlatko Junuzovic bei der heutigen Pressekonferenz. 

Spiel findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt

Gewöhnlich muss man sich bei einem Auswärtsspiel gegen Roter Stern Belgrad auf eine heißblütige Atmosphäre einstellen, gelten doch die Anhänger von Crvena Zvezda, so der serbische Name von Roter Stern, als impulsiv und lautstark.

Beim morgigen Hinspiel wird das 55.538 Zuschauer fassende Stadion Rajko Mitic allerdings leer bleiben. Der Grund: Die Roter-Stern-Anhänger waren beim CL-Quali-Spiel gegen FK Suduva (Litauen) mit rassistischen Sprechchören aufgefallen.

Die UEFA reagierte mit einer heftigen Strafe: 72.000 Euro Geldstrafe sowie zwei Europacup-Spiele ohne Fanunterstützung. 

Marco Rose sieht darin aber keinen Vorteil: „Wir müssen uns darauf einstellen. So ein Geisterspiel ist für niemanden schön, weder für die dort noch für uns. Für alle Beteiligten ist das eine sehr unangenehme Situation“, sagt Marco Rose. Zlatko Junuzovic, der in Serbien auf die Welt kam und als Flüchtlingskind nach Österreich kam, sieht das ähnlich: „Es ist schade, dass es keine Zuschauer geben wird, aber das ist nicht so wichtig. Für uns zählt nur das Ergebnis.“

Die Bullen beim Abschlusstraining im serbischen Marakana-Stadion. 

„Wir müssen auf den Punkt da sein“

Die Serben haben nur zwei ihrer letzten 25 Europacup-Partien verloren und sind in den letzten fünf Europa League-Spielen (drei Siege, zwei Remis) ungeschlagen. In den letzten zwölf internationalen Spielen gab es lediglich eine Niederlage (0:1 gegen Arsenal London).

Weitere Gründe für Marco Rose, um vor dem Hinspiel zu warnen: „So ein Champions League-Play-off ist schon eine sehr große Hürde. Beide Mannschaften wollen unbedingt weiterkommen. Deshalb müssen wir auf den Punkt da sein, um diese Chance wahrzunehmen. Es wird sicher ein spannendes Match zwischen zwei Mannschaften, die mit aller Kraft in die Champions League wollen“, weiß Rose. 

EL-Gruppenphase bereits fix, doch Salzburg will mehr

Ein wesentliches Ziel – nämlich das Erreichen der Gruppenphase eines internationalen Bewerbs – hat der FC Red Bull Salzburg schon erreicht. Doch die Roten Bullen, die lediglich zwei der letzten 25 Spiele auf europäischer Bühne verloren haben, haben große Lust auf mehr, wie Andre Ramalho erklärt: „Natürlich ist es schön, dass wir schon jetzt fix in der Europa League mit dabei sind. Aber wir werden alles, wirklich alles daran setzen, jetzt auch noch den nächsten Schritt zu schaffen. Die Champions League wäre nach den Erfolgen der vergangenen Saison ein weiteres Highlight für uns.“

 

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Fotos: GEPA pictures/Red Bull Media